Lea Seydoux: Intimitäts-Koordinatoren hätten bei "Blue" versagt
Von Franco Schedl
"Blau ist eine warme Farbe" aka. "Blue" von Abdellatif Kechiche zählt zu den intensivsten und mitunter auch gewagtesten Liebesfilmen der letzten Jahre. Es geht um die junge Adèle (Adèle Exarchopoulos) und ihre große Liebe zur Künstlerin Emma (Léa Seydoux). Nach einem stürmischen Beginn voller Leidenschaft stellt sich in diesem Coming-of-Age-Drama dann auch der große Schmerz über eine zerbrochene Beziehung ein.
Die Schauspielerinnen hatten im Lauf der Zeit nicht nur immer wieder über ihre Erfahrungen beim Dreh der expliziten Sexszenen gesprochen, sondern auch allgemein von Kechiches obsessivem Regiestil berichtet. Der Perfektionist leistete sich bis zu hundert Takes pro Einstellung und konnte dabei sehr unfreundlich werden.
In einem aktuellen Gespräch mit "The Hollywood Reporter" meinte Lea Seydoux nun, bei der Arbeit an "Blue" hätten ihr auch Intimitäts-KoordinatorInnen nicht helfen können.
Intimitäts-KoordinatorInnen
Seit einigen Jahren ist die Berufsgruppe der Intimitäts-KoordinatorInnen von Filmsets nicht mehr wegzudenken. Sie kümmern sich darum, dass die Planung und der Dreh von Sex-Szenen für alle Beteiligten möglichst reibungslos abläuft (und das ist wirklich nicht als zweideutiges Wortspiel gemeint). Im Vorfeld wird mit den SchauspielerInnen zum Beispiel genauestens festgelegt, welche Körperteile sie entblößen möchten und wie die entsprechende Szene choreografisch aufgebaut sein soll, damit sich dabei alle wohlfühlen können.
Bei "Blau ist eine warme Farbe" wurde hingegen keine Hilfe dieser Art hinzugezogen, und Seydoux bedauert das nicht: "Es waren nicht nur die Sex-Szenen, die hier eine Herausforderung darstellten, sondern der ganze Dreh-Prozess. Die Art, wie dieser Film entstand, war verrückt und der Typ [gemeint ist Regisseur Kechiche] ist einfach irre."
Dennoch stellte sich der Dreh für die Schauspielerin als wichtige Erfahrung heraus und hatte ihre Karriere beeinflusst: "Die Arbeit beanspruchte ein Jahr meines Lebens und ich habe alles für diesen Film gegeben. Dadurch wurde mein Leben auf verschiedene Weisen verändert." Zuletzt war sie in "James Bond: Keine Zeit zu sterben" und in Wes Andersons "The French Dispatch" zu sehen. Im kommenden Juli startet auch die Medien-Satire "France", in der sie eine gefeierte Kriegsreporterin und TV-Journalistin auf der Abwärtsspirale spielt.
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