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12 gute Filme über psychische Krankheiten

Triggerwarnung: Solltest du selbst an einer psychischen Krankheit leiden oder dich aktuell mental nicht stabil fühlen, empfehlen wir dir, diese Filme mit einer anderen Person gemeinsam anzusehen. Hole Dir Hilfe von ExpertInnen – diese Filme sind KEIN Therapieersatz!

 

Menschen mit psychischen Krankheiten werden immer noch viel zu oft stigmatisiert und in eine Klischee-Schublade gepackt. Hollywood ist dabei leider oftmals keine große Hilfe: Der irre Serienkiller ist "psychisch gestört", die Magersüchtige ist eine eitle sowie arrogante Higschool-Diva und die depressive Person ist den ganzen Tag nur am Heulen.

Mythen, Halbwissen, Fake News: Die Traumfabrik bekleckert sich leider nicht immer mit Ruhm, wenn es um das Thema "Mental Illness" geht. Das Performative steht gerne über dem Wahrheitsgehalt und Aufklärungsanspruch.

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Es gibt aber auch Filme, die sehr darum bemüht sind, psychische Krankheiten authentisch (oder zumindest nicht ausbeuterisch) darzustellen. Die respektvoll mit dem Thema umgehen und den Horizont ihres Publikums erweitern wollen. Vor allem aber ist ihre Agenda, ZuschauerInnen, die selbst an einer psychischen Krankheit leiden, das Gefühl zu geben, dass sie nicht alleine und genauso wertvolle und geschätzte Mitglieder der Gesellschaft sind wie jede/r andere auch.

12 gute Filme über Mental Illness:

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Durchgeknallt (1999)

Wer lehrt uns, normal zu sein, wenn wir außergewöhnlich sind? Was bedeuten Begriffe wie "normal" und "verrückt" eigentlich? Und sind all jene, die als "anders" betitelt werden, einfach nur missverstanden? Solche und ähnliche Fragen bestimmen dieses intensive Psycho-Drama, das auf der Autobiografie der Schriftstellerin Susanna Kaysen basiert und deshalb noch kraftvoller daherkommt:

Die 18-jährige Susanna (Winona Ryder) wird nach einem Selbstmordversuch in eine geschlossene Psychiatrie eingewiesen, wo sie andere Frauen kennenlernt, die ähnlich verloren sind wie sie: Daisy (Brittany Murphy) zum Beispiel, die als Kind missbraucht wurde, oder die charismatische, aber selbstzerstörerische und aggressive Lisa (Angelina Jolie), die auf Susanna den größten Eindruck macht. Alle Frauen kämpfen um Akzeptanz, aber auch um Selbstfindung.

Ein Manifest der Verweigerung jeglicher Normativität, zwischen Wahnsinn und Wirklichkeit oszillierend und dabei tief unter die Haut gehend. Für Jolie gab's den Oscar.

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A Beautiful Mind (2001)

Dieser auf wahren Ereignissen basierende Film erzählt das Leben von John Forbes Nash, Jr. (Russel Crowe), einem mathematischen Gelehrten und späteren Alfred-Nobel-Preisträger, der seit jungen Jahren an paranoider Schizophrenie litt, als Mathematiker eine kometenhafte Karriere hinlegte und sogar vom Verteidigungsministerium rekrutiert wurde, um sowjetische Codes zu knacken.

Ab diesem Zeitpunkt nimmt seine Paranoia jedoch komplett überhand: John ist überzeugt davon, sich inmitten einer Verschwörung zu befinden ...

Das mit vier Oscars ausgezeichnete Meisterwerk (unter anderem für "Bester Film") fängt kraftvoll und stets nachvollziehbar all die schwierigen (psychischen) Herausforderungen ein, denen John sein gesamtes Leben lang ausgesetzt war. "A Beautiful Mind" gelingt es, dass sich Johns Halluzinationen auch für uns ZuschauerInnen real anfühlen – und der Film erinnert einmal mehr daran, wie nahe Genie und Wahnsinn beieinander liegen können. Top!

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Veronika beschließt zu sterben (2009)

Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Paulo Coelho: Veronika (stark: Sarah Michelle Gellar) scheint alles zu haben, fühlt sich innerlich aber trotzdem leer und bedeutungslos. Der Alltag findet ohne sie statt. Also beschließt die 27-Jährige eines Tages, ihrem Leben ein Ende zu setzen.

