Nicht nur GöttInnen in Weiß: Die 12 besten Arzt-Serien
Von Manuel Simbürger
Ob unfehlbare Götter in Weiß, selbstverliebte Egozentriker*innen, charmante Frauenversteher, beste Freund*innen, alleinige Kinderunterhalter*innen oder überforderte Anfänger*innen: Ärzt*innen in Serien haben genau so viele viele Gesichter wie die Ärztinnen und Ärzte selbst, die in diesen Serien zu Helden oder manchmal auch Anti-Helden werden und die uns sowohl Luftröhrenschnitte als auch das Überwinden von Liebeskummer gelehrt haben.
Sogenannte Medical Shows sind seit jeher ein beliebtes TV-Genre, das sich nach wie vor größter Beliebtheit erfreut: viele der erfolgreichsten sowie beliebtesten Serien aller Zeiten sind in diesem Genre angesiedelt. Arzt-Serien sind zeitlos, weil sie zeitlose Themen behandeln: Leben, Tod, Herzschmerz, Verlust, Freude, Selbstfindung, Freundschaft, Liebe, Moral und Pflichtbewusstsein. Und sie sind spannend, oft humorvoll, sie berühren und fesseln uns gleichermaßen – und manchmal kann man dabei auch noch etwas lernen.
Das Setting des Krankenhauses wird dabei zum Paralleluniversum, dem Leben und Tod, Freud und Leid so nahe beinander liegen wie kaum sonst so – und nervenzerfetzende Action lässt sich auch problemlos einbauen, denn seit "Emergency Room" wissen wir, was passiert, wenn man einem Helicopter zu nahe kommt, und dank "Grey's Anatomy" halten wir es auch nicht mehr für unmöglich, dass eine Bombe in einem Patienten versteckt ist.
Die 12 besten Arzt-Serien aller Zeiten:
Grey's Anatomy (seit 2005)
In "Grey's Anatomy", mittlerweile jene Arzt-Serie mit der längsten Laufzeit, begleiten wir junge Medizin-Anfänger*innen, die noch grün hinter den Ohren sind, auf ihrem Weg zu gefeierten und manchmal auch gefürchteten Ärzt*innen, die als die größten Stars in der Szene gelten und tattäglich Wunder vollbringen, während sie auch noch mit ihrem chaotisch-komplizierten Privatleben zurechtkommen müssen. Das ist alles so herrlich schön übertrieben, over-the-top und larger-than-life, dass sich der Suchtfaktor eingestellt hat, bevor man es überhaupt bemerkt hat.
Die Hochglanz-Medical-Soap bietet sexy Menschen, viel nackte Haut und noch mehr gebrochene Herzen (die wahrscheinlich am häufigsten gestellte Diagnose in der Welt von Meredith und ihren Kolleg*innen!), hochdramatische medizinische Fälle gibt es aber trotzdem zuhauf.
Anders als in anderen Arzt-Serien sind es aber die privaten Hindernisse, Hürden und Schicksalsschläge der Protagonist*innen, die uns seit nunmehr 20 Staffeln vorm Bildschirm fesseln. Nirgendwo anders wird so schön und stylish gelitten, gestorben, gefühlt und gelebt wie in "Grey's Anatomy". Von Meredith Grey haben wir nicht nur das ABC der Medizin, sonder auch das ABC der Gefühle gelernt.
Vor allem aber bietet "Grey's Anatomy" mit schöner Regelmäßigkeit TV-Momente für die Ewigkeit: der Serienkiller im Krankenhaus zum Beispiel. Der überraschende Tod von George O' Malley. Geistersex. Ein Post-It-Heiratsantrag. Merediths viele Nahtod-Erfahrungen. Und viele gesellschaftskritische, mutige Story-Lines. Eskalation als Zustand der Welt.
Private Practice (2007-2013)
Leider gerne unter ihrem Wert geschlagen, gehört "Privat Practice" zu den besten Arzt-Serien, die die TV-Welt in den vergangenen Jahren hervorgebracht hat: Das Spin-Off von "Grey's Anatomy" mit der genauso stylishen wie fiercen Gynäkologin Addison Montgomery-Shepherd (in der Rolle ihres Lebens: Kate Walsh) im Mittelpunkt bleibt dem Erfolgsrezept der Mutterserie treu.
