Diese Stars sind 2023 gestorben: Von Lollobrigida bis Sun Kyun
Von Franco Schedl
Bei Jahresrückblicken sind nicht nur Tops und Flops gefragt, sondern auch Trauer und Wehmut spielen eine wichtige Rolle. Daher richten wir nun unseren Blick auf all jene Film- und Serienstars, die im Jahr 2023 verstorben sind und widmen einigen von ihnen kurze Nachrufe. Die Namensliste reicht von einer legendären italienischen Filmdiva bis zu einem Südkoreaner, der in einem Oscar-überhäuften Meisterwerk zu sehen war.
Gina Lollobrigida (95): gestorben am 16. Jänner
Sie war eine italienische Filmlegende und neben Sophia Loren und Claudia Cardinale eine der großen Diven des italienischen Nachkriegskinos. In Anlehnung an einen ihrer Filme wurde sie lange als "schönste Frau der Welt" bezeichnet. Geboren am 4. Juli 1927 östlich von Rom, spielte "Lollo", so ein weiterer Spitzname, in mehr als 60 Filmen, wobei ihr letzter über 20 Jahre zurückliegt.
Raquel Welch (82): gestorben am 15. Februar
In ihrer über 50-jährigen Karriere trat Raquel Welch in über 30 Filmen und 50 Fernsehserien auf. Ihren Durchbruch schaffte sie mit "Die phantastische Reise" (1966) und "Eine Million Jahre vor unserer Zeit" (1966). In letzterem Werk hatte die Schauspielerin lediglich einige Dialogzeilen, doch ihr ikonischer Fell-Bikini machte sie zum internationalen Sexsymbol. Hier lest ihr mehr über ihre Todesursache.
Lance Reddick (60): gestorben am 17. März
Der aus Serien und Blockbustern bekannte Schauspieler wirkte in langjährigen TV-Produktionen wie "The Wire", "Fringe" oder "Bosch" mit. Auch als feste Größe in allen Teilen der "John Wick"-Filmreihe war er zu sehen - so noch im heuer erschienene "Kapitel 4". Sein Debüt hatte Reddick 1990 in der Fernsehserie "Against the Law" gegeben. Hier lest ihr mehr über seine Todesursache.
Helmut Berger (78): gestorben am 18. Mai
Helmut Berger war vor allem in den 1960er- und 1970er-Jahren ein europäischer Filmstar. Einst galt der Schauspieler mit bürgerlichem Namen Steinberger als schönster Mann der Welt. Den Durchbruch schaffte er mit seinen Rollen in "Die Verdammten" (1969) und "Ludwig II." (1972) – beides Werke seines Entdeckers und Lebensgefährten Luchino Visconti.
Nach dem Tod des Regisseurs 1976 stürzte Berger in eine tiefe Krise – es folgten Skandale und der Absturz. Große Aufmerksamkeit wurde ihm wieder zuteil, als er 2013 ins RTL-Dschungelcamp zog.
Peter Simonischek (76): gestorben am 29. Mai
Simonischek war seit 1999 Mitglied des Wiener Burgtheater-Ensembles, seit 2019 gilt er als Ehrenmitglied. Jahrelang spielte er die Hauptrolle in "Jedermann" bei den Salzburger Festspielen und wurde so zu einem der bekanntesten und beliebtesten Schauspieler:innen Österreichs. Abseits von der Bühne feierte der Grazer mit dem Kinofilm "Toni Erdmann" seinen allergrößten Erfolg. Simonischek starb an einer Krebserkrankung.
Alan Arkin (89): gestorben am 29. Juni
Arkin war in seiner langen Karriere ganze viermal für einen Oscar nominiert. Im Jahr 2007 gewann er die Trophäe als "Bester Nebendarsteller" für seine Rolle in der Independent-Komödie "Little Miss Sunshine" (2006). Auch in weiteren bekannten Filmen wie "Argo" (2012), "Glengarry Glen Ross" (1992), "Edward mit den Scherenhänden" (1990) oder "Catch-22" (1970) wirkte er mit.
