Filmkritiken

"Porto": Das böse Erwachen

Porto“ erzählt die Liebesgeschichte zwischen dem planlos in Porto herumirrenden Amerikaner Jake ( Anton Yelchin) und der lebensfrohen Französin Marti (Lucie Lucas). Die Geschichte fängt mit zärtlichen Berührungen im Bett an und entwickelt sich zu einem bedrückenden Eifersuchtsdrama, in dem die Beziehung aus beiden Perspektiven erzählt wird.

Form und Inhalt

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Gabe Klingers Debutfilm begeistert durch das geschickte Zusammenspiel zwischen Kamera und Drehbuch. Nach anfänglicher Verwirrung wird klar, dass der Film drei verschiedene Zeitebenen erzählt, die jeweils in Super 8, 16mm und 35mm Film gedreht wurden. Je nach Stand der Beziehung ändert sich das Bildformat von 4:3 zu 1:2,35, allein der radikale Umgang mit der filmischen Form ist einen Kinobesuch wert. Der Regisseur, der hauptsächlich als Filmkritiker tätig ist, steckte viel Zeit ins Drehbuch und macht aus seiner Begeisterung für die französische Nouvelle Vague kein Geheimnis. Ursprünglich hätte das Drama in Athen spielen sollen, doch aus finanziellen Gründen entschied man sich für das titelgebende Porto.

Anton Yelchin

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Das Liebesdrama ist der letzte und beste Film vom 2016 verstorbenen Anton Yelchin. Der junge Schauspieler, der hauptsächlich durch Independent Filme auf sich aufmerksam machte, avancierte mit seiner Rolle in "Star Trek" zum Hollywoodstar und hatte noch eine groß Karriere vor sich. Neben ihm brilliert die international noch unbekannte französische Darstellerin Lucie Lucas als Objekt der Begierde, die mehr zu bieten hat, als nur gut auszusehen. Die darstellerische Leistung trägt dieses Drama, wobei hier mehr über den Blick als über den Dialog erzählt wird.

Emotionale Achterbahnfahrt im Kinositz

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Porto“ beschränkt seine Erzählung auf eine Wohnung, ein Cafe und die Straßen der Stadt, ohne großes Drama schafft Klinger es, über Einsamkeit und Liebe zu erzählen. Eine Erzählweise, die durch ihren morbid-popkulturellen Look auch ein junges Publikum ansprechen könnte. Klinger erzählt von durchzechten Nächten, die einer Achterbahnfahrt gleichen, und schafft es dabei, kollektive Gefühle von Jugendlieben und gebrochenen Herzen aufleben zu lassen. Einziges Manko: Die Kürze: in 74 Minuten Laufzeit schafft man es nicht, sich ausreichend in beide Charakter hineinzuversetzen, weshalb einige Höhepunkte emotionale Wucht vermissen lassen.

Özgür Anil