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Karl Merkatz feiert seinen 90.: Er war "Mundl", "Bockerer" und noch viel mehr

Erst kürzlich war er im ORF unter jenen Prominenten, die über ihren "goldenen Herbst" sprachen. Für Karl Merkatz bedeutet das u.a., sich an seinen gelernten Beruf zu entsinnen und zu tischlern. Den Österreichern hat er sich freilich weniger als Tischler denn als Fleischhauer Karl Bockerer und als Elektriker Edmund "Mundl" Sackbauer eingeprägt: zwei raue, aber herzliche Proletarier. Am 17. November feiert der Schauspieler seinen 90. Geburtstag.

Beginn am Theater

Geboren wurde Karl Merkatz 1930 als Sohn eines Werkzeugmachers und einer Weberin in Wiener Neustadt. Schon als Kind war er vom Theater fasziniert und spielte in einer Laiengruppe, doch auf Wunsch seiner Eltern, "eine richtiges Handwerk" zu erlernen, machte er zunächst eine Tischlerlehre. Nach absolvierter Lehre ging er nach Zürich und verfolgte von dort sein Ziel, Schauspieler zu werden. Nach Schauspielunterricht unter anderem in Wien begann er ein Studium am Mozarteum in Salzburg, das er 1955 mit Auszeichnung abschloss. Seine ersten Bühnenengagements hatte Merkatz am Kleinen Theater in Heilbronn und am Salzburger Landestheater. In Heilbronn lernte er auch seine Frau Martha Metz kennen, mit der er seit 1956 verheiratet ist. Danach ging er für einige Jahre nach Deutschland, wo er an den Städtischen Bühnen Nürnberg, an den Bühnen der Stadt Köln, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, am Thalia Theater und den Münchner Kammerspielen arbeitete.

Filmerfolge

Im Lauf seiner Karriere war Merkatz in mehr als 250 Film- und Fernsehproduktionen zu sehen. Den Durchbruch und seinen bis heute prägenden Auftritt hatte er in Reinhard Schwabenitzkys "Ein echter Wiener geht nicht unter". Die Rolle des "Mundl" wurde zu einer der populärsten Fernsehfiguren der Zweiten Republik und machte Merkatz zu einem der beliebtesten Schauspieler. 2008 fand die Erfolgsgeschichte des Karl Sackbauers mit dem Film "Echte Wiener - Die Sackbauer-Saga" eine erfolgreiche Fortsetzung, der sich 2010 "Echte Wiener 2 - Die Deppat'n und die Gspritzt'n" anschloss. Seine zweite Leibrolle wurde die des "Bockerer" in Franz Antels gleichnamiger Filmreihe. Für die Rolle als Franz Bockerer wurde er 1982 mit dem Filmband in Gold und dem Deutschen Schauspielpreis ausgezeichnet. Für "Anfang 80" schließlich erhielt er 2013 unter anderem den Österreichischen Filmpreis als bester Hauptdarsteller. Aber auch von offizieller Seite gab es zahlreiche Ehrungen, etwa das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst, die Goldene Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien oder 2002 das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich.

 

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Großer ORF-Schwerpunkt

Am Freitag (13.11., 23.40 Uhr) zeigt ORF 1 die 1979 produzierte Serienfolge "Ein echter Wiener geht nicht unter - Mitte des Lebens", in der Mundl Sackbauers 50. Geburtstag im Mittelpunkt steht.

ORF III präsentiert von 13. bis inklusive Sonntag, 22. November im Nachtprogramm die 1992/1993 entstandene zehnteilige ORF-Reihe "Aufg'spielt wird ... in Joschis Beisl", in der Karl Merkatz als Wirt und Gastgeber prominente Gäste wie u. a. Wolfgang Ambros, Georg Danzer und Marianne Mendt begrüßt.

Die 1994 gedrehte fünfteilige ORF-Serie "Der Spritzen-Karli" beherrscht den Samstagvormittag (14.11., ab 9.05 Uhr, ORF III), gefolgt von "Der Bockerer" (13.10 Uhr) und "Der Bockerer II - Österreich ist frei" (14.50 Uhr). Am Abend - nach dem Porträt "Karl Merkatz - Vom Tischler zum echten Wiener" (22.05 Uhr) - ist dann "Der Bockerer III - Die Brücke von Andau" (22.50 Uhr) in ORF2 zu sehen. Das Finale "Der Bockerer IV - Prager Frühling" gibt es dann am Sonntag (15.11., 14.30 Uhr). Alle vier "Bockerer"-Filme sind einige Tage später auch in ORF III (21.11., um 21.10 Uhr und 22.55 Uhr, 22.11, um 16.15 Uhr und 17.50 Uhr) zu sehen.

Am 16. November (0.00 Uhr) präsentiert ORF 2 eine im Februar 2020 erstmals gesendete Ausgabe der Gesprächsreihe "Aus dem Archiv" mit Karl Merkatz, gefolgt von der Gerhard-Roth-Verfilmung "Ein Hund kam in die Küche" (1.15 Uhr) mit Karl Merkatz, Tobias Moretti und Andrea Eckert in den Hauptrollen.

Im Rahmen eines zweites Merkatz-Wochenendes (20. bis 22.11.) gibt es auf ORF III u.a. am Freitag das neue ORF-III-Porträt "Karl Merkatz: Reden übers Leben" von Tommy Schmidle (20.11., 20.15 Uhr), den Spielfilm "Drei Herren" (21.05 Uhr) und Houchang Allahyaris Krimikomödie "Ene mene muh ... und tot bist Du!" (22.35 Uhr) bzw. am Samstag das romantische Drama "Anfang 80" (12.10 Uhr) über eine Amour fou zwischen zwei älteren Menschen sowie den TV-Zweiteiler "Easy Radler - Abenteuer in Australien" (ab 15.10 Uhr). Zum Finale bringt ORF III Wolfgang Murnbergers preisgekröntes Melodram "Kleine große Stimme" aus dem Jahr 2015.

Auch die Video on Demand-Plattform Flimmit (www.flimmit.at) feiert den Jubilar mit einem Themenschwerpunkt und zeigt Karl Merkatz u.a. in seinen Paraderollen als "Echter Wiener" und "Bockerer". Ö1 widmet Karl Merkatz am 14.11. um 9.05 Uhr eine von Günter Kaindlstorfer gestaltete "Hörbilder"-Ausgabe.

ServusTV sendet am 17.11. um 22.00 Uhr Kurt Ockermüllers Kinokomödie "Echte Wiener - Die Sackbauer Saga". Im Anschluss (18.11., 0.00 Uhr) kann man in der Fortsetzung "Echte Wiener 2 - Die Deppat'n und die Gspritzt'n" erleben, wie Mundl Sackbauer und seine Familie mit dem überraschenden Erbe einer Villa zurechtkommen.