Jane Birkin (76): gestorben am 16. Juli
Die englisch-französische Sängerin, Schauspielerin und Stilikone wurde internationale dank ihres Skandal-Hits "Je t'aime ... moi non plus" bekannt, welchen sie mit ihrem damaligen Partner Serge Gainsbourg (1928-1991) aufgenommen hatte. Bis in die 1990er-Jahre hinein war sie anschließend mit dem Regisseur Jacques Doillon (79) liiert. Ihre Tochter Charlotte Gainsbourg ist ebenfalls zu einer berühmten Schauspielerin geworden. Birkin starb an Leukämie.
David McCallum (90): gestorben am 25. September
Der schottische Schauspieler wurde vor allem in der Rolle als Gerichtsmediziner Donald "Ducky" Mallard ab 2003 in der CBS-Krimiserie "Navy CIS" bekannt. Der auch als Musiker und Schauspieler tätige Glasgower machte sich in den 60er Jahren einen Namen durch seine Rolle in der Thrillerserie "Solo für O.N.C.E.L." Filmrollen übernahm er unter anderem in "Die letzte Nacht der Titanic", "Die Verdammten der Meere" oder "Die größte Geschichte aller Zeiten".
Michael Gambon (82): gestorben am 27. September
Sir Michael Gambon wurde durch das Theater und die "Harry Potter"-Filme bekannt. Der aus Dublin stammende Star startete seine Karriere bereits Anfang der 1960er-Jahre und wurde im Laufe der Zeit zu einer Theatergröße. Später schaffte er auch beim Film den Durchbruch. Vom dritten Teil der "Harry Potter"-Filmreihe an spielte er zwischen 2004 und 2011 den Schuldirektor Albus Dumbledore. Auch in Werken wie "Sleepy Hollow - Köpfe werden rollen" (1999) oder "Gosford Park"(2001) war Gambon unter anderem zu sehen. Er starb an den Folgen einer Lungenentzündung.
Piper Laurie (91): gestorben am 14. Oktober
Die Amerikanerin war bekannt für ihre Rolle in der Kultserie "Twin Peaks". Im Laufe ihrer Karriere erhielt sie Oscar-Nominierungen für die Filme "Haie der Großstadt" von 1961, die Verfilmung von Stephen Kings (76) Horrorklassiker "Carrie - Des Satans jüngste Tochter" aus dem Jahr 1976 und das romantische Drama "Gottes vergessene Kinder" aus dem Jahr 1986.
Richard Roundtree (81): gestorben am 24. Oktober
Der Schauspieler wurde in den 1970er-Jahren durch seine Rolle des Privatdetektivs John Shaft in den "Shaft"-Filmen weltberühmt. Roundtree wirkte zudem in der Miniserie "Roots" von 1977 und anderen großen Projekten dieser Zeit mit, unter anderem in "Erdbeben" von 1974. Laut "IMDB.com" arbeitete Roundtree auch in späteren Jahren regelmäßig, in über 150 Rollen soll er als Schauspieler zu sehen gewesen sein, drei aktuelle Projekte wurden noch nicht veröffentlicht. Er ist an Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben.
Matthew Perry (54): gestorben am 28. Oktober
Als sarkastischer Witzemacher Chandler Bing in der US-Kultserie "Friends" eroberte er zwischen 1994 und 2004 die Herzen der Fans. Für die Sondersendung "Friends: The Reunion" stand er 2021 mit allen fünf anderen Hauptdarsteller:innen noch einmal zusammen vor der Kamera. Aber auch in einigen tollen Filmen konnte er neben großen Hollywood-Stars wie Bruce Willis, Salma Hayek und Hilary Swank sein komödiantisches Talent unter Beweis stellen. Hier könnt ihr mehr über seine Todesursache lesen.
Elmar Wepper (79): gestorben am 31. Oktober
Der jüngere Bruder von Schauspieler Fritz Wepper gehörte zu den bekanntesten deutschen Schauspielern. Während er zunächst vor allem als Theaterschauspieler und Synchronsprecher arbeitete, schafft er in den 1970er-Jahren den Durchbruch als Fernsehschauspieler. Auch mit Kinofilmen war Wepper erfolgreich und war etwa 2008 im hochgelobten Film "Kirschblüten - Hanami" von Doris Dörrie zu sehen. Als Synchronsprecher lieh er jahrelang unter anderem US-Star Mel Gibson seine Stimme. Er ist an Herzversagen verstorben.
