Jenny Elvers über ihren Rückfall in die Alkoholsucht
Von Franco Schedl
Jenny Elvers (51) geht auch nach Bekanntwerden ihres Rückfalls einmal mehr offen mit ihrer Alkohol-Problematik um, die sie in der Vergangenheit bereits begleitete. Nachdem sie vor wenigen Tagen von der Polizei betrunken erwischt wurde, tritt die Schauspielerin erneut die Flucht nach vorne an - sowohl auf ihrem offiziellen Instagram-Account als auch im Interview mit der "Bild"-Zeitung. Bei Weitem nicht das erste Mal, dass sie sich öffentlich und schonungslos äußert.
Depressionen und Alkohol
"Ich leide seit über zehn Jahren an Depressionen, darum habe ich damals auch angefangen zu trinken und mich mit Alkohol zu betäuben", erklärt sich Elvers zur neuesten Episode aktuell in "Bild". Eigentlich sei sie medikamentös gut eingestellt, dennoch gäbe es immer wieder Phasen, in denen sie traurig sei und merke: "Ich muss aufpassen."
Am 31. Oktober 2023 wurde sie von der Polizei mit einem Atemalkoholwert von angeblich 1,7 Promille in Brandenburg ertappt. Wie die Ermittlungsbehörden der Zeitung bestätigten, wurde bereits eine Anzeige wegen Trunkenheit am Steuer veranlasst. Weiter heißt es, dass Elvers noch vor Ort ihren Autoschlüssel und ihren Führerschein abgeben musste.
"Ich habe nur geweint"
Doch warum griff Elvers trotz so vielen Jahren Abstinenz ausgerechnet jetzt erneut zur Flasche? "In den Tagen vor dem 31. Oktober ging es mir nicht gut. Ich habe nur geweint, hatte keine Kraft, um aufzustehen", berichtet die Schauspielerin weiter. Sie habe sich ein Ventil gesucht, nur das falsche, und an diesem einen Tag Alkohol getrunken. In Kombination mit den Medikamenten sei dies das Schlimmste, was sie hätte tun können.
Ihr Sohn Paul (22) sollte sie in diesem Zustand nicht sehen, deswegen wollte sie mit dem Auto von Hamburg nach Berlin fahren, wo ihr Arzt sei: "Ich brauchte dringend Hilfe." Unterwegs habe sie gemerkt, dass sie es nicht schaffe, sicher Auto zu fahren und sei deswegen von der Autobahn abgefahren: "Ich wollte ein bisschen schlafen, bis es mir besser geht." Sie habe aber an "einer blöden Stelle" geparkt, nicht regulär auf einem Parkplatz: "Darum kontrollierten mich die Polizisten. Sie wollten wissen, ob alles in Ordnung ist."
"Innen war ich die heimliche Trinkerin"
Ihre Sucht thematisierte Elvers auch in ihrem Buch "Wackeljahre" aus dem Jahr 2018. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news sagte Elvers, dass sie zu diesem Zeitpunkt bereits sechs Jahre lang trocken gewesen sei. In ihrem Buch erklärte sie zudem, dass sie sich "fürchterlich" für ihre Abhängigkeit geschämt habe. In der Hochphase habe sie sich wie eine "Kriminelle" gefühlt, weil sie sich den Alkohol auch heimlich beschafft habe.
Dennoch blickt Elvers schon wieder positiv nach vorne, eine Parallele zu ihren früheren Jahren sieht Elvers offenbar nicht: "Es ist heute kein Vergleich mit meinem Zustand vor zehn Jahren." Ihr gehe es auch jetzt schon wieder besser und es sei "dieser eine Tag, an dem ich rückfällig wurde": "Der Alkohol ist raus aus meinem Körper, ich bin wieder komplett nüchtern." Sie sei in Behandlung: "Dreh- und Angelpunkt, warum ich trinke, sind die Depressionen." Es tue ihr unendlich leid, auch wegen ihres Sohnes. Sie sei dankbar, dass niemand zu Schaden gekommen sei.
Hilfe bei Suchtproblemen
Hier findest du Beratungsstellen bei Drogen- und Alkoholabhängigkeit.
Betreuung und Beratung findest du auch beim Verein Dialog oder bei der Suchthilfe.
Bei den Angeboten von "Check it" können die Inhaltsstoffe von Drogen übrigens anonym getestet werden. "Check it" ist eine Info- und Beratungsstelle zum Thema Freizeitdrogen, deren Wirkungen, Nebenwirkungen und Risiken. Auf der Website findet ihr außerdem Links und Telefonnummern mit Hilfestellungen.
Wer Selbstmordgedanken hat oder an Depressionen leidet, sollte sich an vertraute Menschen wenden. Oft hilft bereits ein einzelnes Gespräch. Wer für weitere Hilfsangebote offen ist, kann sich rund um die Uhr kostenlos unter der Rufnummer 142 an die Telefonseelsorge wenden. Sie bietet schnelle erste Hilfe an und vermittelt ÄrztInnen, Beratungsstellen oder Kliniken. www.suizid-praevention.gv.at