Wie entstand "Der Pate"? - Oscar Isaac spielt Francis Ford Coppola
Von Franco Schedl
Der Film wurde zum Klassiker - doch wie ist "Der Pate (The Godfather)" überhaupt zustande gekommen? Regisseur Barry Levison (mit Werken wie "Rain Man" oder "Good Morning, Vietnam" bereits selber eine Regielegende) will nun die schwierige Entstehungsgeschichte von Coppolas Meisterwerk nachvollziehbar werden lassen.
Für sein nun wieder titelloses Projekt, das bisher "Francis and The Godfather" heißen sollte, holt er Oscar Isaac (Poe Dameron aus der letzten "Star Wars"-Trilogie) in der Rolle von Francis Ford Coppola vor die Kamera. Jake Gyllenhaal soll hingegen Robert Evans, den früheren Chef von Paramount Pictures verkörpern, während Elisabeth Moss ("Der Unsichrbare") als Coppolas Ehefrau Eleanor zu sehen sein wird.
Brando und Pacino waren unerwünscht
Einer der größten Filme aller Zeiten konnte nur unter erheblichen Schwierigkeiten verwirklicht werden. Der zum damaligen Zeitpunkt knapp über 30jährige Coppola geriet immer wieder mit dem Produzenten Evans aneinander. Es gab mehrere Streitpunkte: zunächst wollte Paramount die Handlung aus den 40er Jahren in die Gegenwart der frühen 70er verlegen, doch dagegen verwahrte sich Coppola vehement.
Weiters wurde die Wahl von Marlon Brando in der Hauptrolle als Don Corleone mit Unbehagen aufgenommen, da der Weltstar damals als kein Kassenmagnet mehr galt; und auch Al Pacino als Michael Corleone rief zunächst Widerstände hervor, weil er zu diesem Zeitpunkt noch zu unbekannt war. Sogar echte Mafiosi soll sich gegen den Film ausgesprochen haben, weil sie ihre dunklen Machenschaften nicht auf der Kinoleinwand dargestellt sehen wollten.
Coppola selbst, der gerade eine definitiven Schnittfassung von "Der Pate III" erstellt hat, reagierte auf Levisons Projekt mit Zustimmung und meinte: "Jeder Film, den Barry Levinson über jedes beliebige Thema dreht, wird interessant und lohnend sein."
Making of-Filme sind derzeit übrigens sehr angesagt. David Fincher hat für Netflix unter dem Titel "Mank" die Entstehung von Orson Welles' Jahrhundertklassiker "Citizen Kane" erzählt; und Ben Affleck widmet sich in einem eigenen Werk dem Zustandekommen von Roman Polanskis "Chinatown" (ein Film, der übrigens auch von Robert Evans produziert wurde).