Der Suizidversuch geht aber schief, sie findet sich in einer psychiatrischen Anstalt wieder – und erhält von ihrem Psychiater (David Thewlis) eine Diagnose, die an grausamer Ironie nicht zu überbieten ist: Ihr Herz ist durch den Selbstmordversuch so sehr beschädigt worden, dass sie nur noch kurze Zeit zu leben hat. Dem Tod erneut ins Auge blickend, entdeckt Veronika das Leben wieder ...

Gewohnt sanft, aber wirkungsvoll lässt sich Paulo Coelho viel Zeit, um seiner Protagonistin das Leben wieder schmackhaft zu machen und sie das Blaue im Himmel sehen zu lassen. "Veronika beschließt zu sterben" ist ein berührendes und sehr philosophisches Plädoyer für das Leben, das vor allem vom nuancierten und unaufdringlichen Spiel Gellars lebt. Das Ende ist gewöhnungsbedürftig, aber effektvoll.

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Silver Linings Playbook (2012)

Die Tragikkomödie, die Hoffnung und Verzweiflung so perfekt miteinander vermählt wie nur wenige andere Filme, lebt ganz und gar von der unbeschreiblich starken Chemie zwischen den HauptdarstellerInnen Bradley Cooper und Jennifer Lawrence: Cooper gibt den Lehrer Pat, der aufgrund eines körperlichen Angriffs auf den Lover seiner Frau acht Monate in einer geschlossenen Psychiatrie verbrachte und nun wieder bei seinen Eltern (Robert De Niro und Jacki Weaver) wohnt.

Er hat alles verloren: Job, Haus, Frau, Zukunftsaussichten. Nur seine Bipolare Störung ist immer noch da, seine Emotionen hat er nicht im Griff. Ähnlich, aber doch ganz anders ergeht's der Witwe Tiffany (Lawrence), die seit dem Tod ihres Mannes ihre innerliche Leere hinter Sarkasmus und meterhohen emotionalen Wänden versteckt. Um seine Ex zurückzugewinnen, nimmt Pat mit Tiffany an einem Tanzwettbewerb teil ...

"Silver Linings Playbook" ist ein authentischer Seelen-Schrei nach Hilfe, lässt aber trotzdem Träume tanzen – im wahrsten Sinne des Wortes!

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Aviator (2004)

Howard Hughes (Leonardo DiCaprio) war ein legendärer Flugpionier, Regisseur, Hollywood-Gigant, Multimillionär und nicht zuletzt Frauenheld: Jean Harlow (Gwen Stefani), Katharine Hepburn (Cate Blanchett) und Ava Gardner (Kate Beckinsale) lagen ihm zu Füßen, in den 1920er-Jahren revolutionierte er zudem das Filmemachen. Was – zumindest anfangs – nur wenige wussten: Hughes wurde von zahlreichen inneren Dämonen gequält, er litt unter wahnhaftem Perfektionismus und einer alles bestimmenden Zwangsstörung. Je größer der Erfolg, desto instabiler wurde seine Psyche ...

Das fulminant-imposante Biopic von Martin Scorsese taucht tief in die Psyche des Allround-Talents ein und besticht mit Liebe zum historischen Detail, einem groß aufspielenden Cast und einer flotten Inszenierung. DiCaprio ist das psychische Leiden in jeder Szene anzusehen, er wird aber niemals zur Groteske seiner selbst. Oscarprämiert!

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Das weiße Rauschen (2001)

Lukas (Daniel Brühl) ist 21, zieht in die Großstadt Köln und möchte studieren. Doch schon bald wird der Exzess zu seinem Lebensmotto, Drogen, Party, Sex und Alkohol bestimmen seinen Alltag. Ans Studieren ist nicht mehr zu denken, sein emotionaler Haushalt gerät mehr und mehr aus dem Gleichgewicht. Als er psychedelische Pilze konsumiert, dreht sich die Abwärtsspirale immer schneller, er leidet an Wahnvorstellungen und Halluzinationen. Schließlich wird die Diagnose Schizophrenie bei Lukas gestellt. Der Weg zur Heilung ist lang ... 

