Christoph Waltz spricht über "beschissene Jobs" in Krimi-Serien
Charaktermime Christoph Waltz (66) ist schon lange nicht mehr aus der Traumfabrik wegzudenken. Bald 15 Jahre ist es her, dass Quentin Tarantino (60) den Österreicher für sich entdeckte und ihn mit "Inglourious Basterds" sowie kurz darauf dank "Django Unchained" gar zum zweifachen Oscarpreisträger machte.
Seine Anfänge im TV-Geschäft feierte Waltz derweil vornehmlich in Krimi-Serien wie "Kommissar Rex", "Derrick" oder "Polizeiruf 110". Nostalgisch blickt er jedoch nicht auf diese Ära seines Schaffens zurück, wie er nun in einem Interview mit "The Guardian" unmissverständlich klar gemacht hat.
Aus sehr pragmatischen Gründen habe er diese überhaupt nur übernommen: "Ich musste meine Familie unterstützen, daher hatte ich kein Problem damit, beschissene Jobs anzunehmen." Bleibende Folgen, da ist er sich sicher, hätte es aber hinterlassen, wenn er diesem Genre treu geblieben wäre: "Die Chance, dass ich als streitlustiger, verbitterter alter Mann ende, war recht hoch. Umso glücklicher bin ich darüber, dem entkommen zu sein."
Viele Serien, wenig Bandbreite
Ein großes Manko sei die sehr limitierte Rollenauswahl, die trotz großer Bandbreite deutschsprachiger Krimi-Produktionen herrsche: "Es gibt endlos viele Polizei-Serien im deutschen Fernsehen. Doch es hat den Anschein, dass es in Deutschland mehr regionale Polizei-Serien als sonst wo auf der Welt gibt. Daher spielte ich für eine Zeit, die sich wie eine Ewigkeit anfühlte, entweder regionale Polizisten oder regionale Mörder."
Eines steht fest: Regional ist an der Karriere von Christoph Waltz so gar nichts mehr. Seit "Inglourious Basterds" reißt sich ganz Hollywood um den gebürtigen Wiener, sogar zum berühmt-berüchtigten Bond-Superschurken Ernst Stavro Blofeld mauserte er sich 2015 in "James Bond 007: Spectre". Erst im Februar dieses Jahres ging zudem bei Amazon Prime Video die Serie "The Consultant" an den Start, in der Waltz die Hauptrolle verkörpert.