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Jahresrückblick: Die 12 besten Netflix-Filme 2021

Auch 2021 hat die Pandemie in der Filmlandschaft gewaltige Spuren hinterlassen: Kinos weltweit mussten aufgrund der immer wiederkehrenden Lockdowns mehrmals wochenlang schließen und die Filmproduktionsfirmen wichen immer mehr auf Streamingplattformen aus, um ihre Werke doch noch unters Volk zu bringen  man hat ja immerhin nicht für die Katz geschuftet. Und die Menschheit will schließlich unterhalten werden.

Einer der ganz großen Pandemie-Gewinner ist bekannterweise Netflix, der etliche Streifen, die ansonsten höchstwahrscheinlich auf der großen Leinwand erschienen wären, schneller einhamsterte als der/die Durchschnitts-Pandemie-ÖsterreicherIn Klopapier. Das kam und kommt in Hollywood nicht durchgehend gut an, aber ganz ehrlich: Uns ZuseherInnen freut's, weil wir nun mit unseren monatlichen Streaming-Abo-Kosten den absolut brandneuesten Shit der absolut größten Hollywood-Stars direkt ins Wohnzimmer holen können.

Denn egal ob Sandra Bullock, Jake Gyllenhaal, Dwayne "The Rock" Johnson, Ryan Reynolds, Gal Gadot oder Olivia Colman: Wer etwas auf sich hält, schließt heutzutage sauteure Deals mit Netflix ab.

Die 12 besten Netflix-Filme 2021:

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Pieces of a Woman 

Gleich zu Beginn des Jahres rammte uns Regisseur Kornél Mundruczó mit tatkräftiger Unterstützung seiner beiden HauptdarstellerInnen Vanessa Kirby und Shia LaBeouf einen riesigen Dolch mitten ins Herz – und so ganz haben wir uns von dem Schmerz immer noch nicht erholt: Die ersten 30 Minuten des intensiven Dramas werden wir ZeugInnen einer Hausgeburt, die mit dem Tod des Säuglings endet. Ohne Schnitt, ohne Blick zur Seite, dafür mit reichlich Mut zur drastischen und quälenden Nähe.

Was danach folgt, ist ein stilles Manifest der Trauer, das zwar nicht mehr ganz mit dem Anfang des Films mithalten kann, aber immer noch seelische Hämatome hinterlässt.

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Army of the Dead 

Zombie-Action meets "Ocean's 11": Nach dem Ausbruch einer Zombie-Epidemie in Las Vegas macht sich eine Gruppe von SöldnerInnen (unter anderem Dave Bautista und Matthias Schweighöfer) in die Quarantäne-Zone auf, um den größten Raubzug aller Zeiten durchzuziehen. 

Viel Wirbel und Aufmerksamkeit gab's um die Rückkehr von Regisseur Zack Snyder zu seinen Zombie-Roots. Herausgekommen ist ein im besten Sinne Blut spritzendes Tohuwabohu in Tarantino-Manier, das sich selbst gerade ernst genug nimmt, um nicht zur Karikatur zu verkommen. Snyder machte uns 2021 bekannt mit Tiger-Zombies, Roboter-Zombies sowie Alpha-Zombies und schaffte somit eine Genre-Weiterentwicklung mit gleichzeitiger Würdigung an die (eigenen) Klassiker.

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Red Notice

Ganze 160 Millionen US-Dollar soll Netflix für diese Action-Comedy hingelegt haben, alleine die HauptdarstellerInnen Dwayne "The Rock" Johnson, Ryan Reynolds und Gal Gadot sollen mindestens 20 Millionen US-Dollar kassiert haben – jede/r einzelner von ihnen! Ob sich die Mühen und vor allem die Kosten ausgezahlt haben, darüber kann man streiten, denn das Genre-Rad erfindet "Red Notice" nicht neu, verschenkt sogar Potenzial und wirkt teils bisserl arg konstruiert. 

