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Erotisch und kompliziert: Die 12 besten Serien über Sex

Es gab eine Zeit, da durften Eheleute im TV nicht mal im selben Bett schlafen. Ein zartes Küsschen war gerade noch so erlaubt, wurde es aber leidenschaftlicher, kam sofort der rote Zensur-Stift zum Einsatz. Ja, sogar das Zeigen eines nackten (Frauen-)Knies wurde bereits als hocherotisch und mitunter als sittenwidrig eingestuft.

Heute ist das kaum mehr vorstellbar. Noch nie zuvor wurde in Serien so offen über Sexualität in all ihren Formen und Schattierungen gesprochen wie heutzutage, Streamingdiensten wie Netflix sei Dank. Und auch wenn Sex in der seriellen Welt nach wie vor leider oft genug mit Klischees behaftet ist, so wird er doch in Serien so unterschiedlich gezeigt, wie er in der Realität nun mal ist:

Erotisch, gänzlich unerotisch, humorvoll, dreckig, kompliziert, gefährlich, komplex, intim, politisch, subversiv, taububrechend – und als Ausdruck von Gefühlen, für die es keine Worte gibt.

Diese 12 Serien haben sich gänzlich dem Sex verschrieben:

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Bonding (seit 2019)

Ganz weit entfernt vom Schmuddelsex-Möchtegern-Schocker "Fifty Shades of Grey": "Bonding" setzt sich auf intime, persönliche und witzige Art und Weise mit der BDSM-Szene auseinander. Eine New Yorker Studentin verdient sich nebenher ihren Lebensunterhalt als als Domina und beschäftigt ihren homosexuellen besten Kumpel aus der High School als Assistenten. Verletzliche und zugleich bestärkende Parabel über sexuelle Befreiung.

"Bonding" ist auf Netflix zu sehen. Hier geht's direkt zur Serie!

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Sex Education (2019-2023)

Die herrlich ungezwungene britische Dramedy handelt zwar viel von Sex und Aufklärung, aber mindestens ebenso sehr von Gefühlen in all ihren Nuancen, weshalb die Serie auch genauso gut "Love Education" heißen könnte.

Verklemmt geht's hier aber trotzdem nicht zu, ganz im Gegenteil: Erfrischend unverkrampft wird Sexualität als die normalste, aber auch komplizierteste Sache der Welt angesehen. Und ganz nebenher wird gezeigt, dass es Liebe in gänzlich verschiedenen Formen gibt. Das ist tröstend, herzerwärmend und herrlich komisch gleichzeitig. 

"Sex Education ist auf Netflix zu sehen. Hier geht's direkt zur Serie!

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Secret Diary of a Call Girl (2007-2011)

Ebenso aus Großbritannien stammt diese Serie, die von den privaten und beruflichen Eskapaden von Hannah (wunderbar: Billie Piper) erzählt, die nur offiziell als Sekretärin in einer Londoner Kanzlei arbeitet. Denn in Wirklichkeit genießt sie ihr Leben als High-Escort-Dame, man könnte auch Call Girl dazu sagen. Ihre Kunden sind steinreich, Hannah badet im Luxus. Aber nicht immer ist alles Gold, was glänzt ...

Das eine oder andere Drama gibt's zwar, vom moralischen Zeigefinger ist hier aber weit und breit nichts zu sehen: Hannah genießt ihren Job und lässt uns durch Durchbrechen der vierten Wand hautnah an ihren beruflichen Terminen teilhaben. Statt wärmenden Worten wird uns eine wärmende Umarmung geschenkt, die aber auch schon mal irritierend intim sein kann...

"Secret Diary of a Call Girl" ist auf Amazon Prime zu sehen. Hier geht's direkt zur Serie!

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Sex and the City (1998-2004)

Nicht alles mag an der Serie gut gealtert sein, aber "Sex and the City" ist zweifelsohne der Serien-Vorreiter, wenn es um Sex und Tabubrüche im TV geht: Egal ob scheußlich schmeckendes Sperma, der perfekte Blowjob oder schmutzige Unterwäsche – es gab nichts, was Carrie, Samantha, Miranda und Charlotte nicht bei einem Cosmopolitan besprachen. Und sie war die erste Serie, die Sexualität aus Frauensicht zeigte, ja endlich mal das Zepter den Frauen in die Hand gab (pun intendend!).

