Heiliges Kabumm! Die 11 besten Action-Weihnachtsfilme
Von Manuel Simbürger
Weihnachten muss still, besinnlich und melancholisch sein. Sagt wer?! Gerade in der angeblich stillsten Zeit des Jahres lechzt unsere Film-Seele nach Actionstreifen mit viel Krach, Tschack und Kabumm – denn man will ja schließlich immer genau das, was man nicht haben kann.
Action-Weihnachtsfilme haben entweder Weihnachten selbst zum Thema oder spielen mehr oder wenig zufällig an diesen Feiertagen. Sie sind wie Geschenke, bei denen wir beim Auspacken wissen, was wir bekommen: nämlich nie enden wollende Adrenalin-Schübe, ohne dabei Angst vor Konsequenzen haben zu müssen.
Wie auch immer: Ruhig und besinnlich ist hier nicht viel, dafür sind die Nerven von überbordender Spannung gereizt und das Fest der Liebe wird zum dreckigen und blutigen Action-Fest, das berauschend tiefrote Zeilen in den Himmel schreibt.
Die 11 besten Action-Weihnachtsfilme:
Violent Night (2022)
"Violent Night" ist ein Weihnachtsfilm der etwas anderen Art, statt Christbaumkugeln und Sternenschmuck gibt es diesmal nämlich Handgranaten und Wurfsterne. Die Action-Komödie zeigt "Stranger Things"-Star David Harbour als gewalttätigen und rachsüchtigen Weihnachtsmann, der es ganz schön krachen lässt.
Gerade als der besinnliche Abend in die Gänge kommt, stürmt eine Schurkentruppe das Anwesen der Lightstones. Sie wollen das Familienvermögen von knapp 300 Millionen Dollar an sich reißen und scheuen auch nicht vor Gewalt zurück, um ihr Ziel zu erreichen. Der einzige, der die Familie aus den Fängen der Bösewichte befreien kann, ist ein verkateter Weihnachtsmann mit Rentieren, die an Durchfall leiden.
"Violent Night" ist auf Amazon Prime Video, Sky, Apple TV+ und Maxdome zu sehen. Hier geht's zum Film!
Wild Christmas (2000)
Der erst kürzlich aus dem Gefängnis entlassene Kleinkriminelle Rudy (Ben Affleck) möchte ein neues Leben beginnen – und vor allem ein ruhiges Weihnachtsfest genießen. Daraus wird nichts, als er der schönen Ashley (Charlize Theron) begegnet und kurz darauf in einen Raubüberfall hineingezogen wird ...
Das Action-Spektakel überzeugt mit einer Spannungsschraube, die im Verlauf der Handlung immer fester gezogen wird, einem hohen Tempo und den beiden HauptdarstellerInnen, die das Publikum mit ihren jungen Jahren in Nostalgie-Stimmung versetzen. Packend und nervenaufreibend!
"Wild Christmas" ist auf Paramount+ und Amazon Prime Video zu sehen. Hier geht's zum Film!
Black Christmas (2019)
Das Teen-Slasher-Genre funktioniert eben auch im Weihnachtssetting: In "Black Christmas" müssen vier Studentinnen (unter anderem Imogen Poots), die Weihnachten am College-Campus verbringen, um ihr Leben kämpfen, als dort plötzlich ein irrer Serienkiller umgeht. Zeit zum Luftholen gibt es hier nur anfangs, danach ist man eher aufgrund der bis zur Schmerzgrenze angehobenen Spannung mit Nägelbeißen beschäftigt.
Die Aura der Unwissenheit (Wer ist der Killer?), aber auch die Girlpower greift mühelos auch auf uns über. Hier lassen sich die Frauen nicht in die Opferrolle drängen!
"Black Christmas" ist auf Amazon Prime Video, Freevee, Maxdome und Apple TV+ verfügbar. Hier geht's direkt zum Film!
