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Johnny Depp vs. Amber Heard: Tonaufnahmen zum "Blutbad"

Hollywoodstar Johnny Depp (58) war am 25. April in seinem Verleumdungsprozess gegen Ex-Frau, US-Schauspielerin Amber Heard (35), vor Gericht erneut im Zeugenstand. Diesmal hörten die Prozessteilnehmer in Fairfax, Virginia, unter anderem eine Reihe von Tonaufnahmen, auf denen Depp und Heard während des Kreuzverhörs von Heards Anwalt Benjamin Rottenborn stritten. Wer die einzelnen Aufnahmen gemacht hat, ist unklar, aber es war eine der beiden Parteien.

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Johnny Depp: "Wenn ich nicht weggehe, gibt es ein Blutbad"

Wie "Mail Online" meldet, sagt Depp zu Heard in einem der Audioclips: "Weggehen ist notwendig, vor allem bei dir und mir. Es ist von größter Bedeutung. Der nächste Schritt, wenn ich nicht weggehe, dann gibt es ein Blutbad. Wie es auf der Insel war, das ist es nicht wert. Warum sollten wir unglücklich sein, können wir nicht einfach etwas Verständnis aufbringen?" Heard antwortet in der Aufnahme: Wenn sie die Wahl zwischen einem Blutbad und dem Weggehen habe, würde sie sich "natürlich" für Letzteres entscheiden. Darauf Depp: "Warum hast du es (ein Blutbad) dann so oft gewählt?"

Rottenborn sagte dem Gericht, dass dies nicht das erste Mal war, dass die Bezeichnung "Blutbad" zwischen den beiden aufgetaucht sei. Am 12. März 2013 schrieb Depp demnach an Heard diese Nachricht: "Ich dachte nur, du solltest wissen, dass es ein Buch mit dem Titel 'Disco Bloodbath' gibt, das ist alles." Der Titel bezog sich offenbar auf den Roman des US-TV-Stars James St. James (55), der 1999 über einen Mord in seinem Freundeskreis, den so genannten "Club Kids", schrieb. Heard antwortete: "Wir brauchen das Buch! Handelt es zufällig vom letzten Freitagabend?" Darauf Depp: "Wie kannst du mich in einem so schrecklichen Moment zum Lachen bringen. Ja, das ist es [...] Ich liebe dich verdammt noch mal [...]". Die vor Gericht verlesenen Texte wurden von Rottenborn, Heards Anwalt, an Depp vorgetragen, während dieser im Zeugenstand saß.

In einer anderen Aufnahme sagt Heard zu Depp: "Mach deine verdammte Zigarette an jemand anderem aus." Seine Antwort: "Halt die Klappe, Fettarsch". Vor Gericht dazu befragt, sagte Depp: "Ich denke, das war ein weiterer, stark übertriebener Moment von Miss Heard. Ich habe keine Zigarette an ihr ausgedrückt."

Außerdem ging es um eine Auseinandersetzung bezüglich ihrer Karriere. Nachdem ein SMS-Nachrichtenwechsel bezüglich eines nicht näher spezifizierten Meetings von Heard vorgetragen worden war, fragt Rottenborn: "Sie wollen ihre Karriere kontrollieren?" Depp antwortete: 'Das ist offensichtlich unwahr." Zuvor hatte er gefragt: "Was meinen Sie, wie sie 'Aquaman' bekommen hat?" In "Aquaman" (2018) war Amber Heard als Mera zu sehen und für ihre Leistung bei einigen Preisverleihungen nominiert worden.

Die Scheidung und weitere Gerichtstermine

Johnny Depp und Amber Heard hatten sich als Co-Stars am Set von "The Rum Diary" kennengelernt und waren ab 2012 ein Paar. Anfang Februar 2015 feierten sie Hochzeit, Ende Mai 2016 reichte sie die Scheidung ein. Diese erfolgte Anfang 2017.

Nach der verlorenen Verleumdungsklage gegen die Zeitung "The Sun" in Großbritannien 2021 startete vor etwas mehr als einer Woche der US-Prozess. Depp verklagt darin seine Ex-Frau auf 50 Millionen Dollar (umgerechnet etwa 46 Mio. Euro) wegen eines Beitrags, den sie in der "Washington Post" veröffentlichte und in dem von häuslicher Gewalt die Rede war. Sie wiederum erhebt Gegenklage in Höhe von 100 Millionen Dollar (etwa 92 Mio. Euro) und behauptet, er habe sie verleumdet, indem er sie eine Lügnerin nannte.

Wie lange sich der neue Prozess hinziehen wird, ist nicht klar. US-Medien gehen davon aus, dass es bis zu sechs Wochen dauern könnte, ehe ein Urteil fällt. Allein auf der Liste an möglichen Zeugen sollen knapp 120 Personen stehen.