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Larry Hagman: 10. Todestag der "Dallas"-Legende

Larry Hagman (1931-2012) war J. R. Ewing. Für den Schauspieler war die Verkörperung dieses texanischen Bösewichts in der legendären Serie "Dallas" die Rolle seines Lebens. Als er vor genau zehn Jahren, am 23. November 2012, starb, stellte sich die Frage: Bleibt er als Larry Hagman in Erinnerung oder als J. R. Ewing?

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Er tritt in die Fußstapfen seiner Mutter

Hagman wurde 1931 in Fort Worth in Texas geboren, das ist schon mal eine gute Voraussetzung für die Menschwerdung von J.R. Sein Vater Benjamin Jackson Hagman war schwedischer Abstammung, die Mutter Mary Martin hatte als Comedy- und Musical-Star am Broadway in New York City großen Erfolg. Als sich die Eltern scheiden ließen, wuchs der kleine Larry bei seiner Großmutter mütterlicherseits auf.

Der junge Hagman  besuchte für ein Jahr das renommierte Bard College in New York und machte danach eine Schauspielausbildung an einem Theater. Mit dem Musical "South Pacific", in dem er mit seiner Mutter spielte, kam er sogar bis nach London, wo er auch den größten Teil seiner Militärzeit als Truppenunterhalter bei der US-Luftwaffe stationiert war.

Nach der Rückkehr in die USA hatte Hagman 1964 sein Kinodebüt mit "Angriffsziel Moskau" an der Seite der Stars Henry Fonda (1905-1982) und Walter Matthau (1920-2000). Ein Jahr später stieg er mit der TV-Serie "Bezaubernde Jeannie" (1965-1970) - die Abenteuer eines Astronauten mit einem zauberhaften Flaschengeist - zum nationalen Star auf.

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Mit "Dallas" wurde Larry Hagman zum Weltstar

Seine nächste Erfolgsnummer war allerdings von anderem Kaliber als die harmlosen Abenteuer, die er als Major Tony Nelson mit der "Bezaubernden Jeannie" zu bestehen hatte: Ab 1978 spielte Larry Hagman die Hauptrolle in der großen Seifenoper "Dallas", einer der bis heute erfolgreichsten TV-Serien der Welt. Sie macht ihn zu einem Weltstar.

"Dallas" spielt in der gleichnamigen Stadt und auf der Southfork Ranch, es ist die Geschichte der Familie Ewing, die mit Erdöl steinreich geworden ist. Es geht um Geld und Macht und noch mehr Öl. Die Zentralfigur ist der älteste John Ross Ewing, der von allen nur J. R. genannt wird. Das Publikum entwickelt eine Hassliebe zu diesem Fiesling, er wird die berühmteste Filmfigur seiner Zeit, die von Larry Hagman ideal verkörpert wird.

Von 1978 bis 1991 ist er in 357 Folgen der Ölbaron J. R. "Ich kann mich an die Hälfte der Leute, mit denen ich geschlafen, die ich verraten oder in den Selbstmord getrieben habe, nicht mehr erinnern", sagt Hagman dem "Time"-Magazin einmal über seine Rolle.

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Wie war Hagman privat?

 Larry Hagman lebt nun auf einer Farm in Ojai in Kalifornien wie J. R. auf der Southfork Ranch bei Dallas. Nicht nur deswegen liebt Hagman sein Alter Ego: "Er ist ein Womanizer, eine Ratte. Aber er hat viel Spaß. Ich werde J. R. sein, bis ich sterbe."

Freunde sagen allerdings, dass sich der Schauspieler und seine Figur grundsätzlich unterscheiden. Linda Gray (82), die in "Dallas" die alkoholsüchtige und oft betrogene J.R.-Ehefrau Sue Ellen spielte, schildert ihn bei CBS News als "kreativ, großzügig, lustig und liebevoll". Hagman war seit 1954 in erster Ehe mit der in Schweden geborenen Maj Axelsson (1928-2016) verheiratet und hat zwei Töchter, seine Ehe gilt als vorbildlich.

Politisch unterstützte Hagman im Gegensatz zum erzkonservativen J.R. den linken Flügel der Demokraten, er war Mitglied der links-alternativen Peace and Freedom Party. Statt für Öl kämpfte er für die Energiewende und machte Werbung für Solarenergie.

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Krebstod 2012

Nach jahrzehntelangem Whisky-Konsum bekommt er 1995 eine neue Leber und schwört öffentlich seinem offenbar einzigem Laster ab: "Ein einziger Drink wäre mein Tod. Ich würde mich innerhalb weniger Minuten in meine Bestandteile auflösen", sagt er der "Bild". Dafür setzt er sich für die Legalisierung von Marihuana ein.

2011 erkrankt Hagman an Kehlkopfkrebs, er stirbt am 23. November 2012 im Medical City Hospital in Dallas mit 81 an akuter myeloischer Leukämie. Er sei im Kreis seiner Nächsten so friedlich gestorben, wie er sich das gewünscht habe, lässt die Familie verlauten - und: "Larry war zurück in seinem geliebten Dallas, wo er wieder die Kultrolle spielte, die er am meisten liebte."

Seine Asche wird auf dem Gelände der Southfork Ranch verstreut. Dass bei der Trauerfeier angeblich eine große Zahl unbekannter Frauen anwesend ist, wundert offenbar niemand.

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Schwere Vorwürfe seiner Tochter

Vier Jahre nach seinem Tod erscheint das Buch "The Eternal Party" seiner Tochter Heidi Kristina Hagman. Darin enthüllt sie, dass J. R. und ihr Vater doch einige Gemeinsamkeiten hatten, zumindest was die Wahrheitsliebe betrifft: "Ich habe meinen Vater selten erlebt, ohne dass er unter Drogen- oder Alkoholeinfluss stand. Ich glaube, ich habe ihn nie nüchtern erlebt, nur kurz vor und kurz nach seiner Lebertransplantation 1995." Er habe sehr wohl weitergetrunken und auch Marihuana genommen, behauptet sie darin. Außerdem habe er LSD konsumiert und es auch seiner Tochter gegeben.

Zudem sei er ein unverbesserlicher Fremdgeher gewesen und nie der treue Ehemann, für den ihn seine Nachwelt halten sollte, so die Tochter des Schauspielers in dem Buch. Er habe zahlreiche Affären gehabt, von denen auch seine Ehefrau gewusst habe: "Wir kannten sie alle, sie waren Teil unseres Lebens, kamen oft zu uns zum Abendessen."