Filmkritiken

"Star Trek: Beyond" auf Netflix: Die Crew erleidet Schiffbruch

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Die unendlichen Weiten des Alls halten wieder einmal böse Überraschungen für die Enterprise bereit. Auf einer Rettungsmission wird dem Raumschiff durch einen vehementen (und eindrucksvoll inszenierten) Überraschungsangriff schwer zugesetzt, wodurch es zu einer Bruchlandung auf einem unwirtlichen Felsenplaneten gezwungen ist.

Dort hat der gewaltbereite rebellische Krall das Sagen. Idris Elba verkörpert das echsenartige Wesen, obwohl man ihn hinter den Latex-Schichten nicht erkennen würde. Erst beim großen Finale ist er in einer menschenähnlicheren - obzwar immer noch stark deformierten - Gestalt zu sehen.

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Neue Masterminds

Es ergibt einen netten Bonus, dass Simon Pegg ab sofort nicht nur vor der Kamera als unverzichtbarer Scotty tätig ist, sondern in Gemeinschaftsarbeit mit Doug Jung auch das Skript zu „Star Trek: Beyond“ zusammengebastelt hat. Man muss freilich zugeben, dass die Drehbücher der beiden Vorgängerfilme komplexer gewirkt haben, während im neuesten Teil die Handlung sehr einfach gehalten wurde und extrem viel Zeit mit Gefechten draufgeht.

Die pure Action droht manchmal sogar störend überhand zu nehmen, was natürlich auch an einem Wechsel in der Regieführung liegen kann. Im dritten Kinoabenteuer muss die rundum erneuerte 'alte' „Star Trek“-Crew nämlich erstmals ohne J.J. Abrams auskommen. An seiner Stelle ist Justin Lin eingesprungen, den man bisher hauptsächlich als "Fast & Furious"-Macher kennt. Tatsächlich wird seine Vorliebe für schnelle Motoren deutlich bemerkbar - etwa wenn sich Captain Kirk im Verlauf der Handlung auf ein ganz spezielles Motorrad schwingen muss, um ein großes Ablenkungsmanöver zu inszenieren. Den allzu breit ausgeführten Kampfszenen zum Trotz, behält die "Star Trek"-Reihe aber nach wie vor ein hohes Unterhaltungsniveau bei.

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Traurige Verluste

Leonard Nimoys Tod 2015 machte es unmöglich, ihn erneut in einem kurzen Gastauftritt zu erleben, aber vergessen ist er keineswegs: Auch in seiner Filmrolle als alter Mr. Spock hat man ihn sterben lassen, und sein junges Ebenbild wird dadurch in einen Gewissenskonflikt gestürzt, was die weitere Lebensplanung betrifft. Ein weiteres trauriges Ereignis sollte ebenfalls nicht unerwähnt bleiben: es gilt, von Chekov-Darsteller Anton Yelchin Abschied zu nehmen, der bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen ist.

Rätselhaft erscheint ein anderer Umstand: Im Vorfeld wurde groß angekündigt, dass sich Sulu diesmal als homosexuell outen wird. Entweder war das eine gezielt verbreitete Fehlinformation oder man hat diese Szenen nach dem Einspruch des Originaldarstellers George Takei wieder entfernt. Sie könnten allerdings auch so kurz geraten sein, dass sie infolge eines Augenblinzelns leicht zu übersehen sind.

3 von 5 unübersehbaren Sternbildpunkten.

PS. Nach Rücksprache mit einem aufmerksamen Kollegen hat sich die Augenblinzel-Hypothese durchgesetzt.