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Til Schweiger: "Ich kann morgens in den Spiegel gucken"

Am heutigen Donnerstag läuft Til Schweigers neue Komödie "Das Beste kommt noch!" in Österreichs Kinos an. Es geht um die Freundschaft zweier Männer (Schweiger und Michael Maertens), wobei Schweiger auch wieder als Regisseur fungierte. Gedreht wurde der Film noch vor dem 2. Teil von "Manta Manta", nach dem es Vorwürfe zu den Setbedingungen gegeben hatte. Der 59-Jährige spricht nun im dpa-Interview von seinen Erfahrungen.

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Wie hebt sich die Komödie von Ihren bisherigen Filmen ab? Und gibt es zugleich etwas "Schweiger-Typisches", das inzwischen wiederkehrend ist?

Til Schweiger: Wie hebt sie sich ab? Vielleicht dadurch, dass Michael Maertens mir einfach mal so die Show stiehlt? Es war großartig, mit ihm zu spielen. Ich finde, es ist ein typischer Til-Schweiger-Film geworden. Er ist sehr lustig, aber auch sehr emotional. Insofern hebt er sich nicht wirklich ab von meinem Oeuvre. Ich habe schon oft gehört, dass man einen Film von mir sofort erkennt, auch wenn ich noch nicht durchs Bild gelaufen bin. An den Bildern, an der Musik, an der Ausstattung, der tollen Besetzung und so weiter. Und es gibt etwas Schweiger-Typisches in all meinen Filmen. 

Filme von mir, egal in welchem Genre, drehen sich um die Liebe und die Familie, also um die zwei zentralen Themen, die mich schon als Jugendlicher beschäftigt haben. Liebe in der Familie, aber auch die Liebe zwischen zwei Freunden, oder auch Freundinnen. In meinen Filmen geht es oft auch um Ängste und Krankheiten, aber sie haben alle ein versöhnliches, hoffnungsvolles Ende. Auch bei diesem Film helfen sich die Freunde dabei, ihr Leben neu zu entdecken.

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Ist der Zeitpunkt für den Film aus Ihrer Sicht nun überschattet davon, dass die Branche jüngst vor allem die Vorwürfe zu Setbedingungen von "Manta Manta – Zwoter Teil" beschäftigte und Sie dem "Stern" ein Interview gegeben haben, in dem Sie auch über Alkoholprobleme sprachen?

Für mich persönlich ist der Film davon nicht überschattet. Ich bin vor allen Dingen froh, dass er jetzt endlich ins Kino kommt. Oft habe ich im Sommer gedreht und der Film war Weihnachten im Kino. Der Verleih war der Meinung, dass "Manta Manta - Zwoter Teil" besser in den Frühling passt und "Das Beste kommt noch" besser in den Winter passt. Ich fand den Plan gut und jetzt ist ja bald Weihnachten und der Film kommt ins Kino. Ich habe dem "Stern" ein sehr persönliches und ehrliches Interview gegeben, damit ist eigentlich alles gesagt. 

Ich bin mit mir im Reinen und ich kann morgens in den Spiegel gucken, trotz der Fehler, die ich begangen und für die ich die Verantwortung übernommen habe. Das machen auch nicht alle. Ich habe mich oft gefragt, wie diese Menschen in den Spiegel schauen können. Von den Vorwürfen im "Spiegel", die gegen die Produktion und vor allem gegen mich erhoben worden sind, ist auch nicht wirklich viel übrig geblieben, deswegen schaue ich, wie immer, eigentlich nur nach vorne.

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Vereint sich bei Filmprojekten generell auf eine Person zu viel Macht und Einfluss, wenn man Regisseur und Protagonist zugleich ist? Sehen Sie hier eine Gefahr?

Ich würde sagen, dass das immer auf die Person ankommt. Ich war all die Jahre obendrein auch noch Produzent, war aber aus meiner Sicht nie in Gefahr, Macht zu missbrauchen. Im Gegenteil, ich habe immer gesagt, dass das Schönste am Produzent sein ist, dass man sich seine Filmfamilie selbst zusammenstellen kann. Sich also seine eigene Familie erschafft, die das Filmemachen genauso liebt wie man selbst. In meinen Filmen stecken unzählige Ideen und Input von meinen Teams, und zwar nicht deswegen weil ich sage: "Schnauze, ich bin der Chef", sondern weil ich ihnen sage: "Leute, ich brauche eure Ideen."