Trotzdem: Das gemeinsame Treiben der drei Superstars macht Laune, die Action ist rasant genug, um keine Langeweile aufkommen zu lassen und ästhetisch macht der Streifen auch einiges her. Es muss ja nicht immer allerhöchste Kunst sein ...

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Seitenwechsel 

In einem gutem Film-Jahr darf ein moderner, stilistisch-eleganter Schwarz/Weiß-Film nicht fehlen. Neben dem Kammerspiel "Malcom & Marie" tobte sich Netflix heuer mit dem Historien-Drama "Seitenwechsel" (OT: "Passing") intellektuell aus und erinnerte uns daran, dass Ruth Negga aus der Anarcho-Serie "Preacher" zu den besten SchauspielerInnen ihrer Generation gehört – völlig zurecht also wurde sie für ihre Rolle für den Golden Globe nominiert und gilt somit auch als Oscar-Anwärterin.

Der auf dem Roman von Nella Larsen basierende Film handelt von zwei Schwarzen Frauen (Tessa Thompson, Ruth Negga) mit heller Haut, die sich dazu entscheiden, im New York der späten 1920er-Jahre auf unterschiedlichen Seiten zu leben: die eine als Schwarze, die andere als Weiße. Macht nachdenklich!

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The Guilty

Der Storyplot ist nicht neu, als beengendes Kammerspiel inszeniert sorgt er aber dafür, dass die Spannung bis ins Unermessliche steigt und wir am Ende keine Fingernägel mehr haben: Der Thriller spielt an einem einzigen Morgen in einer Notrufzentrale. Der diensthabende Polizist Joe Baylor (Jake Gyllenhaal) versucht, eine Anruferin in Lebensgefahr zu retten. Doch bald findet er heraus, dass der Schein trügt und die Wahrheit der einzige Ausweg ist.

Gyllenhaal spielt gewohnt intensiv und trägt die Handlung bravourös bis zur letzten Minute auf seinen durchtrainierten Schultern.

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Der weiße Tiger

Balram Halwai (Adarsh Gourav) erzählt mit befreiend schwarzem Humor von seinem unglaublichen Aufstieg vom armen Dorfbewohner zum erfolgreichen Unternehmer im modernen Indien. Es handelt sich um eine Verfilmung des 2008 mit dem Man Booker Prize ausgezeichneten gleichnamigen Besteller-Romans.

Der Mix aus Krimi und und Drama taucht kopfüber in eine Welt voll von Verbrechen, Korruption sowie Armut ein und ist eine bewundernswert-mutige Kritik an Indiens Wirtschaft. Die Waage aus Glamour und bodenständigem Dreck hält sich im Film angenehm ausbalanciert. 

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Die Mitchells gegen die Maschinen 

In dieser animierten und alterslosen Action-Komödie von den MacherInnen von Hits wie "Spider-Man: A New Universe" und "The LEGO Movie" geht es um eine Durchschnittsfamilie, die plötzlich zur einzigen Hoffnung der Menschheit in einer Roboter-Apokalypse wird. Das ist ziemlich schräg und wird auch genau so inszeniert, wobei sich hinter all dem kunterbunten, quitschfidelen und herrlich überspitzten Wumms und Bumms eine sehr ergreifende Vater-Tochter-Story, gemixt mit einer Coming-of-Age-Dramedy, versteckt. 

Originell, witzig und ohne moralischen Zeigefinger uns daran erinnernd, was es in einer Welt voller Technologie heißt, Mensch zu sein.

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Fatherhood

Eigentlich kennen wir Kevin Hart als Vollblut-Komiker, der keinen Schenkelklopfer auslässt und sich inmitten einer lauten Gag-Parade am wohlsten fühlt. Dieses Jahr allerdings überraschte er uns in einer seiner sehr seltenen dramatischen und ernsthaften Rollen – und wurde davon sowohl seitens Publikum als auch KritikerInnen frenetisch bejubelt.