Die Serie schenkt uns bildhübsche Ärzt*innen (die hier in einer Privatpraxis in Los Angels ordinieren), fesselnde Patient*innen-Schicksale und sehr mutige Schockmomente, die genauso furios wie eindringlich inszeniert wurden – man denke nur an Charlottes Vergewaltigung, Amelias Drogensucht oder der Geburt von Violets Baby, bei dem das Kind brutal aus dem Bauch geschnitten und gestohlen wurde.
Zahlreiche Crossover-Events halten die Nähe zu "Grey's Anatomy" aufrecht, in "Private Practice" geht's hingegen etwas familiärer zu. Das emotionale Karussell dreht sich aber in Los Angeles genauso schnell wie in Seattle – mindestens.
Emergency Room (1994-2009)
"Emergency Room" brach radikal und mit lautem Gedöhns das Image des romantisch-verspielten und nur sanft dramatischen Krankenhaus-Alltags mit verlässlichem Happy End: Noch nie wurde der Job von Ärzt*innen bis dato so hektisch, so packend, so dreckig, so furios, so realistisch inszeniert. Mit wackelnder Kamera, rasanten Schnitten, gebrochenen Charakteren und sowohl dichten wie mutigen Storylines schrieb die Serie TV-Geschichte und wurde unter anderem mit insgesamt 23 Emmys und einem Golden Globe geehrt.
In "Emergency Room" regiert die unbequeme Authentizität, die kaum Verschnaufpausen lässt und wie selbstverständlich dort über Klippen springt, wo andere zögerlich anhalten. Vor allem konnte die Serie bis zuletzt (trotz ständig wechselndem Cast!) das hohe Niveau halten.
Dramatik in der Notaufnahme allein aber reicht nicht für 15 Staffeln und einen internationalen Erfolg: George Clooney wurde in der Rolle des sexy Junggesellen und liebevollen Kinderarztes zum Star, auch Julianna Margulies als Oberschwester zeigte in "Emergency Room" ihr Ausnahmetalent. Noah Wyle als ambitionierter Jung-Arzt war lange Zeit das Herz der Serie, genauso wie Anthony Edwards als aufopfernder Oberarzt. Später gehörten zum Cast große Namen wie Goran Visnjic, Maura Tierney, Linda Cardellini sowie John Stamos.
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Dr. House (2004-2012)
Dr. Gregory House (kongenial: Hugh Laurie) ist ein Arzt, den man in sonst noch keiner anderen Serie gesehen hat – und wenn, dann stand er nicht im Mittelpunkt der hochdramatischen Ereignisse: ein genialer Mediziner, aber eine misanthropische Lebenseinstellung mit jeder Faser seines geschundenen, an einem Stock humpelnden Körpers ausstrahlend, ist er ein Kollege, der belügt, betrügt, manipuliert. House liebt seinen Job, hasst aber die Patient*innen (und viele seiner Kolleg*innen). Trotzdem mag man den Grantler natürlich, weil hinter der harten Schale versteckt sich ein butterweicher Kern.
Als eine der besten Arzt-Serien aller Zeiten gilt "Dr. House" aber deshalb, weil hier zwei beliebte Formate gekonnt miteinander verbunden werden: das Medical- und das Crime-Genre. Wie ein Sherlock Holmes im weißen Kittel löst House selbst die absurdesten medizinischen Rätsel und rettet damit verlässlich Menschenleben. Die Krankheitsgeschichten der Patienten muten deshalb wie Kriminalfälle an, die das Publikum in den Bann ziehen und stets einem strengen formalen Aufbau folgen. Zudem sind alle medizinischen Fälle detailgenau recherchiert, selbst reale Ärzt*innen nutzen die Serie zwecks Diagnosefindung.
Ach ja, um das Privatleben von House und seinem Team geht's natürlich auch, die genauso zynisch wie liebevoll erzählt werden. "Jeder lügt!", ist Gregory House schließlich überzeugt. Das Leben ergibt hier keinen Sinn, die kniffeligste Diagnose aber durchaus.
