"Do Revenge": 7 ähnliche Filme, die du als Fan lieben wirst
Von Manuel Simbürger
Endlich mal wieder ein Netflix-Film, der so richtig eingeschlagen ist und durch die Bank begeistert: Die subversive schwarze Komödie "Do Revenge" im Hitchcock-Stil dreht sich um die furchterregendsten ProtagonistInnen überhaupt: weibliche Teenager. Drea (Camila Mendes) und Eleanor (Maya Hawke) beschließen, sich an ihren ehemaligen PeinigerInnen zu rächen und greifen dabei auf unübliche Methoden zurück ...
Ein Rache-Thriller in zuckersüß-grellbunter Teen-Ästhetik, der auch noch mit tollen DarstellerInnen (unter anderem feiert Sarah Michelle Gellar in "Do Revenge" ihr Film-Comeback!), vielen Twists und authentischem Gen-Z-Humor punkten kann? Netflix zeigt mit "Do Revenge", dass das durchaus möglich ist!
Toll auch, dass der Film die Gradwanderung zwischen leichter Unterhaltung und gesellschaftskritischem Tiefgang schafft: Im Zentrum stehen soziale Medien und deren ungezügelte Macht, Existenzen zu ruinieren. Aktuelle Themen rund um Geschlechterzugehörigkeit und Gleichberechtigung werden ebenfalls aus unterschiedlichen Perspektiven behandelt und prägen die moralischen Werte der Figuren. Wobei: Mit der Moral nimmt es hier niemand so genau ...
Dir steht der Sinn nach mehr pechschwarzem Teen-Drama mit Mut zum Außergewöhnlichen? Dann solltest du dir folgende 7 Filme, die ähnlich wie "Do Revenge" sind, nicht entgehen lassen:
Eiskalte Engel (1999)
An "Eiskalte Engel" kommst du als "Do Revenge"-Fan nicht vorbei, denn der Netflix-Film ist bis oben hin gespickt mit Referenzen an den Kult-Film mit Reese Witherspoon, Sarah Michelle Gellar, Ryan Philippe und Selma Blair, der eigentlich ein Remake des Films "Gefährliche Liebschaften" (1988) mit Glenn Close und Michelle Pfeiffer ist, das wiederum auf dem Roman aus dem Jahr 1782 basiert:
Kathryn (Gellar) und Sebastian (Philippe) sind Stief-Geschwister aus der New Yorker Upper East Side. Aus Langeweile intrigieren und manipulieren sie, was das Zeug hält, ihre SexpartnerInnen sind für sie nicht mehr als Spielzeug. Weil es wieder mal nichts anderes zu tun gibt, schließen die beiden eine Wette mit weitreichenden Folgen ab: Frauenheld Sebastian soll die unschuldige und vor allem jungfräuliche Annette (Witherspoon) verführen.
Frech-erotisches Netz aus Verführung und Unschuld und provokante Elegie des Lebens zugleich – mit grandiosen Jung-DarstellerInnen, bissig-pointierten Dialogen und zeitlosem Soundtrack.
Ist auf Apple TV+ und Amazon Prime Video zu sehen. Hier geht's zum Film!
Clueless – Was sonst! (1995)
Heldin des legendären Teen-Films ist die reiche Cher (Alicia Silverstone in ihrer Paraderolle), deren größte Sorge es ist, die passenden Schuhe zum richtigen Kleid zu finden. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Dionne regiert sie mit modischer und perfekt gestylter Hand ihre Highschool, die Jungs reißen sich um sie, die Mädels wollen so sein wie sie. Quasi als Sozialprojekt beschließt sie, ein hässliches Entlein (Brittany Murphy) in einen schönen Schwan zu verwandeln – nichts ahnend, dass sie damit ein Monster erschafft.
Herrlich klischeehaft, aber so spritzig, enthusiastisch und vorsichtig satirisch, dass man von "Clueless" einfach niemals genug bekommen kann. Paul Rudd ist auch dabei.
Ist auf Netflix, Apple TV+ und Amazon Prime Video zu sehen. Hier geht's zum Film!
Promising Young Woman (2021)
Carrie (in ihrer bisher ungewöhnlichsten Rolle und mehr als überzeugend: Carey Mulligan) macht Männer in Bars an, indem sie sich betrunken stellt. Kaum sind sie zuhause angelangt, gibt sie den ekelhaften Typen eine Lektion mit auf dem Weg, die sie nie vergessen werden ...
Der Female-Revenge-Thriller schockiert und unterhält gleichermaßen, das düstere Thema (das die #metoo-Thematik überspitzt aufgreift) lebt von seiner tollen Protagonistin und seinem krassen Gegensatz aus den kreischenden Farben und der düsteren Handlung. Danach wirst du nie wieder auf ein Date gehen wollen.
