Dave Chappelle: Ärger um transphobe Kommentare im Netflix-Special
Von Lana Schneider
Comedian Dave Chappelle sorgt mit seiner neuen Show "The Closer" auf Netflix für Aufregung. Darin bestärkt Chappelle unter anderem DaBaby, der mit homophoben Äußerungen auffiel, und spricht seine Unterstützung für die umstrittenen Aussagen von J. K. Rowling aus.
"Geschlecht ist ein Fakt"
Der Comedian äußert unter anderem seine Meinung zu Transpersonen und der LGBTQ+-Community. Er erklärt beispielsweise, dass seiner Meinung nach "Geschlecht ein Fakt" sei und "jeder Mensch auf der Welt durch die Beine einer Frau auf die Welt kommt", um kurz darauf zu beschreiben, dass Genitalien von Transfrauen "nicht das sind, was sie sein sollen."
"In unserem Land kann man einen (N-Wort) erschießen, aber du verletzt besser nicht die Gefühle einer schwulen/lesbischen Person", fährt Chappelle in "The Closer" fort. Er sei zudem "Team TERF", was für "trans-exklusionary radical feminist" steht.
Organisationen entsetzt
Kurz nach der Veröffentlichung erntete der Comedian empörte Reaktionen. GLAAD, eine amerikanische Medienplattform für Rechte der LGBTQ+-Community, schrieb auf Twitter: "Dave Chappelles Marke ist ein Synonym für das Lächerlichmachen von Transpersonen und anderen Minderheiten geworden. Negative Rückmeldungen von ZuseherInnen seines letzten Specials sind eine klare Message an die Industrie, dass das Publikum anti-LGBTQ-Inhalte auf Plattformen nicht unterstützt."
David Johns, der Direktor der National Black Justice Coalition in den USA, forderte zudem, dass Netflix die Show entfernen und sich bei der Trasngender-Community entschuldigen solle. "Es ist sehr enttäuschend, dass Netflix Dave Chappelles träger und feindlicher Transphobie und Homophobie eine Plattform gibt. (…) Transphobie zu zeigen, kann zu einer Steigerung von Gewalt führen", so Johns, wie "Deadline" berichtet.
Auch Fans und ehemalige Mitwirkende von Netflix-Projekten teilen ihre Enttäuschung gegenüber des Specials auf Twitter.
Bisher ist "The Closer" noch auf Netflix zu sehen. Weder Netflix noch Dave Chapelle äußerten sich zu der Kritik.