Rowan Atkinson kündigt neuen "Mr. Bean" an, obwohl er die Rolle satt hat
Von Franco Schedl
Eigentlich wollte sich der "Mr. Bean"-Darsteller über künftige Filmpläne äußern, aber zuvor lag ihm noch etwas anderes auf dem Herzen. In einem Interview mit "Radio Times" verurteilte Atkinson zunächst unsere "Cancel Culture" auf Social Media. Das erinnere ihn an einen mittelalterlichen Mob, der durch die Straßen zog, um jemanden für den Scheiterhaufen zu suchen.
Das trage zu einer Spaltung unserer Gesellschaft bei und Atkinson fürchte ernstlich um die Zukunft der freien Meinungsäußerung. "Das Problem ist, dass wir online von einem Algorithmus abhängig sind, der für uns entscheidet, was wir zu sehen bekommen. Das führt zu einer vereinfachenden, binären Sicht auf unsere Gesellschaft. Dann heißt es bald: 'Entweder bist du für uns oder gegen uns. Und wenn du gegen uns bist, wirst du eben gecancelt.'"
Danach verriet Rowan Atkinson, dass es in absehbarer Zeit wieder einen Langfilm mit "Mr. Bean" geben werde – allerdings in animierter Form. Die Begründung für diese Wahl dürfte viele von uns überraschen: "Es ist wesentlich einfacher für mich, dieser Figur nur meine Stimme und nicht den ganzen Körper zu leihen. Es macht mir keinen großen Spaß mehr, ihn zu spielen, denn das Gewicht der Verantwortung lastet zu schwer auf mir. Ich finde es einfach stressig und ermüdend und sehne immer das Ende herbei."
Wesentlich lieber ist ihm da schon eine andere Figur, mit der er noch vor "Mr. Bean" Erfolge feiern konnte: "Blackadder". In dieser komödiantischen Historien-Serie traten zwischen 1983 und 1989 künftige Stars wie Stephen Fry und Hugh Laurie auf. Atkinson macht uns in dem Gespräch Hoffnung, dass die Figur wiederkehren könnte, obwohl es schwierig sein werde, zur kreativen Energie der 80er-Jahre zurückzufinden.
Derzeit entwickelt Atkinson gerade die Serie "Man vs. Bee" für Netflix.