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Nicolas Cage: 5 Tops & 5 Flops seiner abwechslungsreichen Karriere

Mit "Mandy" scheint Nicolas Cage seit langem wieder einmal den Vogel abgeschossen zu haben. Zumindest die Kritiker singen seit der Weltpremiere beim diesjährigen Sundance Film Festival Lobeshymnen auf den psychedelischen Horrortrip, den Regisseur Panos Cosmatos ("Beyond the Black Rainbow") inszeniert hat. Das übertriebene Schauspiel von Nicolas Cage in dem Splatter- und Revenge-Epos passt demnach perfekt zum Film. Die Rede ist von der bisher "wildesten" und "verrücktesten" Performance von Cage – und das will was heißen, wenn man seine Filme kennt. Manche Kritiker sehen darin für Nicolas Cage sogar die Rolle seines Lebens.

Grund genug für uns, einen Blick auf die Tops und Flops der abwechslungsreichen Karriere von Nicolas Cage zu werfen. Aufgrund der doch recht langen Filmographie von Cage, in der Licht und Schatten oft dicht aufeinander folgen, haben wir uns für jeweils 5 beispielhafte Filme entschieden.

 

DIE 5 BESTEN FILME VON NICOLAS CAGE

 

Vampire's Kiss (1988)

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In dieser Vampir-Groteske bildet sich der Literaturagent Peter Loew ein, von einem Vampir gebissen worden zu sein. Der typische 80er-Jahre-Yuppie kippt in eine wahre Vampir-Hysterie und wartet auf seine Transformation zum Blutsauger.

Der junge Cage liefert in dem Film eine ähnlich unkonventionelle Performance wie 13 Jahre später in dem Drama "Adapation" (2002), das ebenso an dieser Stelle stehen könnte.

 

Con Air (1997)

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Nach sieben Jahren im Gefängnis kommt der ehemalige Elite-Soldat Cameron Poe (Cage) endlich raus. Seine Freude auf ein Wiedersehen mit seiner Frau und der kleinen Tochter, die er nur von Fotos kennt, wird aber jäh von einem Gefängnisausbruch gebremst. Cameron macht den gewalttätigen Knackis aber einen Strich durch die Rechnung. Denn er will schnellstens nach Hause.

Mit Cage, John Malkovich, John Cusack, Ving Rhames und Steve Buscemi hervorragend besetzter Actionfilm. In dieser Kategorie sind auch die "Nicolas Cage"-Filme "Face/Off – Im Körper des Feindes" (1997) und "The Rock – Fels der Entscheidung" (1996) angesiedelt.

 

Red Rock West (1993)

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In diesem Neo-Noir-Thriller von Regisseur John Dahl ("Die letzte Verführung") wird Cage in einer Kleinstadt in Wyoming in das Mordkomplott zweier Eheleute verwickelt. Der Thriller wird von der spannend verstrickten Handlung und der hervorragenden Besetzung getragen. Wayne (J.T. Walsh) will seine Frau Suzanne (Lara Flynn Boyle) ermorden lassen und verwechselt Mike (Cage) mit dem Auftragskiller Lyle (Dennis Hopper). Mike nimmt das Geld, führt den Auftrag aber nicht aus und warnt Suzanne. Leider informiert er in einem Brief auch den Sheriff des Kaffs, der – was er nicht weiß – Wayne ist. Dumm gelaufen.

 

Leaving Las Vegas (1995)

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Das Drama um den Alkoholiker Ben Sanderson, der seinem Leben in Las Vegas durch exzessiven Alkoholkonsum ein Ende bereiten will und dabei Liebe findet, hat Nicolas Cage seinen bisher einzigen Oscar beschert (nominiert war er als bester Darsteller auch für "Adaptation"). Kein Wunder, dass der Film oft als sein bester Film genannt wird. Wir ziehen jedoch das folgende Werk vor …

 

Wild at Heart (1990)

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"Wild at Heart" ist nicht nur ein popkulturelles Meisterwerk, weil es von Kultregisseur David Lynch stammt. Sailor Ripley ist ohne Zweifel auch Cages kultigste Rolle. Schon in der Eröffnungsszene prügelt er einen Mann zu Tode. Dann startet Sailor mit seiner Geliebten Lula (Laura Dern) in ein adrenalingeladenes Road-Movie mit einem fantastischen Soundtrack, durchzogen von den melancholischen Songs von Chris Isaak. Hinter ihnen her jagen die Auftragskiller seiner Schwiegermutter Marietta (Diane Ladd). Wenn "Tarantino" ein Filmgenre wäre, könnte man meinen, dass Lynch es mit "Wild at heart" begründet hat.

