"You" auf Netflix

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"You"-Staffel 5: Wie endet die Netflix-Hitserie mit Killer-Joe?

Joe Goldberg (Penn Badgley) hat sich kein bisschen geändert – in der fünften und zugleich letzten Staffel von "You - Du wirst mich lieben" ist er zwar seit drei Jahren der Ehemann von Unternehmerin Kate (Charlotte Ritchie) und führt ein scheinbar perfektes Leben in der New Yorker High Society, doch der dunkle Drang nach Gewalt und Tod schlummert noch immer in ihm und wartet nur auf einen passenden Anlass, um wieder durchzubrechen. 

Kommt Joe mit seinen Verbrechen am Ende der Serie womöglich ungeschoren davon? Das wäre dann wirklich eine radikale Lösung – immerhin haben sich über fünf Staffeln hinweg die Leichen gehäuft. Was passiert also beim großen Finale? Wir wollen euch das Ende der ebenso verstörenden wie faszinierenden Netflix-Hitserie erklären.

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Wie geht der Showdown zwischen Joe und Brontë aus?

Mit seinem neuen Love-Interest Brontë (Madeline Brewer), die eigentlich Louise heißt, hat Joe zuletzt die Flucht angetreten. Er möchte auch noch seinen Sohn Henry nachholen und sich dann nach Kanada absetzen. In einer leerstehenden Villa im Wald kommt es zum Showdown. Wie wir wissen, spielt Brontë nur noch die Verliebte, hat aber vor, Joe zur Rechenschaft zu ziehen. Als er ihr im Bett zu nahe rückt, richtet sie eine Waffe auf ihn und will endlich erfahren, wie ihre Freundin Guinevere Beck (Elizabeth Lail) durch ihn zu Tode gekommen ist (wir wissen ja, was mit ihr am Ende von Staffel 1 passiert ist). Die Konfrontation wird durch einen Anruf von Henry unterbrochen: Der Junge sagt seinem Vater nun auf den Kopf zu, dass er ihn für ein Monster hält und nichts mehr von ihm wissen will. 

Joe überwältigt danach in seiner Rage Brontë, sie kann mit einer Schusswunde ins Freie fliehen, doch er holt sie ein und ertränkt sie offenbar im See. Die eintreffende Polizei treibt Joe immer mehr in die Enge und dann steht plötzlich die totgeglaubte Brontë wieder vor ihm. Er bettelt geradezu darum, dass sie ihn mit einem Schuss tötet, um ihm die Verhaftung zu ersparen, doch sie will ihn um jeden Preis im Gefängnis sehen. Als er sie zu attackieren versucht, drückt sie zwar den Abzug, doch die Kugel trifft ihn zwischen den Beinen – also dort, wo es besonders wehtut. Seine verkürzte Männlichkeit wird während des folgenden Medienrummels für hämische Memes sorgen.

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Was passiert mit Joes überlebenden Opfern?

Zugleich war es eine Staffel, in der sich Joes überlebende weibliche Opfer zu einer Allianz gegen ihn zusammengeschlossen haben. Folgende Frauen gehen mehr oder weniger als Siegerinnen hervor: Kate ist nicht im Feuer des brennenden Buchladens gestorben oder den Verletzungen erlegen, die Joe ihr zugefügt hat. Sie kümmert sich fortan um Joes Sohn Henry und wird sich für soziale Gerechtigkeit einsetzen. Brandnarben auf ihren Armen erinnern sie immer an das Vorgefallene. Ihre Schwester Maddie wird zwar wegen Brandstiftung und des Mordes an ihrer Schwester Reagan verurteilt, muss aber wegen mildernder Umstände die Strafe nicht antreten. Nun erwartet sie von ihrem geliebten Harrison Zwillinge. 

Nadia, die Studentin aus Staffel 4, ist rehabilitiert und von der falschen Mordanklage befreit – sie fängt wieder zu schreiben und zu unterrichten an. Außerdem hilft sie anderen traumatisierten Frauen. Die Londoner Bibliothekarin Marienne kann dank Kates Unterstützung ihren Durchbruch als Malerin feiern. Brontë hat Becks Buch in einer Neufassung herausgebracht, in der Joes Anteile entfernt wurden.

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Was passiert mit Joe am Ende?

Joe wird in einem Prozess zu lebenslanger Haft ohne Bewährungsaussicht verurteilt. Zuletzt sehen wir Joe in seiner Gefängniszelle, wo er gerade ein Buch liest, bei dem es sich um Norman Mailers "Gnadenlos: Das Lied vom Henker" handelt. Natürlich hat diese Lektürewahl eine tiefere Bedeutung, denn in dem Werk geht es um einen verurteilten Mörder, der alles daransetzt, dass die Todesstrafe an ihm vollzogen wird und 1977 tatsächlich hingerichtet wurde. Diese "Gnade" wird Joe verwehrt bleiben. 

Wie er selber sagt, leidet er bei der Haft vor allem unter der Einsamkeit - nun sitzt er nicht in seinem eigenen Glaskäfig, sondern in einer echten Zelle.  Aber immerhin erhält er regelmäßig "Fanpost"; diesmal von einer Frau, die ihn anhimmelt und Sex mit ihm möchte. Joe selbst ist nach wie vor nicht in der Lage, Reue zu empfinden oder sich die Schwere seiner Taten einzugestehen. Er schiebt die Schuld wieder den anderen zu und macht "die Gesellschaft" für sein Wesen verantwortlich. Seine letzten Worte, die er direkt an uns richtet, lauten: "Vielleicht bin nicht ich das Problem. Vielleicht seid ihr es." Ganz Unrecht hat er ja damit nicht: Immerhin haben wir als treues Publikum dafür gesorgt, dass er über fünf Netflix-Staffeln hinweg sein Unwesen treiben konnte.