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Michael Caine: Seine Schauspielkarriere ist nun offiziell beendet

*** Update vom 16. Oktober 2023: Michael Caine (90) zieht sich tatsächlich von der Schauspielerei zurück, wie man es schon länger vermutet hat. Das hat der 90-Jährige in der BBC-Sendung "Today" bestätigt. Der zweifache Oscarpreisträger meinte: "Ich sage immer wieder, dass ich in den Ruhestand gehen werde. Nun ist es so weit." Der Filmstar hatte bereits zuvor seine Absicht angedeutet, in Rente zu gehen, ist aber immer wieder zurückgerudert. Er erklärte auch, dass er seinen letzten Film dreimal abgelehnt hatte, weil er sich bereits wie im Ruhestand fühlte. Schließlich sagte er aber doch ja.

Der britische Schauspieler, der die Hauptrolle in "The Great Escaper" (deutscher Titel: "In voller Blüte") spielt, fügte hinzu: "Ich dachte mir, ich hatte gerade die Hauptrolle in einem Film, der hervorragende Kritiken bekommt. Was soll ich tun, um das zu übertreffen?"

Caine sagte, er wolle seine Filmkarriere, die sich über sieben Jahrzehnte erstreckte, mit einem positiven Ende abschließen: "Die einzigen Rollen, die ich jetzt wahrscheinlich noch bekommen werde, sind 90-jährige Männer. Oder vielleicht 85-Jährige. Sie werden nicht die Hauptrolle sein. Für 90-Jährige gibt es keine Hauptrollen mehr, die bekommen junge, hübsche Jungen und Mädchen. Also dachte ich, ich könnte genauso gut mit all dem abschließen." ***

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Er ist Christopher Nolans Lieblings-Schauspieler (und Butler Alfred in der "Dark Knight"-Trilogie!) und gilt als einer der besten,  profilitiertesten, erfolgreichsten und begehrtesten Charakterdarsteller seiner Generation: Der Brite Sir Michael Caine hat bereits in mehr als 160 Filmen mitgespielt und wurde bis dato für seine eindringlichen und authentischen Performances unter anderem mit zwei Oscars geehrt (für "Hannah und ihre Schwestern" und "Gottes Werk und Teufels Beitrag"). Dieses Jahr kommt er noch mit dem berührenden Veteranen-Drama "In voller Blüte" ins Kino.

Doch genau dieser Streifen scheint wohl der letzte Film des Sirs zu sein. Denn Michael Caine hat in einem Interview sehr stark angedeutet, dass er in Pension und seine Karriere beenden wird. 

 

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"Ich kann nicht mehr richtig gehen"

Der mittlerweile 90-Jährige steht seit fast acht Jahrzehnten vor der Kamera. Jetzt sei es genug, "In voller Blüte" soll sein Schwanengesang sein. Das bestätigte Caine selbst mehr oder weniger im Interview mit "The Telegraph": Ich bin jetzt verdammte 90 Jahre alt und kann nicht mehr richtig laufen und so weiter. Ich bin quasi schon im Ruhestand."

Im Film ist er mit Gehstock zu sehen, stellt er doch einen alten, verwundeten Kriegsveteranen dar. Das passte zwar perfekt zur Rolle, gespielt sei das aber nicht gewesen, so Caine. "Sie gaben mir einen sehr guten Gehstock, und ich konnte Szenen spielen, die das erforderten. Ich habe sie nur einmal gemacht und bin dann umgefallen."

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Die letzte Ausnahme

Zwar habe er auch schon 2015 seinen Ruhestand angekündigt, aber "damals war ich nicht 90", betont Caine. Klingt logisch. Eigentlich hätte er auch in Nolans "Oppenheimer" dabei sein sollen, aber daraus wurde nichts, verriet der Regisseur im "ReelBlend"-Podcast: "Er ist im Geiste bei uns, aber nicht in der Realität. Er war nicht in der Lage, sich uns dieses Mal anzuschließen. (...) Ich hatte im Laufe der Jahre die wunderbarste Zusammenarbeit mit ihm.“

Für "In voller Blüte" machte Caine aber doch noch eine Ausnahme, verriet er "The Telegraph": "Ich hatte seit drei Jahren keinen Film mehr gemacht und dachte, ich sei fertig. Und plötzlich tat ich es und hatte eine wunderbare Zeit." Mit der Hauptrolle des Bernie Jordan habe er sich einfach sofort identifizieren können. "Das hätte ich sein können."

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Nun aber ist wohl endgültig Schluss und Caine zieht sich vom Scheinwerferlicht zurück. Mehr als verdient hätte er es sich ja. Mit seinem hohen Alter hadert er nicht, im Gegenteil: "Alle sterben irgendwann. Zumindest bin ich verdammte 90 geworden. Ich habe das bestmögliche Leben gehabt, das ich mir vorstellen konnte. Die bestmögliche Ehefrau und die bestmögliche Familie. Sie mögen nicht die Familie sein, die andere Leute als die bestmögliche Familie bezeichnen würden, aber für mich ist sie die bestmögliche.“

Ein richtiger Star eben. Ein richtiger Sir. 
 

"In voller Blüte" startet am 24. November im Kino.