 

DIE 5 SCHLECHTESTEN FILME VON NICOLAS CAGE

 

Der letzte Tempelritter (2010)

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Cage versucht sich hier als Tempelritter und Retter einer holden Maid, die beschuldigt wird, eine Hexe zu sein. Dabei macht er nicht die beste Figur, was aber mit ziemlicher Sicherheit auch am Drehbuch und der Regie von Dominic Sena liegt. Für Sena, der immerhin mit "Kalifornia" (1993) ein beachtliches Regiedebüt abgeliefert hat, war "Der letzte Tempelritter" offenbar das Ende seiner Karriere als Regisseur. Seither hat er bei keinem Film mehr Regie geführt. Cage hat der grottenschlechte Film hingegen nicht davon abgehalten, bei der Auswahl seiner Rollen mit mehr Sorgfalt vorzugehen.

 

Windtalkers (2002)

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Der Kriegsfilm von Action-Regielegende John Woo kommt stilistisch eher als Western daher. Klingt eigentlich gar nicht so schlecht. Neben Cage sind auch Christian Slater und Mark Ruffalo dabei. Leider haben all die schönen Namen letztlich nichts genützt. Herausgekommen ist ein klischeehafter Anti-Kriegsfilm, der auch im Kino kolossal floppte.

 

Ghost Rider (2006 / 2012)

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Schon der erste "Ghost Rider"-Film war kein Meisterwerk. Keine Spur von nachvollziehbarer Handlung. Das einzige ansehnliche Highlight des Films war Eva Mendes. Immerhin. In der Fortsetzung "Spirit of Vengeance" gab es zwar ein paar gute Actionszenen und nette Visual Effects, aber nach wie vor keine Spur von Handlung. Und keine Eva Mendes. Wir haben die beiden "Ghostrider"-Filme schon bei unserem film.at-Ranking aller Marvel-Filme auf den allerhintersten Plätzen gereiht. Im filmischen Schaffen von Nicolas Cage sind die Filme auch kein Ruhmesblatt.

 

Drive Angry (2011)

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Die Handlung klingt nach trashigem B-Movie: John Milton (Cage) ist aus der Hölle ausgebrochen, um seine Baby-Enkelin vor der rituellen Opferung durch eine Satanistensekte zu retten. Dabei spielen auch hochtourige Autos und eine Kellnerin eine Rolle. Letztere springt am Schluss auch noch als Ersatzmama für das gerettete Baby ein. B-Movie wäre aber eine Auszeichnung für den grottenschlechten Film. Letztendlich kommt "Trash" im wahrsten Sinne des Wortes wohl eher hin.

 

Wicker Man – Ritual des Bösen (2006)

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Schon wieder zieht Cage gegen eine böse Sekte zu Felde. Offenbar dürfte ihm dieses Motiv bei der Auswahl seiner Rollen ein Anliegen sein. Allerdings versagt er wieder auf voller Linie. Nicht nur bei der Rettung des Sektenopfers, sondern auch im Sinne einer überzeugenden schauspielerischen Darbietung. Die Szene, in der sein Kopf in einen Bienenkorb gesteckt wird, wurde zu einem der populärsten "Nicolas Cage"-Memes.

Cage hat sich kürzlich besorgt über die zahlreichen Memes geäußert, die sich über sein schauspielerisches "Overacting" und seine übertriebene Mimik lustig machen. Mit solchen aus dem Kontext gerissenen Szenen könnte sein neuer Film "Mandy" ruiniert werden, so seine Befürchtung. Übrigens: Im Splatter-Revenge-Movie "Mandy" richtet sich der Zorn von Cage erneut gegen – richtig – eine abgrundtief böse Sekte. Nur diesmal scheint er auf der Gewinnerseite. Überlebenstechnisch.

 

"Mandy" kommt am 28. September in die heimischen Kinos. Österreich-Premiere feiert der Film schon am 20. September im Rahmen des Wiener /slash Filmfestival von 20. bis 30. September 2018 – in Anwesenheit von Nicolas Cage höchstpersönlich.

 

Erwin Schotzger