Ohne "Sex and the City" wären wir heute nicht da, wo wir sind – im Guten, aber auch im weniger Guten ...

"Sex and the City" kannst du auf Amazon Prime kaufen. Hier geht's zur Serie!

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The Deuce (2017-2019)

New York, Anfang der 70er Jahre: Der Time Square ist der Sündenpool für alle, die sich im moralischen Halbdunkel am wohlsten fühlen: Hier macht die Mafia (die die gesamte Stadt im Griff hat) illegale Geschäfte, vor allem aber verdienen hier Prostituierte und ihre Zuhälter ihr Geld. Es ist die Zeit, als Pornografie legalisiert wird, was den Aufstieg der Porno-Industrie bedingt. Es geht um sexuelle Freizügigkeit, um Gewalt, Drogen, Feminismus und HIV.

Mittendrin: Maggie Gyllenhaal als Prostituierte mit großen Ambitionen und James Franco in einer Doppelrolle. Ein faszinierender und fordernder Blick zurück, der zeigt, dass früher vieles anders, aber nicht unbedingt besser war.

"The Deuce" gibt es auf Amazon Prime zu kaufen. Hier geht's zur Serie!

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Sex/Life (2021)

In der erfolgreichen Erotik-Serie, die vergangenes Jahr für viel Aufsehen sorgte (vor allem wegen einer ganz bestimmten Szene), handelt von der Ehefrau und Mutter Billie Connelly, die zusammen mit ihrem Mann ihr Sexleben völlig umkrempelt und jene wilden Fantasien auslebt, die sie eigentlich mit ihrem Ex-Freund erlebt hat.

Die Darstellungen von Intimität und Sexualität sind vielschichtig, komplex und feinfühlig, ein "Guilty Pleasure"-Feeling kann man der Serie aber nicht abstreiten. Macht nichts, ist ja Sex auch, irgendwie. Kurz: Ein provokanter Blick auf weibliche Identität und Lust.

"Sex/Life" ist auf Netflix zu sehen. Hier geht's direkt zur Serie!

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Girls (2012-2017)

Als feministischere, authentischere und dreckigere Version von "Sex and the City" an den Start gegangen, geht die Serie, die lose auf dem Leben von Hauptdarstellerin Lena Dunham basiert, tatsächlich ordentlich ans Eingemachte und gewährt tiefe Einblicke in die Seelen junger Frauen, die sich in New York zu behaupten versuchen. 

Die Bett- und Sexszenen sind dermaßen unaufgeregt und "normal" inszeniert, dass sie sich natürlich gerade deshalb umso mehr in das Gedächtnis der ZuschauerInnen einbrennen. Die Serie ist eine unterhaltsam-voyeuristische Sozialstudie, die Fragen stellt, manchmal Antworten gibt und vor allem den Sex und den Alltag als normalen Ausnahmezustand zelebriert.

"Girls" ist auf Amazon Prime zu sehen. Hier geht's direkt zur Serie!

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Toy Boy (seit 2019)

Der heißblütig-spanische Mix aus Krimi und Erotik ist aktuell dabei, die Herzen und Hormone der Netflix-ZuschauerInnen im Sturm zu erobern: Nach sieben Jahren Haft in Málaga wird Stripper Hugo endlich entlassen. Seine Ex-Geliebte hatte ihm den Mord an ihrem Gatten in die Schuhe geschoben, nun will er endlich seine Unschuld beweisen und sich an jenen rächen, die ihm das angetan haben.

Allzu viel Tiefgründigkeit darfst du dir bei "Toy Boy" nicht erwarten, realistische Körperideale auch nicht, aber die Spannung ist konstant hoch und der Naked-Body-Count auch – und manchmal braucht es nicht mehr für einen entspannten Serien-Abend ...

