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Kommt es bald zu einem weiteren Streik in Hollywood?

Was ist denn bitte in Hollywood los? Wie selten zuvor befindet sich die Traumfabrik derzeit in Zeiten des Umbruchs, kein Stein bleibt auf dem anderen. Nachdem nun bereits seit vielen Wochen die Drehbuchautor:innen streiken und sich ihnen vor kurzem auch die Schauspieler:innen anschlossen, liegt Hollywood brach und die Arbeiten an diversen Filmen, Serien und Shows still. Ein Treffen zwischen den Parteien fand zwar bereits statt, blieb aber erfolglos, die Verhandlungen sind gescheitert. Der Streik geht weiter – und könnte noch lange andauern. 

Nun könnte sich die Lage aber noch zuspitzen. Denn auch das VFX-Team von Marvel ist einer Gewerkschaft beigetreten – was der erste Schritt zu einem Streik sein könnte. 

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VFX-Team von Marvel kritisiert Arbeitsbedingungen

Das VFX-Team ist für die Special Effects in Filmen und Serien verantwortlich. Besonders bei Marvel-Produktionen scheint hier seit geraumer Zeit der Hund begraben zu sein. Denn Fans kritisierten lautstark die schwachen und teils schlicht grottig umgesetzten Spezialeffekte in Serien wie "She-Hulk: Die Anwältin" oder auch in Kinofilmen wie "Thor: Love and Thunder"

Das Außergewöhnliche: Anstatt die Kritik abzuschütteln und jegliche Kritik von sich zu weisen (wie es so gern in Hollywood geschieht), pflichtete das VFX-Team von Marvel den Fans bei und deuteten an, selbst unzufrieden mit ihrer Arbeit zu sein. Der Grund liegt aber nicht am verminderten Können, sondern an den schlechten Arbeitsbedingungen wie beispielsweise eine zu enge Deadline, Unterbesetzung und zu schlechte Bezahlung. Auch würde es an einem klaren roten Faden seitens der Chefetage fehlen.

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VFX-Team von Marvel Gewerkschaft beigetreten

Doch nun haben die VFX-Artists (zumindest jene bei Marvel) genug. Wie mehrere große Medien übereinstimmig berichten, beispielsweise "Vulture" oder "The Guardian", sind mehr als 50 Mitglieder von Marvels VFX-Crew der Gewerkschaft der "International Alliance of Theatrical Stage Employees" beigetreten, kurz: "IATSE". Diese Gewerkschaft vertritt unter anderem auch die Rechte von u.a. Kameraleuten, Kostümbildner:innen, Produktionsdesigner:innen, Maskenbildner:innen und Tontechniker:innen.

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"Historischer erster Schritt"

"Fast ein halbes Jahrhundert lang wurden ArbeiterI:innen in der Visual-Effects-Branche die gleichen Schutzmaßnahmen und Vorteile verweigert, auf die sich ihre Kolleg:innen und Crewmitglieder:innen seit den Anfängen der Hollywood-Filmindustrie verlassen konnten“, so Mark Patch, VFX-Organisator bei IATSE, in einem offiziellen Statement (via "Vulture"). "Dies ist ein historischer erster Schritt für VFX-Mitarbeiter, die mit einer kollektiven Stimme zusammenkommen und Respekt für das fordern, was wir tun."

VFX-Koordinator Bella Huffman ergänzt: "Bearbeitungszeiten gelten nicht für uns, geschützte Arbeitszeiten gelten nicht für uns und Lohngleichheit gilt nicht für uns. Die Abteilung für visuelle Effekte muss zu einer nachhaltigen und sicheren Abteilung für alle werden, die viel zu lange gelitten haben, und für alle Neueinsteiger, die wissen müssen, dass sie nicht ausgebeutet werden."

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Kommt es zum Streik?

Dass sich die VFX-Crew von Marvel der IATSE-Gewerkschaft angeschlossen hat, bedeutet freilich noch nicht, dass auch diese Berufsgruppe nun in den Streik tritt. Allerdings ist dafür ein erster – sehr großer – Schritt getan, denn mit einer Gewerkschaft in den Rücken haben sie sich große Verstärkung und somit eine bessere Stellung bei Verhandlungen mit Marvel bzw. Disney verschafft.

Ob es tatsächlich zu einem Streik des VFX-Teams kommt, darüber wird am 21. August abgestimmt, denn dann finden erste Verhandlungen mit Disney statt. Bleiben diese ohne Ergebnis und ein Streik wird ausgerufen, könnte sich zum einen das Startdatum von etliche Marvel-Produktionen deutlich nach hinten verschieben, beispielsweise von "The Marvels" (geplant für den 8. November 2023). Zweitens wäre es auch durchaus möglich, dass sich auch Special-Effects-Teams von anderen Filmproduktionsfirmen den Streik anschließen. Dann geht in Hollywood gar nix mehr ...