Hart gibt mit angenehmer Zurückhaltung und unerwarteter Authentizität einen Witwer, der einen der härtesten Jobs der Welt übernimmt: das Vatersein. Das ist herzerwärmend, ergreifend, manchmal traurig, manchmal lustig, durchaus auch überraschend, aber immer mitten ins Herz treffend. Obendrein basiert die Story auf einer wahren Geschichte. 

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The Power of the Dog

Der gefühlvolle Western basiert auf dem gleichnamigen Roman von Thomas Savage und durfte sich erst kürzlich über ganze sieben Nominierungen bei den Golden Globes freuen – bei den Oscars 2022 ist mit dem Western-Drama also sicherlich groß zu rechnen! 

Im Fokus stehen zwei zerstrittene Brüder (Jesse Plemons und der wie immer grandios aufspielende Benedict Cumberbatch), die gemeinsam eine Ranch betreiben. Was nach Einschlaf-Hilfe klingt, entpuppt sich schnell als ein vielschichtiges Drama über Kontraste, Familiendynamiken und Lebenslügen. Cumberbatch spielt lebhaft gegen sein Intellektuellen-Image an, was ihm auch bestens gelingt. Auch die schönen Naturaufnahmen überzeugen durch die Bank.

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tick, tick... BOOM!

Gewohnt charismatisch und ständig zwischen Verletzlichkeit und Self-Empowerment changierend verkörpert Andrew Garfield in dieser Verfilmung des autobiografischen Musicals von Jonathan Larson, der als Schöpfer von "Rent" die Theaterproduktion revolutionierte, den jungen Theaterkomponisten Jon.

Als er sein neues Werk, an dem er mit Hochdruck arbeitete, präsentieren muss, wird der Druck immer größer, auch die damals grassierende AIDS-Epidemie hat in der New Yorker KünstlerInnen-Szene ihre Spuren hinterlassen. Irgendwann stellt sich Jon die Frage: Wie können wir unsere Lebenszeit eigentlich sinnvoll nutzen?

"tick, tick ... BOOM!" ist herzzerreißend, rührt zu Tränen und lässt uns intensiver das Leben spüren, als es uns mitunter lieb ist. Der Film schwimmt im Fahrwasser von "Whiplash" und mutet wie eine mutmachende Elegie an – mit einem Hauptdarsteller, der nie besser war. Auch hier gilt: Winken da etwa Oscars?

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Don’t Look Up

Zu Heiligabend startet die neueste Netflix-Comedy – und der Streamingdienst tut alles, um uns vom Christbaum weg und hin zum TV-Bildschirm zu locken: Mit Leonardo DiCaprio, Jennifer Lawrence, Meryl Streep, Timothée Chalamet, Cate Blanchett und Jonah Hill liest sich die Cast-Liste wie ein ProduzentInnen-Wunschzetterl ans Christkind. 

Die bissige Satire rund um zwei nicht allzu talentierte WissenschaftlerInnen, die sich auf eine ausgedehnte Pressetour begeben müssen, um die Menschheit vor einem sich nähernden Kometen zu warnen, der die Erde zerstören wird, übt offene Kritik an unserem Medienkonsum und am Umgang der Medien mit Nachrichten an sich. Frech, provokativ, saukomisch.

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Frau im Dunkeln

Leda (lebt ihre Rolle bis in jede kleinste Pore: Olivia Colman) verbringt alleine einen Urlaub am Meer. Am Strand beobachtet sie eine junge Mutter mit ihrer Tochter und ist von deren Beziehung nicht nur entnervt, sondern sie wird dadurch auch an ihre eigene schmerzliche Vergangenheit erinnert. Leda muss sich mehr und mehr mit den unkonventionellen Entscheidungen – und deren Folgen – auseinandersetzen, die sie als junge Mutter getroffen hat ...

Das alle Tasten am Emotionsklavier anschlagende Drama ist nicht nur großes Gefühlskino, sondern auch das Regie-Debüt von Maggie Gyllenhaal. Der Film konnte bereits mehrere Preise abräumen, zuletzt bei den renommierten Gotham Awards.

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