Tödliche Weihnachten (1996)
Der Action-Thriller mit bemerkenswertem Bleigehalt und einer hohen Dosis Adrenalin ist gänzlich auf seine beiden tollen HauptdarstellerInnen Geena Davis und Samuel L. Jackson ausgerichtet und mutet wie ein wilder Ritt abseits des Nikolaus-Schlittens an:
Es geht um die durchschnittliche US-Frau Samantha (Davis), die vor acht Jahren ihr Gedächtnis verlor. Durch einen Schlag auf den Kopf erinnert sie sich plötzlich wieder – und es stellt sich heraus, dass sie in ihrem früheren Leben Geheimagentin war!
Sofort wird sie wieder von alten Feinden gejagt, weshalb sie sich an Detektiv Mitch (Jackson) wendet. Nur gut, dass mit den Erinnerungen auch ihre körperlichen Fähigkeiten nach und nach zurückkehren ...
"Tödliche Weihnachten" ist auf Amazon Prime Video zu sehen. Hier geht's zum Film!
Rare Exports – Eine Weihnachtsgeschichte (2010)
Tief im frostigen Eis der finnischen Berge schlummert das uralte Geheimnis über den wahren Weihnachtsmann. Bis jetzt: denn eine amerikanische Minenunternehmung führt im Berg hinter dem Dorf nicht bloß Probebohrungen durch. Als der kleine Pietari und sein Vater kurz vor Weihnachten eine ganze Herde toter Rentiere vorfinden und den Einheimischen so der gesamte Fleischbestand flöten geht, schwören sie Rache. Eines Nachts tappt ein nackter, bärtiger Wilder in die aufgestellte Falle ...
Die finnisch-norwegisch-schwedisch-französische Ko-Produktion ist eine herrlich aberwitzige und perfide Satire auf Weihnachten, die sich zur originellen Tour de Force entfaltet und auch mit frechem Humor nicht spart.
"Rare Exports – Eine Weihnachtsgeschichte" kannst du auf Amazon Prime Video, Maxdome, Sky und Apple TV+ ausleihen und kaufen. Hier geht's zum Film!
Wir können nicht anders (2020)
Nach einer tollen Liebesnacht überredet Edda Sam zu einem Nikolaus-Ausflug in ihre Heimat, die sie fünf Jahre nicht betreten hat. Die Reise führt sie in eine unbekannte zurückgelassene fast leere Provinz, wo das Paar getrennt wird und auf ein paar rachsüchtige Gangster trifft. Edda und Sam geraten in einen Kampf zwischen Männern, die nichts mehr zu verlieren haben, und Männern, die nicht verlieren können, weil sie lieben.
Die deutsche Action-Komödie von Detlev Buck und mit Kostja Ullmann und Sophia Thomalla ist ein heftiges Bleigewitter, das herrlich selbstbewusst am schmalen Grat zwischen Humor, Spannung und Tiefenpsychologie balanciert und dabei den einen oder anderen Purzelbaum schlägt.
"Wir können nicht anders" ist auf Netflix, Amazon Prime Video, Maxdome, Apple TV+ und Sky zu sehen. Hier geht's direkt zum Film!
Frozen River (2008)
Pünktlich zum Weihnachtsfest muss Ray Eddy (grandios aufspielend: Melissa Leo) einsehen, dass ihr spielsüchtiger Mann nicht von seiner aktuellen Eskapade wiederkehren wird. Ebenso verschwunden sind sämtliche Ersparnisse und damit die Chance, der Tristesse des Trailerparks an der amerikanisch-kanadischen Grenze zu entkommen. Doch dann tut sich ein ganz besonderes Geschäftsmodell auf ...
Ein Anti-Weihnachtsfilm, in dem die eisige Winterlandschaft zur pointierten Metapher zur kargen Seelenwelt der ProtagonistInnen wird, und der komplex daherkommt, trotzdem aber nicht in elitäre Sphären abdriftet. Eine schonungslos sozio-kulturelle Studie, die im Gedächtnis bleibt. Dafür gab's zwei Oscarnominierungen: Beste Hauptdarstellerin und Bestes Drehbuch.
