Raus aus dem Alltag: Die besten Fantasy-Serien 2022
Von Manuel Simbürger
Hexen, MagierInnen, Zeitreisen, Drachen, Elfen und magische Königreiche: Eskapismus ist auch 2022 bei Serienfans heiß begehrt (wen wundert's?!), das Fantasy-Genre beliebt wie nie zuvor Wer also auch im aktuellen Kalenderjahr auf Flucht aus dem tristen Alltag hofft, der darf beruhigt aufatmen:
Beinahe alle Streamingdienste als auch US-amerikanische Sender bieten eine sehr breite phantasmagorische Palette an Geschichten und Epen, als berühmtes kreatives Limit kann hier tatsächlich nur der Himmel selbst herhalten. Im Fantasy-Gefilde stellt Hollywood sein größtes Talent unter Beweis: nämlich fremde Welten erschaffen, in der wirklich alles möglich ist, was eigentlich nicht sein kann und darf.
Die wichtigsten Fantasy-Serien, die 2022 starten:
Der Herr der Ringe (Amazon Prime)
Das Warten auf das serielle Großereignis des Jahres hat endlich ein Ende: Am 2. September soll die lang erwartete Serien-Adaption des Fantasy-Epos auf Amazon Prime starten. Schon jetzt ist fix, dass sich die Handlung über mehrere (angeblich fünf) Staffeln erstrecken soll und die Folgen im Wochenrhythmus erscheinen sollen.
Es wird sich um ein Prequel handeln, die Story soll viele tausende Jahre vor "Der Herr der Ringe" und "Der Hobbit" angesiedelt sein und vom Aufstieg und Fall des Königreichs Númenor sowie der Elben-Hauptstadt Lindon handeln.
Der Cast ist erfreulich divers und international, gedreht wurde erneut im malerischen Neuseeland. Mehr als eine Milliarde Dollar soll das Mammutprojekt verschlungen haben, was es zur teuersten Serie aller Zeiten macht.
The Sandman (Netflix)
Basierend auf dem Kult-Comic von Neil Gaiman: In einer vielschichtigen Mischung aus modernem Mythos und düsterer Fantasy, bei der zeitgenössische Literatur, historisches Drama und Legende nahtlos miteinander verwoben sind, erzählt "The Sandman" von den Menschen und Orten, die mit dem Traumkönig Morpheus in Berührung kamen.
Dieser steht vor der großen Aufgabe, die kosmischen und menschlichen Fehler auszubügeln, die er in seiner unermesslichen Existenz begangen hat.
The Witcher: Blood Origin (Netflix)
Der große Erfolg von "The Witcher" schreit natürlich nach einem Spin-off: In "The Witcher: Blood Origin" werden wir in eine Elfenwelt entführt, die 1200 Jahre vor den Ereignissen der Mutterserie spielt.
Das Prequel erzählt die längst vergessene Geschichte von der Erschaffung des ersten Hexers und den Begebenheiten, die zu der entscheidenden "Sphärenkonjunktion" führten, in der die Welten der Monster, Menschen und Elfen miteinander verschmolzen. Im Gegensatz zu "The Witcher" basiert die Miniserie nicht auf den Büchern von Andrzej Sapkowski.
Game of Thrones: House of the Dragon (Sky)
Neben der "Herr der Ringe"-Seriendaption ist die erste Spin-off-Serie zum Fantasy-Überhit "Game of Thrones" das heiß begehrteste Serien-Projekt des Jahres 2022.
Die Geschichte basiert auf George R. R. Martins Roman "Fire & Blood" und ist 200 Jahre vor den Ereignissen in "Game of Thrones" angesiedelt. Wir tauchen tief in die Vergangenheit von Westeros ein, zahlreiche Drachen werden uns gehörig Feuer unterm Hintern machen.
Die nämlich leben in "House of the Dragon" noch (wie auch der Titel erahnen lässt) – im Gegensatz zur Original-Serie. Es bleibt spannend, ob HBO mit der Serie an den Erfolg von "Game of Thrones" anschließen kann.
Agatha: House of Harkness (Disney+)
Kathryn Hahn alias Nachbarin Agatha mauserte sich zum gar nicht so heimlichen Fan-Favourite der allerersten Marvel-Serie "WandaVision". Nicht überraschend also, dass sie nun (nach anfänglichem Dementi des Mauskonzerns) ihre eigene Serie bekommt.
Wir dürfen angesichts der quirligen, aber auch rücksichtslosen Figur mit reichlich schwarzem Humor und überzeichneten Storyplots rechnen, ob es sich aber um ein Sequel oder Prequel zu "WandaVision" handelt, ist noch nicht bekannt.
Half Bad (Netflix)
Bei "Half Bad" handelt sich um eine Serien-Adaption der Buchtrilogie von Sally Green. Es geht um den 16-jährigen Nathan, der, wie es halt nun mal so ist, der Sohn eines mächtigen Schwarzen Magiers und einer Weißen Hexe ist.
Als wären die alltäglichen Probleme eines Pubertierenden nicht schon nervig genug, muss sich Nathan nun auch noch mit den altbekannten Mächten von Gut und Böse herumschlagen, zwischen deren Fronten er gerät. Für welche Seite wird er sich entscheiden? Dass man sich in der Pubertät als weder Fisch noch Fleisch fühlt, bekommt bei Nathan eine gänzlich neue Bedeutung ...
