Michelle Williams von Film über Heath Ledgers Tod abgesprungen
Von Franco Schedl
"Blood" wurde soeben auf dem Sundance Filmfestival mit einem Preis ausgezeichnet. In dem Werk von Regisseur Bradley Rust Grey reist eine Frau nach Japan, um dort bei einem alten Freund (Takashi Ueno) Trost über den Tod ihres Ehemannes zu finden. Als sich aus dieser Zuwendung aber auch tiefere Gefühle ergeben, muss die Frau lernen, mit dem Verlust umzugehen und sich selber zu erlauben, eine neue Liebe zu beginnen.
Juri statt Williams
In der Hauptrolle tritt die Schweizerin Carla Juri ("Feuchtgebiete") auf, doch ursprünglich war eine andere Darstellerin vorgesehen. Michelle Williams sollte die Rolle der trauernden Frau spielen, entschied sich dann aber dagegen.
Wenn man die näheren Umstände zu diesem Film-Projekt kennt, wird das auch nachvollziehbar, denn Gray ließ sich zu seiner Geschichte durch wahre Vorfälle anregen und verriet nun in einem Interview mit "Entertainment Weekly" die Hintergründe zu dem Projekt.
Der Titel als Traum
Das Drehbuch wurde teilweise durch den tragischen frühen Tod des Hollywood-Stars Heath Ledger ("Brokeback Mountain", "The Dark Knight") im Jahr 2008 inspiriert, und die Story lehnt sich an Erfahrungen an, die Williams dabei macht, mit ihrer Trauer über den Tod des Ex-Partners fertig zu werden. Mehr sogar: der Filmtitel selbst geht auf einen ihrer Träume zurück.
Dass Williams dann von dem Film wieder abgesprungen ist und die Hauptrolle nicht übernommen hat, kann Gray verstehen: "Wir alle kennen das Gefühl, mit dem wir konfrontiert werden, wenn jemand gestorben ist, der uns sehr nahe gestanden hat. Als der Drehstart unmittelbar bevorstand, erkannte Michelle Williams, dass ihr das alles doch noch zu viel ist, und sie hat sich auf freundliche Weise zurückgezogen."
"Blood" war als eine Form von Trauerarbeit gedacht, doch offenbar hätten all jene damit verbundenen Gefühle, die wieder hoch kamen, Williams zu sehr belastet. Sie war auch 14 Jahre nach Ledgers Tod noch nicht bereit dazu, diese emotionale Belastung auf sich zu nehmen.
Ob und wann "Blood" bei uns zu sehen sein wird, ist noch nicht bekannt.