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"Gefährliche Nähe": Die HauptdarstellerInnen über den RTL-Thriller

Was kann man machen, wenn man die FreundInnen der Kinder für einen schlechten Einfluss hält? Überschreitet man zu deren Schutz moralische Grenzen oder wartet man ab, bis die Gefahr schon zu nahe am Familienleben ist?

Diesen Fragen stellt sich in der deutschen Thriller-Serie der pflichtbewusste Finanzberater Hugo (Barnaby Metschurat), der hinter dem Vater (Klaus Steinbacher) der Freundin seiner Tochter einen Kriminellen und Mörder vermutet und auch deren Mutter (Maike Jüttendonk) als falschen Einfluss sieht.

Wie der Trailer zeigt, wandelt sich das Familiendrama schnell zum nervenaufreibenden Krimi-Thriller, in dem ein Mord, Rache und Liebe im Fokus stehen. 

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Die HauptdarstellerInnen Jüttendock, Steinbacher und Metschurat verraten im Interview ihre Highlights vom Dreh, sprechen über Entscheidungen aus Liebe und erklären, warum man den Thriller auf keinen Fall verpassen sollte.

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Im RTL+ Original "KBV" haben wir Sie in einer lustigen Rolle kennengelernt. Wie war es für Sie, in "Gefährliche Nähe" in die ernstere Rolle der Kitty Rademacher zu schlüpfen

Maike Jüttendonk: Das stimmt, viel zu lachen hat Kitty nicht gerade, sie muss ganz schön kämpfen. Permanent ausloten, ob die Liebe zum Mann oder der Schutz ihrer selbst und der gemeinsamen Tochter wichtiger ist. Ein Wahnsinns-Zwiespalt. Die Beträge werden von Folge zu Folge höher. Ich mochte an der Figur, dass sie sich im Laufe der Serie immer mehr ermächtigt, mutiger wird und über ihre Grenzen geht. Ein spannender Gegensatz zu lustigen Rollen wie z.B. Danni in KBV.

Kitty Rademacher liebt ihren Mann von ganzem Herzen – trotz dessen krimineller Machenschaften. Glauben Sie, dass Liebe blind machen kann?

Man verliebt sich, das kann man nicht beeinflussen. In dem Stadium ist man womöglich blind, blendet negative Dinge aus, hinterfragt nicht usw. Aber wenn der Punkt erreicht ist, dass man – wie in Kittys Fall – um die kriminellen Aktivitäten des Partners weiß, ist es schon eine bewusste Entscheidung, ob man die Beziehung weiterführt oder beendet. Kitty macht es sich nicht leicht, aber entscheidet sich letztendlich auch in der schwierigsten Phase für ihren Mann. Mit allen Konsequenzen, die sie dann mittragen muss. Das ist heftig und man muss es nicht unbedingt nachvollziehen können, aber Liebe hat eben noch keiner verstanden. Und ein bisschen Gangsterbraut steckt eben auch in ihr.

Was waren Ihre persönlichen Highlights beim Dreh?

Die Energie meiner Spieltochter Naila Schuberth. Team und Kollegen. Köln. Und hauptsächlich, dass wir während der Pandemie drei Monate drehen konnten und ohne Unterbrechungen durchgekommen sind.

 

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In "Gefährliche Nähe" spielen Sie Marius Milner, einen Ex-Gefängnisinsassen, der zwar ein normales Leben führen möchte, aber immer wieder mit alten Bekanntschaften aus der kriminellen Szene aneinandergerät. Was hat Sie an dieser Rolle gereizt?

Klaus Steinbacher: Marius macht alles für seine Familie und wird von der Liebe zu seiner Tochter und seiner Frau angetrieben. Er will auch unbedingt der rechtschaffene Vater und Ehemann sein, den seine Familie sich wünscht. Auf der anderen Seite ist er in seinem illegalen Geschäftsleben ein gewalttätiger Krimineller, der sofort ausrasten und zuschlagen kann, wenn es nicht nach seinen Regeln läuft. Den 'richtigen' Antrieb und den falschen Weg gegenüberzustellen und daraus eine Spannung entstehen zu lassen, fand ich besonders reizvoll!

Erinnern Sie sich noch an Ihre ersten Gedanken, als Sie das Skript in der Hand hatten?

