Abschied nehmen: 11 Stars, die 2022 verstorben sind

Was wäre die Film- und Serienwelt ohne ihre Stars? Egal ob vor oder hinter der Kamera, gewisse Ausnahmetalente bringen uns zum Staunen, Träumen, Lachen und auch Weinen. Leider sind auch dieses Jahr einige dieser Stars von uns gegangen, doch durch ihre Werke werden sie noch lange weiterleben.

Abschied nehmen: 11 Film- und Serienstars, die 2022 verstorben sind:

Sidney Poitier

Er war eine Hollywoodlegende, auch schon bevor er 1964 für "Lilien auf dem Felde" als erster Schwarzer Schauspieler den Oscar für den besten Hauptdarsteller gewann. Der am 20. Februar 1927 in Miami geborene Poitier war zu einer Zeit als Darsteller erfolgreich, als dies in Hauptrollen für Schwarze Menschen noch alles andere als üblich war. Mit seiner langen Filmografie, zu der Klassiker wie "Flucht in Ketten", "Rat mal, wer zum Essen kommt" und "In der Hitze der Nacht" gehören, wurde er zum Vorbild für eine nachfolgende Generation Schwarzer Darsteller. Poitier starb am 6. Jänner 2022 an Herversagen.

Bob Saget

Saget war vor allem für seine Rolle in der Hit-Sitcom "Full House" bekannt, die von 1987 bis 1995 beim US-Sender ABC ausgestrahlt wurde. In der Serie ging es um den Vater von drei Kindern, der nach dem Unfalltod seiner Frau Hilfe ins Haus holt, um die Familie zu bewältigen. Saget wirkte von 2016 bis 2020 auch in der Fortsetzung "Fuller House" mit, außerdem war er die Erzählerstimme in der Originalversion von "How I Met Your Mother". Saget verstarb am 9. Jänner im Alter von 65 Jahren auf Grund einer Kopfverletzung, die er sich durch einen Unfall zugezogen hatte.

Peter Bogdanovich

Als junger Regisseur in den 1970er Jahren wurde er als Hollywoods "Wunderkind" gefeiert. Durch Filme wie "The Last Picture Show", "What's Up Doc" und "Paper Moon" erreichte er Kultstatus. Bogdanovich hatte in Hollywood ein großes Vorbild, "Citizen Kane"-Regisseur Orson Welles. "Ich habe Orson geliebt. Und ich glaube, er liebte mich tatsächlich auch", sinnierte der Regisseur 2019 in einem Interview mit dem US-Kulturmagazin "Vulture". Bogdanovich verstarb am 6. Jänner 2022 im Alter von 82-Jahren an den Folgen einer Parkinson Erkrankung.

Monica Vitti

Monica Vitti war seit mehreren Jahren krank und hatte sich bereits 2001 aus dem Filmgeschäft zurückgezogen. Als einzige Frau zählte die gebürtige Römerin zu den Giganten der "Commedia all'italiana" wie Alberto Sordi, Marcello Mastroianni und Vittorio Gassman. Neben den Schönheiten Gina Lollobridgida und Sophia Loren zählte sie zu den erfolgreichsten Schauspielerinnen der 60er Jahre. Sie spielte in den Meisterwerken des Regisseurs Michelangelo Antonioni mit und wurde mit Filmen wie "L'Avventura", "La Notte" und "L’Eclisse" unsterblich. Vitti verstarb am 2. Februar 2022 an den Folgen von Alzheimer.

Ray Liotta

Liotta ist vor allem für das Mafia-Epos "Goodfellas" aus dem Jahr 1990 bekannt. In dem Film von Regie-Legende Martin Scorsese spielte er die Hauptrolle an der Seite von Robert De Niro und Joe Pesci. Im Jahr zuvor war er neben Kevin Costner im Baseball-Film "Feld der Träume" zu sehen. Seinen letzten großen Auftritt hatte er als rücksichtsloser Scheidungsanwalt in Noah Baumbachs grandioser Dramedy "Marriage Story". Liotta verstarb im Alter von 67 Jahren am 26. Mai 2022 im Schlaf.