Heidelinde Weis (83): gestorben am 24. November
Ab Ende der 1960er-Jahre fokussierte die gebürtige Kärntnerin ihre Arbeit auf Fernsehrollen und war in Deutschland unter anderem in den ersten sieben Folgen der "Schwarzwaldklinik" zu sehen. Zudem spielte sie in Serien wie "Der Alte" oder mehrmals in den "Utta Danella"-, "Rosamunde Pilcher"- oder "Das Traumschiff"-Filmreihen mit. 1982 wurde Weis das "Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Kärnten" und 2000 der Kulturpreis der Stadt Villach verliehen. Bereits 1977 wurde sie mit einer Goldenen Kamera geehrt.
Ryan O'Neal (82): gestorben am 8. Dezember
"Love Story" machte ihn weltberühmt und "Paper Moon" ist aus der Filmgeschichte ebenfalls nicht mehr wegzudenken. Darin spielte er an der Seite seiner Tochter Tatum O'Neal. Auch seine Komödie "Is' was, Doc?"mit Barbra Streisand aus dem Jahr 1972 wurde ein riesiger Erfolg. In den 70er -ahren galt er geradezu als Spezialist für romantische Rollen.
Im Privatleben sorgte vor allem seine turbulente Beziehung mit Schauspielerin Farrah Fawcett (1947-2009) für viel Aufsehen. 2001 wurde bei ihm chronische Leukämie und 2012 Prostatakrebs diagnostiziert. Woran er starb, ist bislang nicht bekannt.
Ingrid Steeger (76): gestorben am 22. Dezember
Die gebürtige Berlinerin wurde im deutschen Sprachraum an der Seite von TV-Stars wie Elisabeth Volkmann (1936-2006) und Peer Augustinski (1940-2014) in der 70er-Jahre-Klamaukserie "Klimbim" bekannt. Zuletzt war sie in dem Peter-Thorwarth-Kinofilm "Goldene Zeiten" im Jahr 2006 zusammen mit Wotan Wilke Möhring (56) und "Das A-Team"-Star Dirk Benedict (78) zu sehen. 2019 stand sie noch bei den Bad Hersfelder Festspielen auf der Bühne. Sie hatte in den letzten Jahren mit diversen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen.
Lee Sun Kyun (48): gestorben am 27. Dezember
Lee Sun Kyun war einer der bekanntesten Künstler im koreanischen Kino und erlangte durch sein Mitwirken an "Parasite" internationale Aufmerksamkeit. Im Jahr 2020 wurde das Werk mit vier Oscars ausgezeichnet, und gewann die Goldene Palme bei den Filmfestspielen von Cannes. Nach seinem Erfolg in "Parasite" spielte Lee die Hauptrolle in der Apple TV+-Serie "Dr. Brain", der ersten südkoreanischen Serie, und wurde bei den International Emmy Awards 2022 als bester Schauspieler nominiert.
Sein Tod erscheint besonders tragisch: Derzeit wird gegen ihn wegen angeblichen illegalen Drogenkonsums ermittelt. Er dürfte das Opfer einer Erpressung geworden sein und keinen anderen Ausweg als den Freitod gesehen haben.. Die Polizei hatte nach Lee gesucht, nachdem seine Familie behauptet hatte, er habe einen Abschiedsbrief geschrieben. Man entdeckt seine Leiche dann in einem Auto, das in einem Park im Zentrum Seouls parkte.
Wer Selbstmordgedanken hat oder an Depressionen leidet, sollte sich an vertraute Menschen wenden. Oft hilft bereits ein einzelnes Gespräch. Wer für weitere Hilfsangebote offen ist, kann sich rund um die Uhr kostenlos unter der Rufnummer 142 an die Telefonseelsorge wenden. Sie bietet schnelle erste Hilfe an und vermittelt ÄrztInnen, Beratungsstellen oder Kliniken. www.suizid-praevention.gv.at