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Slash Filmfestival 2022: Trailer und Programmüberblick

Die Furcht wird wieder groß geschrieben, wenn das SLASH-Festival in sein 13. Filmjahr startet.

Das queere Horrorkino als Kategorie gibt es zwar nicht, aber das Slash Festival schreckt bekanntlich vor keiner Herausforderung zurück und hat sich mit seiner diesjährigen Retrospektive von 22. September bis 2. Oktober
eine Reihe von Horrorfilmen versammelt, die ihre Queerness in unterschiedlichster Lust und Laune, Form und Ausprägung ausleben.

Hier ist auch der faszinierende Festival-Trailer, der unsere Neugierde anstachelt:

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Diese Filme stehen auf dem Slash-Programm

Selten gab es beim SLASH in den bisherigen 13 Festivaljahren so ein diverses Line-up: vom Eröffnungsfilm "Resurrection" (ein tiefgründiges, kontroverses Meisterstück von Andrew Seman) über Christian Tafdrups bitterkalten Social-Anxiety-Thriller "Speak No Evil" und Halina Reijns quietschvergnügten Whodunit "Bodies Bodies Bodies" bis hin zu Ali Abbasis erschütterndem Thriller "Holy Spider" (Hauptdarstellerin Zar Amir-Ebrahimi wurde in Cannes für ihre Performance als 'Beste Schauspielerin' ausgezeichnet).

 Das Programm von SLASH 2022 erkundet die Gesellschaft sowie ihre Fantasie-Begabtheit, zeigt Verwerfungen der sozialmedialen Fauxness auf, klagt Misogynie an, ästhetisiert Gewalt und verteufelt sie, gibt sich modern oder konservativ, setzt auf Wagnisse oder bleibt in der Spur. Handverlesen sind freilich wie immer alle Filme.
 

Retrospektive

Gleichzeitig zelebriert das SLASH die filmische Vergangenheit: Heuer unter anderem in Form der Retrospektive "A Nightmare on Queer Street", einem Sammelsurium an filmhistorischen Berührungspunkten zwischen Queerness und Horrorkino.

Populäre Produktionen wie Jack Sholders "A Nightmare On Elm Street 2: Freddy’s Revenge" oder Andrew Flemings "The Craft" etwa be- und verhandeln Queerness nicht direkt, sondern über mal mehr, mal weniger offensichtliche Subtexte.

Jess Francos "Vampyros Lesbos" ist hingegen ein ausschließlich auf den männlichen Blick hin kalibrierter Film, der das in den 70er-Jahren populäre Subgenre um lesbische Vampirinnen mitbegründet hat, während "The Destroying Angel" aus derselben Dekade ein hochgradig idiosynkratisch inszenierter schwuler Horror-Porno ist.

Auf den jugendlichen Markt ausgerichtete Achtziger-Werke wie "Sleepaway Camp" und "Fear No Evil" schleppen psychosexuelle Elemente in Subgenres wie Slasher und Okkult-Horror ein und bitten um Empathie mit den zentralen, als queer codierten Figuren, nur um sie im Finale umso wirkmächtiger untergehen zu lassen.

Sehr unterschiedlich gehen auch die letzten beide Filme der Retrospektive an das Thema Queerness heran: Während Sexploitation-Queen Doris Wishman in "Let Me Die A Woman" einen semi-dokumentarischen Blick auf Transidentiät in den 1970er-Jahren wirft, erzählt "Wild Zero" von Tetsuro Takeuchi inmitten von Zombies, Aliens und Motorenlärm eine Liebesgeschichte jenseits der Gendernorm.

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GästInnen der Retrospektive

Nach der Queerness muss man in "The Rocky Horror Picture Show" nicht mit der Lupe suchen. Zum Screening der Musicalverfilmung von Jim Sharman aus dem Jahr 1975 dürfen die VeranstalterInnen niemand Geringeres als Magenta herself, Patricia Quinn, begrüßen – eine Bereicherung, die selbst die x-te Sichtung eines ebenso bekannten wie geliebten Klassikers des Queer Cinema zu einem ganz besonderen Ereignis werden lässt.

Ebenfalls aus den USA angereist kommt Drag-Superstar Peaches Christ, die nicht nur für eine Reihe exzentrischer Auftritte (u.a. in der Roten Bar des Volkstheaters, 23.09. 23:00) ) rund ums Slash verantwortlich sein wird, sondern auch ihre mit viel Blut und Filmverweisen durchtränkte Horrorkomödie "All About Evil" vorstellt.

Ein Wiedersehen wird es auch mit Kult-Regisseur und Slash-Veteran Jörg Buttgereit geben. Bei der europäischen Premiere von "Kondom des Grauens – Director's Cut (Almost)", für dessen Effekte Buttgereit verantwortlich war, wird außerdem Martin Walz anwesend sein, der bei der Verfilmung des gleichnamigen Ralf-König-Comics Regie führte.

Das Slash Filmfestival findet 2022 von 22. September bis 9. Oktober statt. Spielorte sind Filmcasino, Metro Kinokulturhaus und Gartenbaukino. Der Kartenvorverkauf startet ab 9. September um 17 Uhr. Termine und Tickets finden sich hier!