James McAvoy: "Lebe nicht, um nur zu arbeiten"
James McAvoy (43) war in den vergangenen Jahren ein gefragter Schauspieler - etwa in mehreren "X-Men"-Filmen oder in Serien wie "His Dark Materials". Nun möchte der Brite aber einen Gang zurückschalten, wie er in einem Interview mit der britischen Sonntagszeitung "The Observer" andeutet.
Warum er nach rund zwei Dekaden voller Arbeit das Geschäft langsamer angehe? "Weil ich alt bin", antwortet McAvoy mit einem Grinsen. Er habe viel als Schauspieler gearbeitet und es geliebt, "aber ich möchte nicht leben, um zu arbeiten". Die Branche sei großartig und habe ihm ein tolles Leben ermöglicht, sie basiere aber "auf dem aufopferungsvollen Wesen der Darbietung. Die Film- oder die TV-Industrie, sie brauchen dich einfach auf".
24 Stunden am Set
So habe McAvoy auch schon mehrfach 24-Stunden-Schichten eingelegt. Danach frage man sich, wie das überhaupt legal sein könne. Er wolle nicht wie Bill Murrays (72) Charakter in "Lost in Translation" enden - im Grunde als vielbeschäftigter Schauspieler entfremdet von seiner Frau und den Kindern. Kürzlich sei McAvoy demnach an einem Punkt angelangt, an dem er sich fragen musste, ob er weiterhin die Karriereleiter erklimmen wolle oder einfach das Schauspielen genießen wolle und sich etwas zurücknehme. "Man muss ein bisschen langsamer werden", fasst er zusammen.
Steckt die eigene Vaterschaft dahinter?
Angeblich sei der Schauspieler vor nicht allzu langer Zeit erneut Vater eines Jungen geworden - was erklären könnte, warum er einen Gang zurückschalten wolle, wird im Rahmen des veröffentlichten Interviews spekuliert. McAvoy hat sich dazu bisher aber nicht geäußert. Dem "Guardian" hatte er Anfang des Jahres zumindest bestätigt, dass er seine Partnerin Lisa Liberati geheiratet habe. Zuvor war er mit seiner Kollegin Anne-Marie Duff (52) verheiratet, mit der er einen gemeinsamen Sohn hat.
Es sei einfach nicht möglich, als Familienmitglied anwesend zu sein, wenn man in jeder Woche und in jedem Monat des Jahres Filme mache, erzählt McAvoy. Am Theater sei dies anders. Dort sei man als Schauspieler wenigstens am Tag eher verfügbar, auch wenn man abends vielleicht sechs Tage in der Woche auf der Bühne stehe. Film und TV laugten einen einfach aus, seien für ihn jedoch auch eine Freude und er liebe es: "Aber ich kann nicht all meine Tage am Set verbringen."