Von Flop bis Top: Alle CSI-Serien im Ranking
Von Manuel Simbürger
Gott erschuf die Welt innerhalb von sechs Tagen (am siebten Tag war schließlich verdientes Chillen angesagt), "CSI: Vegas" das Crime-TV-Genre immerhin innerhalb einer Staffel: Als die Serie, im deutschsprachigen Raum damals noch unter dem Titel "CSI: Den Tätern auf der Spur" bekannt, 2000 on air ging, wollte die ganze Welt plötzlich auf Verbrecherjagd gehen.
Die Serie von Anthony E. Zuiker und Produzent Jerry Bruckheimer ("Fluch der Karibik") rund um Bücherwürmer und Laborratten entstaubte das in die Jahre gekommene Whodunnit-Genre und machte die Jagd auf böse Buben (und Mädchen) mittels fetziger Musik, schnellen Schnitten, Computersimulationen und sexy DarstellerInnen modern, faszinierend und beliebt wie selten zuvor. Nicht mehr so sehr das Warum stand beim grausigen Verbrechen im Vordergrund, sondern das Wie.
Das CSI-Franchise ist (im TV) erfolgreicher als "Star Trek" und sogar "Star Wars" und wird in seiner Langlebigkeit und seiner Universumsgröße nur vom Genre-Kollege "Law & Order: Special Victims Unit" geschlagen.
Bald brachte die Mutterserie drei Spin-Offs hervor, die allesamt in einer anderen Stadt spielen und sich dementsprechend auch in ihrer Art der Verbrechen unterscheiden: Die Sonne Miamis schließlich bringt andere seelische Perversitäten hervor als die schmutzigen Straßen New Yorks oder die stylishen Casinos in Las Vegas. Crossover-Episoden erinnerten uns regelmäßig daran, dass wir uns im selben Universum bewegen.
Anlässlich des bevorstehenden "CSI:Vegas"-Revivals mit den Ur-Stars William Petersen und Jorja Fox haben wir uns gefragt: Welche der insgesamt vier CSI-Serien, mittlerweile allesamt abgesetzt, lohnt sich auch Jahre später noch, sie auf DVD (keine der Shows ist auf Streamingplattformen erhältlich) zu bingen? Kann man in Miami genauso gut in die Welt der Forensik eintauchen wie in Las Vegas?
Alle CSI-Serien im knallharten Ranking:
Platz 4: CSI: Cyber (2015-2016)
Weil auch das CSI-Franchise mit der Zeit gehen muss, beschäftigt sich der dritte (und bis dato letzte) Ableger nicht mehr mit Forensik, sondern mit Cyberkriminalität und deren verheerenden Auswirkungen in der Realität. Geleitet wird die FBI-Spezialeinheit von der toughen und klugen Agentin Avery Ryan (Patricia Arquette), die früher Psychologin war und nun überzeugt ist, dass das Internet der Teufel höchstpersönlich ist. Das stimmt mitunter zwar nachdenklich und lässt einen den eigenen Internetverlauf schnell löschen, ist aber über weite Strecken ziemlich unlogisch und vor allem todlangweilig.
Die Dialoge wirken gewollt cool, die Chemie zwischen den DarstellerInnen (unter anderem auch James "Dawson’s Creek" Van der Beek und Peter "Ally McBeal" MacNicol) sucht man auch vergebens. Schon Shakespeare sagte: Nicht jedes Zitat, das man im Internet findet, ist richtig.
"CSI:Cyber" ist derzeit nur auf DVD und Bluray erhältlich. Hier geht's direkt zur Bluray.
Platz 3: CSI: Miami (2002-2012)
Mit dem allerersten CSI-Spin-Off wollten die MacherInnen bewusst andere Wege gehen als jene, die sie in Las Vegas beschritten haben: Im Gegensatz zur Mutterserie, die doch von einer sehr düsteren Atmosphäre umgeben ist, sind Tonalität und Farben in "CSI: Miami" heller, heiterer und lässiger, was natürlich zum schwülen Sonnenparadies Kaliforniens perfekt passt. Bei den Ermittlungen handelt es sich vor allem um knifflige Mordfälle, der Mix aus warmen Bildkompositionen und grausigen Verbrechen ist sowohl faszinierend als auch mitunter störend irritierend und sorgt nicht selten für viel unfreiwillige Komik.
Im Fokus steht Chef-Agent Horatio Caine (David Caruso), eine wandelnde Sonnenbrille und Bombenexperte mit fotografischem Gedächtnis. Die CGI-Effekte sind auch in "CSI: Miami" auf hohem Niveau, mit der Logik hapert’s aber immer wieder. Unterhaltsam ist die Serie aber durchaus.
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Platz 2: CSI: New York (2004-2013)
Auch der dritte Ableger bleibt brav dem "CSI"-Motto treu: Menschen können lügen, Beweise nicht!
Ermittelt wird diesmal in der unterkühlten und gefährlichen Weltmetropole New York, an Mordfällen und anderen schauderhaften Gewaltverbrechen mangelt es dem Team rund um Mac Taylor (überzeugend: Gary Sinise) also nicht. Im Gegensatz zum "Miami"-Kollegen geht’s in "CSI: New York" wieder rauer, eckiger und kantiger zur Sache, was auch auf die Figuren zutrifft, die somit angenehm dreidimensional wirken.
Trotzdem halten sich die Soap-Elemente sehr im Hintergrund, die Serie fokussiert sich durch und durch auf die forensische Ermittlungsarbeit, die natürlich auch hier wieder mit Videoästhetik glänzt. Die ernste Tonalität ist auch 9/11 zu verschulden, der Terroranschlag nimmt in der Serie einen großen Raum ein – unter anderem befand sich Taylors Frau unter den zahlreichen Opfern. Damals hat "CSI: New York" den schmerzenden Nerv der Zeit getroffen.
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Platz 1: CSI: Vegas (2000-2015)
Keine Überraschung, zugegeben: Das Original ist eben immer noch am besten, da kann keine Kopie mithalten. 15 Staffeln lang und mit einer stets wechselnden DarstellerInnen-Riege folgten wir den ErmittlerInnen zum Tatort und gruselten uns, wenn menschliche Verwesungsprozesse im Zeitraffer gezeigt wurden. "CSI: Vegas" hat bewiesen, wie cool und modern Wissenschaft sein kann, egal, wenn da manchmal übers Realitäts-Ziel hinausgeschossen wurde.
Schon die allererste Folge stellte klar, dass wir es hier mit einer besonderen Serie zu tun haben: Wir lernen das CSI-Team rund um Dr. Gil Grissom (William Peterson) und Catherine Willows (Marg Helgenberger) aus der Sicht des Neulings Holly Gibbs (Chandra Wilson) kennen, die kurz darauf selbst zum Mordopfer wird – boah!
Außergewöhnliche Fälle, zahlreiche Gaststars und natürlich das legendäre Finale der fünften Staffel, das von Schocker-Lausbub Quentin Tarantino inszeniert wurde, sorgten bis zuletzt für frischen Wind. Vor allem aber ist es der überzeugende, sympathische, harmonisierende und verboten attraktive Cast, der "CSI: Vegas" zum CSI-Juwel schlechthin macht.
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