Dank dem Einsatz von Handkameras ist man ganz nah dran am Geschehen, man hat als ZuschauerIn das Gefühl, sich inmitten des geplagten Geistes von Lukas zu befinden. Die Krankheit wird sensibel, aber doch spannend und furchteinflößend behandelt. Brühls überragende Leistung wurde zurecht mit dem deutschen Filmpreis geehrt. Hallt sehr lange nach.

"Das weiße Rauschen" ist derzeit nur auf DVD erhältlich. Hier geht's direkt zur DVD!

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It’s Kind Of A Funny Story (2010)

Dass ein Film, dessen Handlung in einer psychiatrischen Klinik spielt, auch eine Komödie – und noch dazu eine gelungene! – sein kann, beweist "It's kind of a funny story" mit Stars wie Viola Davis, Emma Roberts und Zach Galifianakis.

Die Romanverfilmung erzählt die Geschichte des 16-jährigen Craig (Keir Gilchrist), der sich wegen seiner Depressionen und Selbstmordgedanken in eine Psychiatrie eincheckt. Weil der Jugendtrakt gerade renoviert wird, wird er in der Erwachsenenabteilung untergebracht. Entgegen seinen Erwartungen – und jenen des Publikums – entpuppt sich das Krankenhaus nicht als ein beängstigender Ort, auch werden die PatientInnen nicht als verrückt oder durchgeknallt porträtiert.

Im Gegenteil: Craig findet sich endlich an einem Ort wieder, an dem Menschen, die wie er Schwierigkeiten haben, Hilfe bekommen und wo Humor selbst das dunkelste Fleckchen in der Seele erreicht. "It's kind of a funny story" ist weit davon entfernt, Personen mit psychischen Problemen zu pathologisieren oder zu bemitleiden, vielmehr stehen die Hoffnung, das Gemeinsame und das Normale im Außergewöhnlichen im Fokus. 

"It's kind of a funny story" kannst du auf Amazon Prime ausleihen oder kaufen. Hier geht's zum Film!

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Vielleicht lieber morgen (2012)

Teenager Charlie (Logan Lerman) ist introvertiert und neu an der Highschool, neue Freunde zu finden ist für ihn ein Kraftakt. Nach und nach erfahren wir, wieso: Nach dem Selbstmord seines besten Freundes verbrachte Charlie die Sommerferien in einer psychiatrischen Klinik, um dort seine Posttraumatische Belastungsstörung und Depressionen behandeln zu lassen. Die Panikattacken hat er immer noch nicht überwunden – gut, dass er in Sam (Emma Watson) und Patrick (Ezra Miller) zwei MitschülerInnen findet, die ihm zeigen, dass das Highschool-Leben auch seine schönen Seiten hat ...

"Vielleicht lieber morgen" ist ein gekonntes und sehr emotionales Konglomerat aus Coming-of-Age-Story und Psychogramm einer jungen, gequälten Seele. Sehr leise, aber dafür umso lauter erzählt der Film von Seelenkrisen und dem Weg aus dem alles verschlingenden schwarzen Loch. Er erinnert uns zudem daran, dass wir niemals wissen können, was in unserem Gegenüber vor sich geht. 

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To the Bone (2017)

Die 20-jährige Ellen (Lily Collins) will nach vier gescheiterten Anläufen in unterschiedlichen Einrichtungen in einem letzten verzweifelten Versuch ihre Magersucht überwinden, indem sie sich in Los Angeles selbst einer Hilfsgruppe anschließt.

Dort betreut Dr. William Beckham (Keanu Reeves) die PatientInnen mit unkonventionellen Methoden und versucht, sie durch das Auf und Ab der manchmal lustigen und manchmal qualvollen Erfahrungen wieder eine Antwort auf die Frage finden zu lassen, ob das Leben wirklich lebenswert ist.

Obwohl sich der Film der Kritik aussetzen musste, Essstörungen-Klischees zu reproduzieren, so ist er doch ein sowohl scharfsinniges als auch ungetrübtes Porträt der gesellschaftlich immer noch höchst brisanten Frage, was junge Frauen durchleben, um den vorgegebenen Schönheitsidealen zu entsprechen. Auf schmerzhaft authentische Weise zeigt "To the Bone", welchen Vorteil Betroffene aus ihrer Krankheit ziehen und dass Essstörungen viele Gesichter als auch Geschlechter haben. Dank dem erfrischenden Humor umgibt den Film eine hoffnungsvolle Aura.