Interview mit einem Vampir (AMC)
Der Kult-Film aus den 1990er-Jahren bekommt vom US-amerikanischen Sender AMC ("The Walking Dead") eine eigene Serien-Adaption spendiert. Die Handlung soll acht Folgen umspannen, die Vampir-Schönlinge Lestat (im Film: Tom Cruise) und Louis (Brad Pitt) werden von den Stars Sam Reid ("The Astronaut Wives Club") und Jacob Anderson ("Game of Thrones") verkörpert. Gruselig-romantische Binge-Abende sind also garantiert.
Parallels (Disney+)
Vier Teenies finden sich in einem Paralleluniversum wieder – und wissen nicht, wieso.
Klar, dass sie alles versuchen, um in ihre gewohnte Realität zurückzugelangen – was sich allerdings um einiges schwieriger herausstellt, als anfangs erwartet. Die Disney+-Originalproduktion lässt auf einen spannenden Mix aus Fantasy und Sci-Fi hoffen.
Wednesday (Netflix)
Die Coming-of-Age-Fantasy-Serie "Wednesday" erzählt vom skurril-düsteren Alltag der stets missmutigen Tochter der berühmten "Addams Family". Die acht Folgen umfassende Serie wird ein übernatürlich geprägter Detektivspaß, der Wednesdays Jahre als Schülerin an der kuriosen Nevermore Academy nachzeichnet.
Wednesday muss versuchen, ihre aufkeimenden übersinnlichen Fähigkeiten zu meistern, eine monströse Mordserie vereiteln, die die Stadt in Atem hält, und das übernatürliche Geheimnis aufdecken, in das ihre Eltern vor 25 Jahren verstrickt waren – und das alles, während sie ihre neuen und sehr verworrenen Beziehungen zu ihren seltsamen und vielfältigen Mitschülern bewältigen muss.
Willow (Disney+)
Die Serie spielt Jahrzehnte nach Ron Howards Kult-Film aus 1988 und setzt wie das Original auf Abenteuergeist, bemerkenswerte Heldentaten und liebenswürdigen Humor. In die Rolle des mutigen Zwergenbauers schlüpft erneut Warwick Davis, Ron Howard ist als ausführender Produzent mit an Bord. Die Story soll zehn Jahre nach dem Film spielen. Hier hat Disney+ bereits die Stars der Serie vorgestellt.
The Big Door Prize (Apple TV+)
Die Eigenproduktion von Apple TV+ basiert auf dem gleichnamigen Roman von M.O. Walsh.
Im Mittelpunkt steht die Kleinstadt Deerfield, deren BewohnerInnen eines Tages auf eine magische Maschine stoßen, die das Schicksal eines jeden einzelnen Menschen vorhersagen kann. Bei "The Big Door Prize" handelt es sich um eine Comedy-Fantasy-Serie von David West Read, der bei "Schitt's Creek" als ausführender Produzent tätig war. In der Hauptrolle: Chris O'Dowd ("The IT-Crowd").
Anne Rice's Mayfair Witches (AMC)
Und gleich noch ein Roman von Anne Rice, der 2022 in Serie geht: Neben "Interview mit einem Vampir" wird von AMC auch ihre Romanreihe "The Lives of the Mayfair Witches" seriell verfilmt. Im Fokus steht Neurochirurgin Rowan Mayfair, die nach dem Tod ihrer Mutter erfährt, dass sie von einer mächtigen Hexen-Ahnenlinie abstammt.
Das stellt ihr Leben freilich gehörig auf den Kopf ... Die Serie soll feministisch und modern werden – hoffentlich aber weniger verkrampft-erzwungen als das Reboot von "Charmed".
Die Frau des Zeitreisenden (wahrscheinlich Sky)
Für Fans von "Outlander" – und wiedermal eine Literatur-Verfilmung: HBO nahm sich dem titelgebenden Roman von Audrey Niffenegger an, in dem es um die Beziehung zwischen Claire und Henry geht, die durch Henrys Fähigkeit, durch die Zeit zu reisen, gehörig verkompliziert wird. Nach und nach entdeckt Henry zudem auf seinen Reisen dunkle Geheimnisse, die alles auf den Kopf stellen ...
In den sexy Hauptrollen: Theo James ("Die Bestimmung") und Rose Leslie ("Game of Thrones"), als Drehbuchautor zeichnet Steven Moffat ("Sherlock") verantwortlich. Die romantische Story wurde 2009 schon einmal verfilmt.
The Changeling (Apple TV+)
Apollo Kagwa ("Atlanta"-Star Lakeith Stanfield) und seine Frau Emma sind verzweifelt: Ihr Sohn ist spurlos verschwunden.
Sie begeben sich auf eine phantastische Reise durch New York City, bei der sie auf Orte und Wesen treffen, die sie niemals für möglich gehalten hätten: Hexen und Dämonen stellen sich ihnen ebenso in den Weg wie Waldgeister und magische Inseln. So fantastisch kann dieses New York City aber gar nicht sein, dass sie nicht Opfer von Rassismus werden ... Spannendes und nachdenkliches Märchen für Erwachsene.