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Doogie Howser, M.D. (1989-1993)
Während die Serie rund um einen hochintelligenten 16-jährigen Arzt, der medizinische Fälle und Pubertät unter einen Hut kriegen muss, bei uns zwar beliebt war, gehörte sie in den USA Anfang der Neunziger zu beliebtesten Serien im TV – und genießt heute Kultstatus:
Neil Patrick Harris – lange, bevor er als Womanizer Barney Stinson in "How I Met Your Mother" für Lachkrämpfe sorgte – brachte uns in dieser feinfühligen Medical Show genauso zum Träumen als auch zum Schmunzeln und Staunen. Als Konglomerat aus Coming-Of-Age-Story und Arzt-Serie besitzt "Doogie Howser, M.D." bis heute ein Alleinstellungsmerkmal in der weiten TV-Landschaft.
Natürlich, aus heutiger Sicht wirkt die Serie zum Teil gar arg harmlos und überholt, die Idee, die übrigens auf einer realen Person basiert, überzeugt aber nach wie vor und die Storys machen immer noch Spaß. Besonders Harris (damals 15 Jahre alt) überzeugt und legt etwas derart Charmantes und gleichzeitiges Rotzfreches in sein Spiel, dass sein Star-Appeal schon damals deutlich erkennbar war.
Einzelne Staffeln von "Doogie Howser, M.D." sind hierzulande auf DVD erhältlich. Hier geht's zur DVD der zweiten Staffel!
Scrubs (2001-2010)
Die Dramedy ist sicher nicht die dramatischste, aber dafür die bei weitem herzerwärmendste Arzt-Serie ever: Nach dem Motto "Lachen ist die beste Medizin" verordnen uns die mittlerweile kultigen Ärzt*innen Schenkelklopfer, Running Gags, Slap-Stick-Humor, aber auch eine Menge leiser und lauter Lebensweisheiten.
Im Mittelpunkt steht der herzensgute, ambitionierte, idealistische und naive J.D. (eine facettenreiche Wucht: Zach Braff), der gemeinsam mit seinem besten Freund Turk (Donald Faison) und der unsicheren Elliot (Sarah Chalke) seine Ausbildung im Sacred Heart Hospital beginnt – und zwar unter der strengen Fuchtel des misanthropischen Dr. Cox (köstlich böse: John C. McGinley). Wie der Name des Krankenhauses schon ahnen lässt, ist das Herz, die Hoffnung, das Positive das, was die drei Anfänger*innen antreibt. J.D. und seine Freund*innen lernen in acht Staffeln nicht nur allerhand über Krankheiten, sondern vor allem übers Leben selbst. Schrullige Nebenfiguren inklusive.
Das Herz auf der Zunge tragend, ist "Scrubs", trotz oftmals aberwitzigem Humor und Zynismus, eine der gefühlvollsten, sensibelsten und philantropischsten Sitcoms aller Zeiten, die genauso zum Lachen als auch zum Weinen anregt. In anderen Arzt-Serien ist das Leben das größte Monster von allen. In "Scrubs" ist es das größte Geschenk, das wir haben.
Nip/Tuck – Schönheit hat ihren Preis (2003-2010)
Die etwas andere Arzt-Serie: "In Nip/Tuck – Schönheit hat ihren Preis" geht's weniger darum, Menschenleben zu retten, als darum, möglichst viel Kohle zu scheffeln und die schönsten Frauen abzuschleppen. Die Schönheitschirurgen Sean McNamara (Dylan Walsh) und Christian Troy (mit brodelnder Intensität gespielt von Julian McMahon) saugen im sonnigen Miami Fett ab, vergrößern Brüste oder glätten Stirnfalten. Es geht oft aber um mehr als Eitelkeit: nämlich immer dann, wenn zum Beispiel ein Brandopfer oder siamesische Zwillinge von einem neuen Leben träumen.
Sex, Macht, Gier, Luxus: "Nip/Tuck" ist eine wunderbar tiefschwarze und satirische Parabel auf den Schönheitswahn und eine der ersten Serien, die Anti-Helden in den Fokus der Geschichte rückten. Ganz im Ryan-Murphy-Stil hagelt's hier jede Menge Tabubrüche, Zynismus, bissigen Humor, over-the-top-Storylines sowie drastische Sex- und OP-Szenen (unterlegt mit einem fetzigem Soundtrack).