"Frozen River" ist derzeit nur auf DVD erhältlich. Hier geht's direkt zur DVD!
A Christmas Horror Story (2015)
In vier Episoden, die durch einen Moderator einer Radio-Weihnachtssendung verknüpft sind, erzählt dieser Horror-Film mit Action-Anteilen über blutig-grausige Weihnachtsfeste, die einem lehren, das langweiligste Familienfest wieder zu schätzen.
Der Low-Budget-Mix aus Weihnachtsstimmung und Halloween-Grusel richtet sich an Trash-Fans, die meilenweit Abstand vom betörenden Engelsgesang brauchen. Den wird's hier bestimmt nicht geben. Dafür aber vielleicht die eine oder andere schlaflose Nacht danach, nervenzerreißender Spannung und deftigen Splatter-Einlagen sei Dank.
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Santa's Slay – Blutige Weihnachten (2005)
Mal ein etwas anderer Zugang zur ikonischen Weihnachtsfigur: Hier nämlich ist Santa Claus niemand geringerer als der Sohn des Satans höchstpersönlich. Vor langer Zeit hat er eine Wette gegen einen Engel verloren und war daraufhin gezwungen, 1000 Jahre lang den Weihnachtsmann zu spielen. Doch nun ist dieser Zeitraum abgelaufen, und Santa zeigt sein wahres, dämonisches Gesicht: Es dürstet ihm nach Blut, Gewalt und Rache! Kann ein Teenager ihn aufhalten?
Statt deftiger Slasherkost gibt es eher harmloses Humor-Gewitter, das einen zwar nicht das Fürchten lehrt, aber immerhin für einige befreiende Lacher sorgt. Kurzweilig ist es durchaus – und Fran Drescher ist auch dabei.
"Santa's Slay" gibt es derzeit nur auf DVD zu kaufen. Hier geht's direkt zur DVD!
Batmans Rückkehr (1992)
Schon klar, kein klassischer Weihnachtsfilm, aber trotzdem (oder: gerade deshalb) verbreitet "Batmans Rückkehr" eine ganz besondere düstere Weihnachtsstimmung, wie sie eben nur Tim Burton hinbekommt. Das weihnachtliche Gotham ist eher furchterregend und angsteinflößend als besinnlich, Danny DeVito als Pinguin und Michelle Pfeiffer als sexy Catwoman sind der Weihnachtsmann und das Christkinderl der etwas anderen Art.
Der expressionistische Stil, das märchenhafte Flair und die Film-Noir-Aura sorgen für eine rasant-düstere Achterbahnfahrt mit einer kräftigen Prise Gewalt und Skurrilität, die einen mit energischer Wucht mitten in die Magengegend trifft. Die teils brutal-abstoßende Gewalt wird als virtuoses Ballett inszeniert, die moralische Verwundbarkeit der Gesellschaft endgültig freigelegt. Und das alles zur Weihnachtszeit. Für viele der beste Batman-Film ever.
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Stirb langsam (1988)
Keine Sorge, hier ist er ja, der Action-Fixpunkt im alljährlichen Weihnachtsprogramm. Bruce Willis alias Polizist John McClane schrieb Genre-Geschichte: Dreckig, saucool, mit lässigen Sprüchen auf den Lippen und Feinripp-Unterhemd am trainierten (aber nicht irritierenden) Oberkörper schaltet er kurz vor Weihnachten eine deutsche Terroristen-Gruppe im Alleingang aus. Die nämlich halten ein ganzes Hochhaus als Geisel.
Beim brutalen und durchaus kreativen Katz- und Maus-Spiel ist's nix mehr mit "besinnlicher Zeit", auch wenn McClane mit seinem Feuerzeug im Luftschacht bisschen an den (sexy) Weihnachtsmann mit Adventskerze erinnert. Nur dass McClane viel cooler, abgebrühter und rauer ist. Bis heute unerreicht.
"Stirb langsam" ist auf Disney+, Magenta TV, Maxdome, Apple TV+ und Sky zu sehen. Hier geht's direkt zum Film!
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