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Sony trennt sich von Marvel: Fliegt Spider-Man jetzt aus dem MCU?

Der "Spider-Man-Deal" zwischen Sony und Marvel wird nicht verlängert. Diese unerwartete Nachricht versetzt vor allem Fans des höchst erfolgreichen und beliebten Marvel Cinematic Universe (MCU) in Schockstarre. Denn wie Deadline Hollywood berichtet, konnten sich die Hollywood-Studios Sony Pictures und Disney nicht über eine Fortsetzung des 2019 auslaufenden Deals einigen. Es scheiterte am Geld. Demnach wollte Disney in Zukunft bei Kosten und Einnahmen der Filme halbe-halbe machen. Sony hätte den alten Vertrag zwar verlängert, winkte bei den von Disney vorgeschlagenen neuen Konditionen aber ab. In Zukunft wird Spider-Man daher wieder von Sony produziert werden, ohne kreativen Einfluss von Marvel-Mastermind Kevin Feige und den Marvel Studios. Aber wie wird es mit Peter Parker in den Filmen weitergehen?

 

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Kein neuer Deal

Dank des "Spider-Man-Deals" hatte der wohl populärste Marvel-Superheld in "Captain America: Civil War" seinen ersten Auftritt im gemeinsamen Kino-Universum von Marvel, dem Marvel Cinematic Universe (MCU). Es folgten weitere Auftritte in den "Avengers"-Filmen der Marvel Studios. Aber auch die beiden Solofilme von Sony, "Spider-Man: Homecoming" und zuletzt "Spider-Man: Far From Home", spielten im MCU. Die Produktionskosten der beiden Filme hat Sony alleine übernommen, aber die volle kreative Kontrolle lag bei Marvel-Studios-Chef Kevin Feige. Auch die Vertriebsrechte besitzt Sony. Marvel hat für die kreative Umsetzung lediglich fünf Prozent aller Einnahmen erhalten. Die Merchandising-Rechte von Spider-Man hat Marvel ohnedies.

Für Sony hat sich dieses Arrangement als äußerst lukrativ herausgestellt, denn die Marvel Studios liefern seit Jahren einen Blockbuster nach dem anderen. Hingegen waren die letzten "Spider-Man"-Filme aus dem Hause Sony mit mäßigem Erfolg gekrönt. Kürzlich hat Sony verkündet, dass "Spider-Man: Far From Home" mit weltweiten Einnahmen von (bisher) über 1,1 Mrd. Dollar sogar der kommerziell erfolgreichste Sony-Film aller Zeiten ist. Damit wurde der bisherige Rekordhalter "Skyfall" abgelöst.

In Zukunft wollte Disney bei Kosten und Einnahmen der "Spider-Man"-Filme halbe-halbe machen. Sony wollte das nicht. In einer Aussendung würdigt Sony die Zusammenarbeit mit Marvel und streut Marvel-Mastermind Kevin Feige Rosen. Es sei schade, aber verständlich, dass Feige angesichts der Übernahme der Marvel-Charaktere von 20th Century Fox (X-Men, Deadpool, Fantastic Four) mit eigenen Filmen ausgelastet ist. Sony kündigt an den eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Das klingt beinahe zynisch. Denn wie soll das gehen? Es ist unwahrscheinlich, dass Disney einem Konkurrenten ohne Gegenleistung erlauben wird, vom höchst lukrativen MCU zu profitieren.

 

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Sony plant zwei neue "Spider-Man"-Filme

Sony ist laut einem Hintergrundbericht von Deadline Hollywood der Meinung, auch ohne Kevin Feige erfolgreich sein zu können. Zwei weitere "Spider-Man"-Fortsetzungen sind bereits in Planung. Jon Watts, Regisseur der ersten beiden "Spider-Man"-Filme im MCU, wird auch den nächsten (und wahrscheinlich auch übernächsten) Film machen. Tom Holland wird wieder die Hauptrolle übernehmen. Alles bleibt wie es ist. Nur eben ohne die kreative Kontrolle durch Kevin Feige, der übrigens laut Deadline ein glühender Spider-Man-Fan ist.

Doch Peter Parker wurde im letzten Film tief ins MCU integriert. Tony Stark war sein prägender Mentor und hat ihm wesentliche Teile seines Unternehmens hinterlassen. Happy Hogan (Jon Favreau) und Peter Parkers Tante May (Marisa Tomei) sind ein Liebespaar. Funktioniert dieser Spider-Man, wenn man ihn aus dem MCU reißt?

Am Ende von "Spider-Man: Far From Home" wird bekannt, dass Peter Parker der spektakuläre Spider-Man ist. Außerdem ist er nun auf der Flucht vor dem Gesetz. Theoretisch kann Sony damit gut arbeiten. Jetzt gibt es ja keinen Nick Fury mehr, der ihn unterstützt. Keinen Happy Hogan. Keine Avengers. Alle Charaktere, die nicht Teil des "Spider-Man"-Universums sind, darf Sony nicht für seine Filme verwenden. Es ist also zu erwarten, dass Sony nun die Vielzahl an "Spider-Charakteren" nutzt, für die es die Filmrechte besitzt. Das sind angeblich rund 900, darunter viele im Kino noch nicht verwendete Schurken, aber auch die Anti-Heldin Black Cat. Es könnte also sein, dass "Spider-Man" nun doch in der Fortsetzung von "Venom" auftaucht. Oder im geplanten Film mit Jared Leto als der lebende Vampir "Morbius", ebenfalls ein Gegner von Spider-Man.

 

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Spider-Man allein zu Hause

Bleibt die Frage, ob es Sony auch so gut hinbekommt wie Marvel. Hier ist Skepsis angebracht. Zwar hat Sony mit "Spider-Man: A New Universe" einen guten Spider-Man-Film abgeliefert. Aber die Realfilm-Variante ist eine andere Liga. Bei "Venom" hat Sony sich erzählerisch jedenfalls nicht mit Ruhm bekleckert, auch wenn der Film kommerziell erfolgreich war. Und eine ganz wesentliche Ursache des fulminanten Erfolges, den Kevin Feige mit den MCU-Filmen in den vergangenen zehn Jahren eingefahren hat, ist ja das Shared-Universe-Konzept. Die Fans lieben Crossovers und Team-Ups ihrer Helden im Film genauso wie in den Comics. Außerdem ist jeder Film ein weiteres Kapitel in der großen Marvel-Geschichte. Der jugendliche Netzschwinger ist nun nicht mehr Teil dieser Geschichte.

Selbst wenn es Sony schafft ein ähnliches Kino-Universum rund um Spider-Man aufzubauen, was alles andere als einfach ist, wird es darin die anderen Marvel-Superhelden nicht geben. Spider-Man ist nun auf sich alleine gestellt.