Hedonismus und Nihilismus gehen in diesem Hochglanz-Ethik-Drama eine provokative und sexy Symbiose ein, befruchten sich gegenseitig und können nicht ohne einander: Moral und Political Correctness sucht man hier vergebens. Wenig, vor dem die Serie zurückschreckt – und genau das macht ihre Faszination aus.
Nurse Jackie (2009-2015)
"Nurse Jackie" ist einer der wenigen Arzt-Serien, in denen die Schwestern und Pfleger im Mittelpunkt stehen: Edie Falco ("Die Sopranos") fasziniert und begeistert als tablettensüchtige und im Grunde unsympathische Krankenschwester, die sich zwar für die Patient*innen einsetzt, aber nicht vor den größten Intrigen und Manipulationen zurückschreckt – also ein bisschen wie Dr. House, nur weiblich.
Staffel zu Staffel verschwimmen Jackies Vorstellungen von Moral und Ethik mehr, sie zieht ihre Umwelt immer mehr in den persönlichen Sumpf aus Lügen, Sucht, Verzweiflung und Verleugnung. Es ist das Verhalten einer Süchtigen, die alles tut, um ihre Abhängigkeit zu verbergen und diese gleichzeitig auch am Leben zu erhalten. Falco schafft es dank nuanciertem und hingebungsvollem Spiel, Jackie trotz all ihrer Fehler zur Anti-Heldin zu erheben, mit der man mitfühlt, weil sie menschelt. Und weil sie dreidimensional ist und niemals in die Satire hinab rutscht.
Trotz überspitzer, aber einzigartiger und geerdeter Charaktere mutet "Nurse Jackie" angenehm realitäsnah an: Bei den Patient*innen-Storys wird sich auf das Wesentliche konzentriert, wie im echten Leben artet nicht jede Situation in eine Katastrophe aus – was das vielleicht Mutigste an der Serie ist.
Aber auch die ausgewogene Balance zwischen (schwarzer) Comedy und Drama machen "Nurse Jackie" zu einem leuchtend strahlenden Juwel unter den Arzt-Serien.
"Nurse Jackie" ist hierzulande auf Prime Video zu sehen.
Dr. Quinn – Ärztin aus Leidenschaft (1993-1998)
In einer Zeit, in der starke Protagonistinnen in TV-Serien eine Seltenheit waren, überwand Dr. Michaela Quinn (kultig: Jane Seymour) jegliche misogonystische Grenzen und trat sie mit Wucht, aber ebenso viel Gefühl, Verständnis und ganz viel Herz nachhaltig ein.
"Dr. Quinn – Ärztin aus Leidenschaft" erzählt von der mutigen und aufopferungsvollen, aber auch sturen Dr. Quinn, die ihre reiche Familie in Boston verlässt, um im Städtchen Colorado Springs inmitten der Berge eine Privatpraxis zu eröffnen. Ein weiblicher Arzt? Das können sich die Bewohner*innen des Ortes nicht so recht vorstellen, aber mit Geduld, Talent, Intelligenz, einer reinen Seele und viel Durchsetzungsvermögen gewinnt "Dr. Mike" nach und nach das Vertrauen der Einwohner*innen. Nebenbei wird sie zur Adoptivmutter dreier Kinder.
Obwohl die Serie mit jedem Szenenwinkel eine unerschöpfliche Aura der Hoffnung ausstrahlt und für Alt als auch Jung geeignet ist, scheut sie nicht vor Themen wie Fremdenhass, Vorurteilen und Mysogonie zurück. Besonders interessant: Einige historische Personen und Fakten der realen Stadt Colorado Springs wurden in der Serie verarbeitet.
Blutbäder halten sich freilich in Grenzen, die Spannung ist trotzdem konstant hoch und tänzelnd zwischen Melodram, Kostüm- und Medical Drama, gewürzt mit einer starken Prise Western-Stimmung. Im Kern aber ist "Dr. Quinn" female empowerment at its finest!
"Dr. Quinn – Ärztin aus Leidenschaft" ist auf DVD erhältlich. Hier geht's zur DVD!