Gibt es auf Amazon Prime Video, Sky und Apple TV+ zu sehen. Hier geht's zum Film!
Ingrid Goes West (2017)
Absoluter Geheimtipp, den man nicht verpassen sollte: Ingrid (Aubrey Plaza) muss den Tod ihrer Mutter verkraften und ist auch aufgrund anderer Erlebnisse aktuell mental nicht wirklich voll zurechnungsfähig. Da erscheint es fast schon als logischer Schritt, die Social-Media-Obsession noch ein Stück weiterzutreiben und sich in den Kopf zu setzen, die Instagram-Angebetete Taylor Sloane (Elizabeth Olsen) auch im echten Leben aufsuchen zu wollen. Wenn die Chemie vor dem Bildschirm schon stimmt, warum dann nicht auch in der Realität?
Ingrid macht sich also auf nach Los Angeles, mit dem Ziel, sich Taylor als neue beste Freundin zuzulegen. das Pfefferspray ist zur Hand, ein paar seltsame Jungsabenteuer warten quasi nur darauf, ausprobiert zu werden, und Chaos ist entsprechend vorprogrammiert. Und irgendwie funkt es zwischen den beiden Frauen tatsächlich und es entsteht ein Band der Freundschaft...
Ist auf Apple TV+ und Amazon Prime Video erhältlich. Hier geht's zum Film!
Der zuckersüße Tod (1999)
Mit dieser rabenschwarzen Highschool-Drama-Satire und beißende Parodie auf die Horrorfilme der Nineties, irgendwo angesiedelt zwischen Indie-Film und Mainstream-Pleaser, hat sich "Charmed"-Hexe Rose McGowan zum Liebling der CineastInnen mit Hang zur bunten Popkultur aufgeschwungen:
Courtney, Julie, Marcie und Liz sind beste Freundinnen und genau das, was man gemeinhin unter "Highschool-Königinnen", aber auch "Mean Girls" versteht. Doch als ein harmloser Geburtstagsulk den Tod von Liz nach sich zieht, bleibt ihnen nicht nur das Lachen im Halse stecken (KennerInnen des Films werden wissen, was damit gemeint ist) und ihre heile Welt gerät in Gefahr. Nun heißt es, gekonnt zu lügen. Eigentlich kein Problem, aber es gibt noch eine Zeugin – nämlich Mauerblümchen Fern ... Subversiv, provokativ und sexy.
Ist auf Apple TV+ und Amazon Prime Video zu sehen. Hier geht's zum Film!
Nowhere (1997)
Diese Indie-Perle ist der finale Teil der sogenannten "Teen Apocalypse Trilogy" von Gregg Araki – und eigentlich ist damit alles schon gesagt. Die damals angesagtesten Jung-Stars Hollywoods (darunter Mena Suvari, Ryan Phillippe, Heather Graham, Denise Richards, Christina Applegate, Shannen Doherty und Rose McGowan) verkörpern eine Generation, die sich selbst aufgegeben hat – und doch, ganz im Stil der Neunziger, vom inneren Drang getrieben wird, das Leben bis zum Überlaufen auszukosten, denn mit dem Jahrtausendwechsel ist ja sowieso alles vorbei.
Drogen, Party, Sex, Selbstfindungstrips und Selbstzerstörung bestimmen das Leben dieser Kids, das sich – das zeigt der Film in seinen besten Momenten meisterhaft – sowohl im Schatten der grellsten Farben als auch mittendrin, geblendet von den scheinbar unendlichen Möglichkeiten der Jugend, abspielt. "Nowhere" ist ungeschliffen, giftig, überhöht berauschend-eindringlich sowie hypnotisierend wie ein Drogentrip.
Ist derzeit nur auf DVD erhältlich. Hier geht's zur DVD!
Heathers (1988)
Ein Mädchen (Winona Ryder), das sich nach Anerkennung in der Schule sehnt, trifft einen rebellischen Jungen (Christian Slater), der ihrem Leben eine gefährliche neue Wendung gibt. Endlich sieht sie die Chance, sich an den "Queen Bees", die allesamt Heather heißen (und von Shannen Doherty, Lisanne Falk und Kim Walker brilliant dargestellt werden,) zu rächen ...
"Heathers" ist ein Meilenstein unter den schwarzen Teen-Komödien und ebnete den Weg für zahlreiche ähnliche Filme, die da noch kommen sollten. Für damalige Verhältnisse fast schon erschreckend revolutionär, wagt sich der Film an dramaturgische Orte, die zuvor undenkbar waren: Es wurde geflucht, es wurde über Sex gesprochen, es wurde leidenschaftlich gemordet und nebenbei pointierte Kritik an die brave Bilderbuchjugend der (damaligen) USA geübt. Alles andere als liebenswert – und genau deshalb so faszinierend. Bis heute.
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