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Joan Collins feiert 90. Geburtstag: "Denver-Clan" forever!

Sie sei ein "Biest", sagt man über sie. So bezeichnen ängstliche Männer gern Frauen, die besonders schön, intelligent, ein bisschen tricky und sehr sexy - mit einem Wort: überlegen - sind. Diesem Stadium ist die Schauspielerin Joan Collins längst entwachsen. Am 23. Mai wird sie 90 Jahre alt.

Joan Collins gehört seit Jahrzehnten zum Hochadel des internationalen Showbusiness, obwohl sie nie zur allerersten Garde der Hollywood-Stars zählte. Bei ihr gibt es keine Rangordnung: Sie gehört ganz einfach dazu.

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Mit "Denver-Clan" schrieb sie Fernsehgeschichte

Sie war bereits 48, als sie mit der TV-Serie "Denver-Clan" (1981-1989) zu einer der bekanntesten Schauspielerinnen der Welt wurde. Vermutlich war Joan Collins die Einzige auf dem gesamten Erdball, die das Talent mitbrachte, die teuflische Alexis Colby-Carrington so brillant zu spielen. Eine Frau, die ihren silberhaarigen Ex-Mann Blake Carrington (John Forsythe, 1918-2010), einen Erdöl-Milliardär, mit allen Mitteln der Intrigenkunst bekämpfte.

Joan verkörperte diese Alexis mit einer genialen Mischung aus Zicke, Diva und Vamp so überzeugend, dass alle Welt felsenfest davon überzeugt war: Die Collins ist wirklich so. Unter der schönen, bösartigen Alexis hatte vor allem Carringtons Zweit-Ehefrau Krystle (Linda Evans, 80) zu leiden, was sie und viele Millionen ihrer Zuschauer zu Tränenströmen hinriss. Sie waren sich alle einig: Joan Collins ist ein Höllenluder.

Dass sie und Linda Evans in Wahrheit eine herzliche Freundschaft verband, haben nur wenige wahrgenommen. Lange nach "Denver-Clan" spielten beide zusammen Theater und gingen sogar bis 2007 damit auf Tournee.

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Im Schatten von Elizabeth Taylor

Mit ihrem fein geschnittenen Gesicht galt sie als eine der schönsten Frauen der Welt, sagen wir: die Zweitschönste, denn da gab es noch eine andere des gleichen Typs, die noch mehr in der Sonne stand: Elizabeth Taylor (1932-2011), ebenfalls eine Britin aus London. Und die stand Joan Collins' Aufstieg in die erste Hollywood-Riege im Weg.

Sie hat es gut verkraftet. Während Liz Taylor sich immer unglücklicher verliebte, um dann in Alkoholabstürze zu flüchten, ließ Joan Collins ihren Grips, von dem sie jede Menge hat, eindrucksvoll spielen. Nach dem "Denver-Clan"-Ende schrieb sie Schönheitsratgeber, Biografien und Romane, und sie verdiente damit auch richtig Geld. Und sie drehte weitere erfolgreiche Serien wie "The Royals" und zuletzt "American Horror Story".

Den Oscar hat das "Denver-Biest" nie bekommen, dafür den Emmy und den Golden Globe. Außerdem ist sie die Ikone zahlloser Schwulen-Clubs.

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Bald erscheint ihre Autobiografie

Nach wie vor arbeitet sie als Schauspielerin und pendelt zwischen ihren Wohnsitzen in London, Los Angeles und an der Côte d'Azur.  Zuletzt hat sie an ihrer Autobiografie "Behind The Shoulder Pads" geschrieben, in der sie ihre Erinnerungen und Abenteuer schildert - und sich selbst "gehörig auf die Schippe nimmt". Das Buch erscheint in einigen Monaten.

Ihre Vorliebe für deftige Genüsse - sie mag bayerisches Essen und Bier - offenbart eine andere Joan Collins als die Edelzicke Alexis, die stets nur am Champagner zu nippen pflegt. Filmfans sehen sie gelegentlich beim Shoppen im Waitrose-Deli im Londoner Edel-Viertel Belgravia. Im Einkaufswagen der älteren Dame, die meist ein Hauch von Shalimar-Parfum umweht, liegt jede Menge Fastfood wie Burger, Spaghetti-Ringe von Heinz, reichlich Käse und Pringles-Chips. So is(s)t die wahre Joan Collins.