James Caan

Caan wurde 1940 in New York geboren. Er spielte auch am Theater, war aber bereits erstmals in den frühen 1960er Jahren in TV- und Filmrollen zu sehen. Im Laufe der Jahre verkörperte er zahlreiche Charaktere. Besonders seine Rolle als Sonny Corleone aus Francis Ford Coppolas Mafia-Klassiker "Der Pate" an der Seite von Al Pacino und Marlon Brando wird noch lange in Erinnerung bleiben. Er erhielt für die Rolle des Sonny eine Oscar- und Golden-Globe-Nominierung. James Caan starb am 6. Juli 2022 an einem Herzstillstand.

Angela Lansbury

Lansbury war vor allem durch ihre Rolle in der Krimiserie "Mord ist ihr Hobby" bekannt. In zwölf Staffeln und 264 Episoden verkörperte sie darin von 1984 bis 1996 die Krimiautorin und Ex-Englischlehrerin Jessica Fletcher, die echte Mordfälle aufklären muss. Sie war war bis ins hohe Alter als Schauspielerin aktiv und hatte zuletzt einen Gastauftritt in "Glass Onion". Lansbury verstarb am 11. Oktober 2022 in ihrem Schlaf.

Jean-Luc Godard

Der Regisseur und Drehbuchautor hinterlässt über 100 Filme, die in seiner mehr als 60 Jahre überspannenden Karriere entstanden sind. Besonders in den 1960er-Jahren revolutionierte er als Teil der Nouvelle Vague mit Werken wie "Außer Atem", "Elf Uhr nachts" und "Die Chinesin" das europäische Kino. Zahlreiche Stars des französischen und europäischen Kinos wie Brigitte Bardot, Jean-Paul Belmondo und Alain Delon standen im Laufe der Jahrzehnte für Godard vor der Kamera.

Bis zuletzt war der frühere Filmkritiker als Filmemacher aktiv. So lief sein letztes Werk, der Essayfilm "Le Livre d'image", im Jahr 2018 im Wettbewerb der Filmfestspiele von Cannes und wurde mit der erstmals verliehenen Palme d’Or Spécial ausgezeichnet. Godard starb am 13. September 2022 im Alter von 91 Jahren durch assistierten Suizid in der Schweiz.

Robbie Coltrane

Robbie Coltrane spielte den riesenhaften, aber liebenswerten Rubeus Hagrid in der "Harry Potter"-Reihe. Er war es, der Harry aus den Händen seiner missgünstigen Pflegefamilie befreit hat und für zahlreiche humorvolle Momente in Hogwarts sorgte. Coltrane war auch in den James-Bond-Filmen "GoldenEye" und "Die Welt ist nicht genug" an der Seite von Pierce Brosnan zu sehen. Coltrane verstarb am 14. Oktober im Alter von 72 Jahren an Organversagen.

Christiane Hörbiger

Die Schauspielerin hatte sich in sieben Schaffensjahrzehnten als eine der beliebtesten Fernsehschauspielerinnen des Landes etabliert. Zugleich spielte die Tochter des Schauspielerehepaares Paula Wessely und Attila Hörbiger die zentralen Rollen der Weltliteratur auf der Bühne und war auch im Kino präsent. Ihr Filmdebüt gab die Österreicherin 1955 in "Der Major und die Stiere". 1959 debütierte sie am Burgtheater in Wien.

Aktiv war Hörbiger bis ins hohe Alter hinein. In einer ihrer letzten Produktionen spielte sie in der ORF-Filmreihe "Stadtkomödie" in der Ausgabe "Der Fall der Gerti B." im Jahr 2019. Christiane Hörbiger verstarb am 30. November 2022 im Alter von 84 Jahren.

Karl Merkatz

Karl Merkatz bleibt vorallem als Fleischhauer Karl Bockerer in Franz Antels Filmen und als Edmund "Mundl" Sackbauer in Reinhard Schwabenitzkys TV-Serie "Ein echter Wiener geht nicht unter" in Erinnerung. In seinen über 150 Bühnenrollen spielte Merkatz vor allem Nestroy-, Raimund- und Shakespeare-Figuren. Im Lauf seiner Karriere war Merkatz in mehr als 250 Film- und Fernsehproduktionen zu sehen und schrieb damit heimische Film- und Fernsehgeschichte. Merkatz verstarb am 4. Dezember im Alter von 92 Jahren.