"Toy Boy" ist auf Netflix zu sehen. Hier geht's direkt zur Serie!

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Sexify (2021)

Mit Programmieren kennt Natalia sich aus. Doch beim Thema Sex hat sie reichlich Nachholbedarf. Zusammen mit ihren Freundinnen will sie für einen Wettbewerb eine App entwickeln, die dem weiblichen Orgasmus auf die Spur kommt und Frauen besonders befriedigende Ergebnisse liefern soll.

Das polnische Netflix-Original nimmt feministische Themen auf und möchte Themen wie Selbstbefriedigung, Sex und Orgasmus enttabuisieren. Das gelingt auf weiten Strecken erstaunlich gut. Hier können Männer und Frauen noch so manches lernen ...

"Sexify" ist auf Netflix zu sehen. Hier geht's direkt zur Serie!

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Masters of Sex (2013-2016)

Basierend auf wahren Begebenheiten: Gynäkologe William H. Masters und Forscherin Virginia Johnson wagten das schier unmögliche und nahmen sich dem Thema Sex auf nüchtern-wissenschaftliche Weise an, wobei vor allem die weibliche Sexualität im Fokus stand. Da wurden Gerüchte berichtigt, Ehen gerettet – und die eigenen zerstört ... 

Die Serie zeigt, wie sexy Wissenschaft sein kann, und nähert sich der Erotik von einem klinisch-emotionslosen Standpunkt aus, was interessant, lehrreich, witzig und erschreckend zugleich ist. Genauso vielschichtig wie die Sexualität präsentiert die Serie ihre Figuren, die ihre Reise ins Innere des Ichs kompromisslos, aber nicht ohne Angst und vor allem niemals klischeehaft antreten.

"Masters of Sex" gibt es auf Amazon Prime zu kaufen. Hier geht's direkt zur Serie!

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Hung – Um Längen besser (2009-2011)

Ein beinahe vergessenes Serien-Juwel aus dem Hause HBO: Ray (Thomas Jane, der durch die Serie zum Sexsymbol wurde) ist eigentlich Lehrer und Basketballtrainer, aus finanziellen Problemen heraus entschließt er sich nach anfänglichen Zweifeln, als Call Boy zu arbeiten. Denn Ray ist dafür bestens ausgestattet, sein männliches Prachtstück würde den Großteil der männlichen Bevölkerung vor Neid erblassen lassen. Doch seine Zuhälterin ist etwas, sagen wir, unkonventionell ...

"Hung" beleuchtet das Thema der Prostitution aus männlicher Sicht, was überraschend selten ist, weshalb die Serie auch überaus erfrischend anmutet. Die Sexszenen sind zwar etwas bieder geraten, die Story und die Figuren aber dafür umso mehr eigenwillig, charmant und abseits ausgetretener Pfade. Eine tragikomödiantische Sicht auf das männliche Seelenleben.

"Hung" gibt es auf Amazon Prime zu kaufen. Hier geht's zur Serie!

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Euphoria (seit 2019)

Wenn die HBO-Serie tatsächlich ein reales Bild der aktuellen Jugend zeichnet, dann ist es um unsere Zukunft nicht gut bestellt: "Euphoria" dreht sich um Selbstfindung, Fremdbestimmtheit, Schönheitsideale, Drogensucht, Freundschaft, Liebe, Selbstzerstörung, Macht, Gewalt, toxische Beziehungen und natürlich ganz viel Sexualität.

Wirklich sympathisch sind hier nur die allerwenigsten, dafür werden jede erdenklichen Tore zum menschlichen Abgrund geöffnet. Hier ist der Sex dreckig, rau, beängstigend, mitreißend, betont authentisch und dient als Metapher von gebrochenen Seelen. Nur die visuellen Spielereien lassen die Grenzen zwischen Last und der Lust des Sehens nicht vollkommen einbrechen. Ein (düsterer) Rausch, den man gesehen haben sollte.

"Euphoria" ist auf Sky X und Amazon Prime Video zu sehen. Hier geht's direkt zur Serie!

 

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