'Wie jetzt: 40?!', habe ich gedacht, weil Marius in der ersten Fassung noch 40 Jahre alt sein sollte. 14 Jahre nach oben spielen fand ich doch ziemlich mutig. Das Alter wurde dann angepasst und ich habe mich im nächsten Moment sehr auf die 'Milner-Familie' gefreut. Die Beziehungen zu Marius' Tochter Chrissie und seiner Frau Kitty mochte ich von Anfang an.

Wie kommen Sie vor ernsten oder traurigen Szenen in die passende Stimmung?

Im Optimalfall spiele ich keinen Zustand und nehme mir nicht vor: Jetzt bin ich traurig, ernst, wütend oder gut drauf. Sondern ich weiß, wo meine Figur gerade herkommt und was ich jetzt von meiner Spielpartnerin oder meinem Spielpartner will. Dann höre ich zu, reagiere und handle. Ich will was erreichen und ich lasse mich treffen, die Stimmung stellt sich dann hoffentlich ein und es bleibt Raum für Überraschungen.

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Gerade als bei Hugo Marquardt nach dem Tod seiner Frau endlich Normalität eingekehrt zu sein scheint, wird er durch die Bekanntschaft mit Marius Milner in die kriminelle Szene hineingezogen. Können Sie sein Handeln verstehen?

Barnaby Metschurat: Das Leben steckt bekanntlich voller Überraschungen. Manche davon scheinen anfangs angenehm und entwickeln sich erst im Laufe der Zeit zu schweren Prüfungen. Ich will damit sagen, dass Hugo sich niemals hätte vorstellen können, kriminell zu werden. Es sind die kleinen nachvollziehbaren Schritte, die ihn in die Richtung geführt haben. Jeder einzelne Schritt hatte seine gute moralische Begründung: Zum Beispiel Hilfsbereitschaft und Mitleid. Ich sehe in Hugo auch eine ganz spezielle Mischung aus einem zurückhaltenden und sehr korrekten Menschen, der aber auch eine tiefe und verborgene Lust nach Thrill und Abenteuer verspürt. Dass wir oft Sehnsucht nach dem verspüren, was wir nicht sind oder haben, können sicherlich viele nachvollziehen. Insofern kann ich Hugo verstehen.

Hugo ist entschlossen, Marius vorurteilsfrei zu begegnen – doch das ist leichter gesagt als getan. Was können die ZuschauerInnen in puncto Vorurteile überwinden durch die Serie lernen?

Wir können uns nur schwer gegen Vorurteile wehren. Den ganzen Tag sind wir mit ihnen konfrontiert. Wir fällen sie unbewusst oder sind Opfer von ihnen. Manchmal habe ich wirklich schlechte Erfahrung mit einer Sache gemacht. Dann habe ich dazu halt schon eine Meinung. Aber ich habe auch festgestellt, dass es sich fast immer gelohnt hat, mich nochmal neu auf Dinge einzulassen. Die besten und schönsten Erfahrungen sind daraus entstanden. Bei Menschen ist für mich klar: Je näher man jemandem kommt, desto besser versteht man ihn. Ich habe bislang noch niemanden kennengelernt, der einfach nur böse war. Unsere Serie erzählt von Menschen aus sehr unterschiedlichen Milieus. Aber allen ist der Zusammenhalt ihrer Familie sehr wichtig. Das verbindet sie schon mal.

Warum sollten sich die VOX-ZuschauerInnen "Gefährliche Nähe" unbedingt ansehen?

Ich bin total begeistert von "Gefährliche Nähe". Die Serie erzählt mit einer unvergleichbaren Emotionalität. Alle Charaktere entwickeln in ihrer Unbedingtheit einen Sog, der einem die Füße wegzieht. Die Story ist spannend, aber noch packender ist es, mitzuerleben, wie sich die Menschen darin ständig umkreisen, anziehen und immer wieder abstoßen. Es ist für mich Fernsehen von der besten Sorte. Man entwickelt eine Sucht, einen Genuss.

 

Die sechsteilige Serie "Gefährliche Nähe" ist auf RTL+ zum Streamen verfügbar und ab 9.3. auf VOX immer mittwochs in Doppelfolgen zur Primetime zu sehen.