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Hardy Krüger verstorben: Der deutsche Filmstar wurde 93

Die deutsche Filmlegende Hardy Krüger ist tot. Der Schauspieler und Schriftsteller starb am 19. Jänner im Alter von 93 Jahren in Kalifornien, wie seine Agentur am 20. Jänner mitteilte. Er sei plötzlich und unerwartet in Palm Springs gestorben. "Seine Herzenswärme, seine Lebensfreude und sein unerschütterlicher Gerechtigkeitssinn werden ihn unvergessen machen", hieß es weiter.

Markanter Filmstar

In rund 75 Filmen spielte der gebürtige Berliner, der lange in Kalifornien und Hamburg lebte, die Hauptrolle. Auf der Leinwand war er Großwildjäger und Offizier, Naturbursche und Sonnyboy. Der Blonde mit den blauen Augen und dem markanten Gesicht stand in Hollywood mit Kollegen wie James Stewart, Claudia Cardinale oder Sean Connery vor der Kamera.

Er drehte mit Regisseuren wie Stanley Kubrick, Richard Attenborough und Laurence Olivier. Erst legte Hardy Krüger eine rasante Karriere im Nachkriegsdeutschland hin, dann war er als "German Hero" und Frauenschwarm ein international gerngesehener Leinwandheld.

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Weltenbummler

Ein "wunderschönes Leben" habe er gehabt, befand er einst selbst und blieb bis ins hohe Alter "neugierig und hungrig" auf noch mehr. Der "Weltenbummler" war er nicht nur im Fernsehen, für das Krüger als Autor, Regisseur und Hauptdarsteller der gleichnamigen Reihe spektakuläre Gegenden besuchte.

Hinaus in die Welt ging es für den jungen Hardy, bei Kriegsende gerade 17 Jahre alt, schon früh: Im Alter von 15 Jahren war der Sohn Hitler-begeisterter Eltern für den NS-Film "Junge Adler" entdeckt worden, nach dem Krieg versuchte er in Hamburg sein Glück als Schauspieler. Ihm gelang eine Karriere auf deutschen Bühnen und als ewiger Sonnyboy in Unterhaltungsfilmen. Aber er paukte auch fleißig Englisch-Vokabeln und arbeitete an seinem deutschen Akzent. Als er in der britischen Produktion "Einer kam durch" (1956) die Hauptrolle als deutscher Fliegeroffizier Franz von Werra übernahm, schaffte er auch international den Durchbruch.

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Hollywood-Karriere

In der englischen Presse wurde Krüger zum Botschafter seines Landes und in Hollywood öffneten sich die Türen. Krüger drehte mit John Wayne ("Hatari!", 1962) und mit James Stewart und Peter Finch ("Der Flug des Phoenix", 1965). In rund 75 Filmen war er Hauptdarsteller, neben Abenteuerrollen oft auch aufrechte Offiziersfiguren darunter. Zu einem Freund wurde ihm der französische Chansonnier Charles Aznavour seit dem gemeinsamen Antikriegsfilm "Taxi nach Tobruk" (1960). "Auf Hardy kann man sich bedingungslos verlassen", sagte Aznavour mal. Auch mit Catherine Deneuve, Yul Brynner, Orson Welles und Richard Burton stand Krüger vor der Kamera.

1963 erhielt die französische Produktion "Sonntage mit Sybill" einen Oscar - "dass ihr Hauptdarsteller Hardy Krüger nicht nominiert war, lag an Hollywoods damaliger notorischer Scheu vor ausländischen Schauspielern", schrieb die "Frankfurter Allgemeine Zeitung", als sie ihn zum 80. Geburtstag würdigte.

Mit seiner Rollenauswahl schaffte Krüger es, das negative Klischee des "hässlichen Deutschen" auf der Leinwand zu überwinden.  "Ich habe mir eine Karriere aufgebaut, durch die Filme, die ich nicht gemacht habe", sagte er selbst. Er habe sehr sorgfältig ausgewählt, mit welchen Filmemachern er arbeite - "dadurch war ich in der Nähe der besten Regisseure".

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Rückzug aus Hollywood

Doch als aus dem Weltstar im Fernsehen der "Weltenbummler" wurde, brach die internationale Karriere ab. "Sie können nicht ungestraft von Hollywood zehn Jahre lang wegbleiben", sagte Krüger später. Gemeint war jene Zeit, als er mit persönlichen Reisetagebüchern das Fernsehpublikum faszinierte: Im TV erzählte er von 1987 bis 1995 für die ARD als "Weltenbummler" von seinen Reisen. Außerdem schrieb der begeisterte Hobby-Flieger das Buch "Eine Farm in Afrika". Krüger, der die "Hatari!"-Farm gekauft hatte, lebte lange in Tansania und ging mit seiner "Momella Game Lodge" bitter pleite.

Wenige Tage vor seinem 85. Geburtstag startete Krüger eine Initiative gegen rechte Gewalt. Bei ihm waren es die Schauspieler Hans Söhnker und Albert Florath, die seine Ansichten radikal veränderten. "In einem halben Jahr haben sie es geschafft, aus dem Adolf-Hitler-Schüler einen Anti-Nazi zu machen", sagte er damals bei der Vorstellung des Projektes in Hamburg. Auch in seinem letzten Buch, "Was das Leben sich erlaubt - Mein Deutschland und ich", nimmt er sich des Themas erneut an und erzählt von seinem Aufwachsen in NS-Deutschland.