Steckt hinter "The Guilty" eine wahre Geschichte?
Von Franco Schedl
Derzeit verbreitet Jake Gyllenhaal auf Netflix Hochspannung, weil er in dem Thriller "The Guilty" als Polizist in einer Notrufzentrale einen ganz besonderen Anruf von einer entführten Frau entgegennimmt und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Eigentlich ist Antoine Fuquas ("The Equalizer", "Southpaw", "The Magnificent Seven") Werk aber ein Remake, da dieselbe Geschichte bereits 2018 von dem dänischen Regisseur Gustav Möller unter demselben Titel – auf Dänisch: "Den Skyldige" – in Szene gesetzt wurde.
Doch egal ob Original oder Remake – die wichtigere Frage lautet doch eher: Ist dieser Kriminal-Fall eine freie Erfindung oder haben tatsächlich einmal ähnliche Ereignisse stattgefunden?
Reale Notrufe
Die Antwort darauf stammt von Möller, der in einem Interview mit "CNET" erklärte, die Figuren seien keinen realen Vorbildern nachempfunden, doch als Inspirations-Quellen für das von ihm mitverfasste Drehbuch habe das Anhören realer 911-Notrufe sowie der True-Crime-Podcast "Serial" gedient. So sei er bei YouTube auf einen 20-minütigen 911-Anruf gestoßen, in dessen Verlauf ein Entführungs-Opfer in einer Art Code gesprochen habe, um ihren Entführer auszutricksen.
Im Netz tauchen mehrere solcher Aufrufe auf, wie etwa dieser, bei einem eine Frau vor ihrem gewalttätigen Ehemann 911-Hilfe sucht, indem sie vorgibt, eine Pizza zu bestellen:
Anruf-Puzzle
Der "Serial"-Podcast hat Möller dann zusätzlich mit vielen Informationen versorgt und er setzte seinen eigenen Film wie ein Puzzle zusammen, da auch bei ihm der Polizist durch jeden neuen Anruf des Opfers weitere Informationen erhält, die ihm der Lösung des Falles ein Stück näherbringen. Wenn die ZuschauerInnen dann zuletzt eine große Überraschung erleben, wird man richtig dankbar sein, dass der erzählte Kriminalfall nicht auf der Realität beruht.
Fegefeuer
Fuquas Remake fügt der früheren Handlung hingegen noch ein wichtiges Element hinzu, da bei ihm die Geschehnisse während der großen kalifornischen Waldbrände stattfinden. Für den Regisseur stellt das laut "Variety" eine symbolische Verbindung zu Dantes Inferno her, und Gyllenhalls Figur durchlebt sein eigenes Fegefeuer.
Das US-Remake von "The Guilty" ist derzeit auf Netflix verfügbar.
Die dänische "The Guilty"-Vorlage ist auf Amazon Prime verfügbar.
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