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Reine Nervensache (1999)

Diese meisterliche Komödie ist der humoristische Gegenpol zu "Der Pate" und so etwas wie die Light-Film-Version von "Die Sopranos": Der New Yorker Mafiaboss Paul Vitti (genial: Robert De Niro) leidet unter Panikattacken und Potenzproblemen. Weil das weder fürs männliche Ego noch für das Mafia-Clan-Image gut ist, sucht er Hilfe beim Psychiater Dr. Ben Sobel (Billy Crystal), dem allerdings zuweilen selbst eine Therapiestunde gut tun würde. Und da ist da noch Laura (göttlich: Lisa Kudrow), die sich ihre Hochzeit mit Ben ganz anders vorgestellt hätte ...

Zugegeben, mit Realismus hat dieser Streifen ungefähr so viel zu tun wie die Mafia mit der Polizei aus Gumpoldskirchen, aber wie der überforderte Sobel versucht, den neurotischen Mobster zu behandeln, um ihn wieder seine Mitte finden zu lassen, ist derart komisch, dass man vor Lachen schon mal den Fernseher lauter drehen muss.

Wenn vermeintlich harte Kerle ihre zarten Seiten entdecken, bringt das auch uns die Menschlichkeit wieder näher. Einer der sehr wenigen Filme, die sich der Mental-Illness-Thematik humor- und zugleich respektvoll nähern.

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Alles steht Kopf (2015)

Dieser skurril-liebenswürdige Animationsfilm von Pixar zeigt auf leicht verständliche und unterhaltsame Weise, wie Emotionen entstehen. Kummer, Wut, Angst und Ekel stehen dem kleinen Mädchen Riley bei ihrem Umzug mit ihrer Familie nach San Francisco bei. Der neue Lebensabschnitt ist für Riley alles andere als einfach und immer mehr übernrnimmt Kummer ihre innere Schaltzentrale. Was Freude natürlich nicht zulassen kann: Sie setzt alles daran, um Riley wieder die schönen Seiten des Lebens sehen zu lassen ...

Auf sehr kluge, aber niemals belehrende Art und Weise setzt sich "Alles steht Kopf" mit dem ernsten Thema der kindlichen Depression auseinander und stellt psychische Gesundheit in einen noch nie zuvor dagewesenen visuellen Kontext. Zum Lachen gibt's trotz der traurigen Prämisse genug. Ein Meisterwerk!

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Rain Man (1988)

Yuppie Charlie (Tom Cruise) erfährt nach dem Tod seines Vaters, dass er einen autistischen Bruder namens Raymond (Dustin Hoffman) hat. Raymond bekommt drei Millionen US-Dollar des Erbes, Charlie selbst wird mit einem 49er Buick abgespeist. Er fühlt sich betrogen, weshalb er kurzerhand Raymond, der ein mathematisches Genie ist, aus dem Heim für psychisch Kranke entführt ...

Streng genommen ist Autismus zwar keine psychische Krankheit, aber wir drücken aufgrund dieses rundum gelungenen und sehr sensiblen Klassikers beide Augen zu. Mit eleganter Erhabenheit, herzerwärmendem Humor und anhand zwei großartiger Hauptdarsteller stellt "Rain Man" die mutige Frage, wer das Leben mehr genießt und welcher der beiden Brüder mehr von und in sich selbst gefangen ist: der autistische Raymond oder der egozentrische, verbissene Charlie. Eine zärtliche Parabel über Menschlichkeit und Liebe.

Der Film trug viel zur Aufklärung über Autismus bei und heimste vier Oscars ein, unter anderem für: Bester Film, Bestes Drehbuch und Bester Hauptdarsteller (Hoffman).

"Rain Man" gibt es auf Amazon Prime zum Leihen und Kaufen. Hier geht's zum Film!

Wer Selbstmordgedanken hat oder an Depressionen, sollte sich an vertraute Menschen wenden. Oft hilft bereits ein einzelnes Gespräch. Wer für weitere Hilfsangebote offen ist, kann sich rund um die Uhr kostenlos unter der Rufnummer 142 an die Telefonseelsorge wenden. Sie bietet schnelle erste Hilfe an und vermittelt Ärzte, Beratungsstellen oder Kliniken.

 

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