Star Trek: Was wir über neue TV-Serien im Trekkie-Universum wissen
Von Erwin Schotzger
"Star Trek: Discovery" löst bei Trekkies gemischte Gefühle aus, aber für den US-Sender CBS ist die erste "Star Trek"-Serie nach 15 Jahren TV-Abstinenz ein voller Erfolg. Gemeinsam mit Alex Kurtzman, dem Produzenten und Showrunner von "Star Trek: Discovery", will der Sender dem klassischen TV-Franchise daher wieder Leben einhauchen. Neben einem Spin-Off von "Star Trek: Discovery", dessen zweite Staffel nächsten Freitag bei Netflix startet, plant Franchise-Chef Kurtzman ein Art von "The Next Generation"-Sequel (nicht wirklich - mehr dazu unten), in dem Patrick Stewart in seine Rolle als Jean-Luc Picard zurückkehrt.
Wir haben hier zusammengetragen, was bisher über die "Star Trek"-Pläne von Kurtzman wissen.
"Star Trek: Discovery", Staffel 2
Am 17. Januar startet das Raumschiff Discovery beim US-Streamingdienst CBS All-Access wieder in die unendlichen Weiten des Weltraums (einen Tag später auch hierzulande bei Netflix). In der neuen Staffel übernimmt ein alter Bekannter aus der Originalserie das Kommando an Bord der USS Discovery: Captain Christopher Pike. Gespielt wird der neue Chef von Ansoun Mount. Aber es wird noch besser. Auch der junge Mr. Spock (Ethan Peck) spielt eine wesentliche Rolle in der neuen Staffel. Die Tatsache, dass er einen Bart trägt, lässt uns erneut daran zweifeln, dass wir uns bei "Star Trek: Discovery" im richtigen (soll heißen: selben) Universum der Originalserie befinden.
Kelvin-Timeline-Serie rund um Jean-Luc Picard
Große Aufmerksamkeit bekommen zurzeit die Pläne, eine Serie mit Jean-Luc Picard als zentralem Charakter umzusetzen. Im Gespräch mit The Hollywood Reporter hat Kurtzman verraten, dass die Veränderung der Realität durch die Zerstörung von Romulus, dem Heimatplaneten des Romulanischen Imperiums, im Kinofilm "Star Trek" (2009) von J. J. Abrams auch das Leben von Jean-Luc Picard radikal verändert hat. Im Mittelpunkt der neuen Serie steht daher aller Wahrscheinlichkeit nach der Jean-Luc Picard der sogenannten "Kelvin Timeline". Daher handelt es sich dabei nicht um eine Sequel-Serie von "Star Trek: The Next Generation". Denn in dieser Realität der Kinofilme mit Chris Pine als Captain James T. Kirk ist auch das Leben von Jean-Luc Picard ganz anders verlaufen.
Patrick Stewart ist laut Kurtzman mit an Bord und vom neuen Serien-Konzept begeistert. Picard werde zwar getreu dem Originalcharakter dargestellt, aber gleichzeitig auch unerwartete Wandlungen erfahren. Picard hatte eine bewegte und konfliktreiche Vergangenheit mit den Romulanern, die auch seine Karriere in der Sternenflotte prägte. Zuletzt traf er in "Star Trek: Nemesis" (2002) sogar auf seinen eigenen Klon, geschaffen von den konspirativen Romulanern. Die Serie wird erkunden, wie sich Leben und Karriere von Picard ohne das Romulanische Imperium entwickelt hat. Nähere Details zur Handlung sind derzeit aber noch nicht bekannt.
"Star Trek: Lower Decks", Animationsserie
Ganz anders ist der Zugang bei "Lower Decks": Die animierte Comedy-Serie für Erwachsene wird von Mike McMahan ("Rick and Morty") produziert. Im Mittelpunkt der jeweils halbstündigen Episoden steht die Support-Crew auf einem eher nicht so wichtigen Raumschiff der Sternenflotte. McMahan, ein bekennender Trekkie, hat die Herzen von Kurtzman und seinem Team laut Hollywood Reporter mit dieser Beschreibung der Serie gewonnen:
"Ich möchte eine Serie über die Leute machen, die beim Replikator die gelbe Farbpatrone einlegen, damit auf der anderen Seite eine Banane rauskommen kann."
Kurtzman sagt über McMahan: "Sein Humor ist brillant und er kennt jedes kleinste Detail jeder einzelnen Star Trek Episode. Das ist sein Geheimnis. Er schreibt mit dem Herzblut eines wahren Fans." Mit der Komödie soll das "Star Trek"-Franchise für jüngere Zielgruppen interessanter werden. CBS All-Access hat bereits zwei Staffeln in Produktion gegeben.
"Short Treks", Online-Kurzfilme
Mit der Kurzfilm-Serie "Star Trek: Short Treks" wird das Universum von "Star Trek: Discovery" erweitert. Zurzeit gibt es vier Episoden, bei denen jeweils bestimmte Charaktere der Serie im Mittelpunkt stehen, aber auch neue Charaktere eingeführt werden: Sylvia Tilly (Mary Wiseman) in "Runaway", die Künstliche Intelligenz des Bordcomputers in " Calypso", der junge Saru (Doug Jones) in "The Brightest Star" und Harry Mudd (Rainn Wilson) in "The Escape Artist".
"Disovery"-Spin-Off-Serie mit Michelle Yeoh
Offiziell von CBS bestätigt ist inzwischen auch eine Spin-Off-Serie von "Star Trek: Discovery", in deren Mittelpunkt Michelle Yeoh in ihrer Rolle als Captain Philippa Georgiou steht. Es ist wahrscheinlich, dass es sich bei der Hauptfigur um Imperator Georgiou aus dem Spiegeluniversum handelt, die nun ein Mitglied der mysteriösen Sektion 31 der Sternenflotte ist. Die Serie befindet sich noch in einer frühen Entwicklungsphase.
"Starfleet Academy" und eine weitere Animationsserie
Wenig bekannt ist über zwei weitere Serien-Projekte: Die Serie "Starfleet Academy" wird von Stephanie Savage und Josh Schwartz produziert. Das Produzentenduo ist für die Serien "Gossip Girl", "Dynasty" (beide beim US-Sender The CW) und "Marvel’s Runaways" (Hulu) bekannt. Alles Teenie-Serien für eine junge Zielgruppe. Es ist daher anzunehmen, dass die Sternenflotten-Akademie hier als Schauplatz im Sinne einer Highschool-Serie dient. Im Gespräch ist auch eine weitere Animationsserie. Von einer Serie rund um den Charakter Khan Noonien Singh, bekannt aus der Originalserie und den Kinofilmen, ist hingegen nach ersten Gerüchten nichts mehr zu hören.