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"Traumschiff"-Star Gila von Weitershausen wird 80 Jahre alt

Gila von Weitershausen spielte in populären Serien wie "Der Landarzt", "Derrick" und "Das Traumschiff" ebenso wie in Verfilmungen von romantischen Romanen der Autorin Rosamunde Pilcher. Heute weitgehend vergessen ist hingegen, dass von Weitershausens Schauspielkarriere einst mit einer Skandalrolle begann und sie auch mit renommierten Regisseuren wie Volker Schlöndorff drehte. Am Donnerstag (21. März) wird die Darstellerin 80 Jahre alt.

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Geborgen & aufgewachsen

Geboren wurde von Weitershausen 1944 im damals zu Deutschland gehörenden Schlesien im heutigen Polen als eines von sechs Geschwistern, ihre Eltern entstammten Adelsfamilien mit großbürgerlichem Hintergrund. Einer ihrer Vorfahren war während des Ersten Weltkriegs Reichskanzler. Am Ende des Zweiten Weltkriegs floh die Familie und landete in Dachau bei München.

Nach der Schule besuchte von Weitershausen eine Schauspielschule in München - gegen den ausdrücklichen Willen ihrer Mutter, die diesen Berufsweg für zu unseriös hielt, wie sie in Interviews später berichtet. Es waren die 60er Jahre mit ihrer gesellschaftlichen Aufbruchstimmung, die von Weitershausen nach eigenen Angaben entgegenkommt: Sie habe einen starken Widerwillen gegen die konservative Spießigkeit der Nachkriegszeit mit ihren Verboten gehabt.

Theaterdebüt & erste Rollen

Von Weitershausen spielte zunächst an Theatern, bald aber erlangte sie durch erste Filmrollen größere Bekanntheit. Mit Hansi Kraus und Uschi Glas stand sie in der Schulkömodie "Zur Hölle mit den Paukern" vor der Kamera. Für Gesprächsstoff aber sorgte vor allem ihre Hauptrolle in der für damalige Verhältnisse recht anzüglichen Komödie "Engelchen oder die Jungfrau von Bamberg", die 1968 in die westdeutschen Kinos kam.

Von Weitershausen verkörperte darin eine 19-Jährige aus der Provinz, die nach München reist, um ihre Jungfräulichkeit zu verlieren - inklusive Nacktszene in einer Badewanne. In Teilen der Presse galt sie fortan als "frivoles Engelchen", was sie sehr zu ihrem Missfallen auf bestimmte Rollen festzulegen droht. Dazu kamen Schwierigkeiten im privaten Bereich.

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Ehe & Kinder

Verheiratet war von Weitershausen damals mit dem Schauspieler Martin Lüttge, zugleich aber ging sie eine Beziehung mit dem französischen Starregisseur Louis Malle ein. Sie wurde schwanger. 1971 kam Sohn Manuel zur Welt, der später als Produzent von Kinoproduktionen wie "Das Parfüm" bekannt wird.

Von Weitershausen lebte und arbeitete in Frankreich, ihre Ehe mit Lüttge wurde geschieden. Im Lauf der 70er Jahre gewann sie künstlerisch an Statur, sie drehte auch mit Darstellern wie Bruno Ganz und Regisseuren wie Claude Chabrol und Schlöndorff. Aber die erhoffte internationale Karriere blieb auf Dauer aus, und auch die Beziehung zu Malle scheiterte. Schließlich kehrte von Weitershausen ernüchtert nach Deutschland zurück.

TV-Karriere & Erfolg

Dort etablierte sie sich nach einer privat eher schwierigen Anfangszeit beruflich neu - und wurde fortan durch Rollen in populären kommerziellen Fernsehserien einem breiten Publikum bekannt. Ab 1987 war sie in der ZDF-Produktion "Der Landarzt" an der Seite von Christian Quadflieg zu sehen.

In einem Interview sagte sie dazu später, sie habe damals die Altersgrenze von 40 Jahren erreicht, weshalb ihre "gute Zeit" als Darstellerin vorbei gewesen sei. Allerdings habe sie die Serie wegen der "tollen Besetzung" gemocht und dadurch auch zum ersten Mal in ihrem Leben überhaupt "gutes Geld" verdient. "Bis dahin war das immer ein Problem", fügte sie hinzu.

Beim "Landarzt" blieb sie bis 1995, darüber hinaus trat sie in vielen weiteren beliebten Serien auf - darunter etwa im "Traumschiff" und an der Seite von Klausjürgen Wussow in der ZDF-Serie "Ein besonders Paar". Dazu kamen zahlreiche Fernsehfilme - die Palette reichte von Pilcher-Romanzen über Komödien wie "Nicht mit uns" bis zu dem Drama "Die Weisheit der Wolken".

Neue Liebe & Trauer

1993 heiratete die in München und am Chiemsee lebende Schauspielerin den Psychoanalytiker Hartmut Wahle und schlug damit auch privat noch einmal ein neues Kapitel auf. Neben ihren weiterhin zahlreichen Engagements für Fernsehproduktionen spielte sie nach der Jahrtausendwende wieder Theater.

2020 starb ihr Ehemann. Nach dem schweren Schicksalsschlag zog sich von Weitershausen nach eigenen Angaben zunächst zurück, um in Ruhe zu trauern. "Ich musste mich mit der Endlichkeit, dem Sterben und dem Tod auseinandersetzen", sagte sie in einem Interview. Anschließend aber machte die inzwischen dreifache Großmutter weiter - auch beruflich. Zu sehen war sie jüngst etwa in dem "Traumschiff"-Serienableger "Kreuzfahrt ins Glück".