The Good Doctor (seit 2017)
Er ist sozusagen die moderne Version von Doogie Howser: Der junge Dr. Shaun Murphy (überzeugend wie immer: Freddie Highmore) ist ein hochintelligenter und talentierter Arzt. Aufgrund seines Autismus fällt es ihm aber extrem schwer, mit anderen Menschen in soziale Interaktion zu treten. Das macht natürlich sowohl den beruflichen als auch privaten Alltag zur großen Herausforderung ...
"The Good Doctor" gehört zu den erfolgreichsten TV-Serien der vergangenen Jahre und bietet alles, was ein gutes Medical Drama braucht: Vertrauenswürdige, sympathische, aber sperrige Held*innen, ganz große Gefühle und einen guten Mix aus Humor und Drama. Highmore als autistisches Genie verleiht seiner Figur eine intensive, ungeschminkte Präsenz, die faszinierend ist und nicht zuletzt bestens unterhält. Eine sensible Reise in eine fremde und doch bekannte Psyche.
The Knick (2014-2015)
Die blutigste Arzt-Serie aller Zeiten, inszeniert und produziert von keinem geringeren als Steven Soderbergh, spielt im Jahr 1900 und erzählt vom Leben, aber auch vom Sterben im innovativen Knickerbocker-Krankenhaus in New York City. Brilliante Chirurgen, Krankenschwestern und Mitarbeiter*innen müssen Tag für Tag die medizinische Einschränkungen überwinden, um die hohe Sterblichkeit zu verhindern. Dabei sollte man auch als Zuseher*in einen guten Magen und keine Angst vor Blut haben: Die OP-Szenen verwandeln sich in "The Knick" zu grauenhaften Gore-Momenten, in denen Blut spritzt und Gedärme herumfliegen.
Im Fokus steht Dr. John Thackery, überragend gespielt von Hollywood-Star Clive Owen und teilweise basierend auf dem realen historischen Chirurgen William Steward Halsted. Weil "The Knick" immer noch eine Arzt-Serie ist, ist Thackery zwar ein Vorbild für alle damaligen Chirurgen, hat aber in seinem Privatleben mit so manchen übergroßen Dämonen zu kämpfen: Er ist nämlich Kokain- und Opium-süchtig.
Intensiv, gesellschaftskritisch, ungefiltert: "The Knick" ist dank des historischen Settings eine willkommene Abwechslung unter den Arzt-Serien.
"The Knick" gibt es auf Amazon Prime zu kaufen. Hier geht's zur Serie!
Chigaco Hope (1994-2000)
Die von David E. Kelley ("Ally McBeal") erdachte Serie, die im deutschsprachigen Raum den reißerischen Untertitel "Endstation Hoffnung" verpasst bekam, spielt im hochmodernen Chicago Hope Hospital, in dem talentierte, aber auch problembeladene Ärzt*innen arbeiten. Egal ob Scheidung, Kindheitstraumata, gesellschaftliche Vorurteile, juristische Skandale, Todesfälle oder gar Entführungen – das Schicksal schlägt in "Chigaco Hope" oftmals hart zu. Aber die Ärzt*innen sind vor allem eines: Held*innen im weißen Kittel, die für ihre Patient*innen regelmäßig Grenzen überschreiten und dabei so einiges riskieren.
Zugegeben, die Prämisse von "Chigaco Hope" klingt etwas altbacken, überrascht aber mit einer differenzierten Erzählweise, einem inszenatorischen Geschick und dem Mut zu Tabubrüchen – denn solche gab es in der Serie so einige: So wurden in "Chigaco Hope" im Jahr 1996 erstmals im Fernsehen nackte Brüste einer Jugendlichen gezeigt. Und es wurde das erste Mal laut "Shit!" gerufen. Zudem war "Chigaco Hope" die erste Serie, die in den USA in HD gesendet wurde. Es herrschten damals halt noch andere Zeiten.
Die Serie wurden mehrfach mit einem Emmy ausgezeichnet und überzeugt mit einem tollen Cast, darunter Mark Harmon, Peter MacNicol, Mandy Patinkin und Thomas Gibson.
Hierzulande ist "Chigaco Hope" ausschließlich auf Sat1 Gold zu sehen.