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Simone Biles in Netflix-Doku: Wahre Geschichte der Olympia-Siegerin

Turn-Superstar Simone Biles hat bei der Olympia 2024 vier Medaillen gewonnen: Gold am Sprung, im Mannschaftsmehrkampf und im Einzelmehrkampf und Silber am Boden. Die US-Amerikanerin Simone Biles gilt als eine der größten Turnerinnen der Geschichte. Auf Netflix zeigt gerade die zweiteilige Doku "Simone Biles: Wie ein Phönix aus der Asche", welchen schweren Weg die Sportlerin in den letzten Jahren zurücklegen musste. Sie hat sich durch schwierige Zeiten hindurch gekämpft und ist dabei stärker geworden. Werfen wir einen Blick auf ihren Werdegang und ihre wahre Geschichte.

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Simone Biles (27) ist nur 1,42 Meter groß, doch egal wo sie auftaucht, ist sie nicht zu übersehen. Sie ist nicht nur eine Größe des Kunstturnens, sie ist eine Riesin. In den USA wird sie gerne als "G.O.A.T." bezeichnet, als "Greatest of all time". Und das wohl nicht nur wegen ihrer unzähligen sportlichen Erfolge, sondern auch wegen des Erlebten, dem sich die 27-Jährige gestellt hat. Biles hat ihre inneren Dämonen bekämpft - und aus diesem Kampf ist sie offenbar als Siegerin hervorgegangen.

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Ein zurückgelassenes Mädchen findet seine Leidenschaft

Biles wurde 1997 in Columbus, im US-Bundesstaat Ohio, als eines von vier Geschwistern geboren. Ihr Vater ließ die Familie zurück, ihre Mutter hatte mit Alkohol- und Drogenproblemen zu kämpfen, weshalb das Mädchen im Foster-Care-System landete, bevor es im Alter von drei Jahren mit einer Schwester von seinen Großeltern adoptiert wurde. Die beiden anderen Geschwister wurden von ihrer Tante adoptiert.

Rund drei Jahre später entdeckte die junge Simone ihre Leidenschaft für das Turnen während eines Kindertagesstätten-Ausflugs, wie sie im Interview mit der Academy of Achievement, erzählte. Sie sah damals Mädchen, die turnten, und Biles dachte sich: "Ich denke, das kann ich auch tun." Sie kopierte einfach die Bewegungen der anderen und eine Trainerin wurde auf sie aufmerksam. Der erste Schritt zu einer unvergleichlichen Karriere, die im Jahr 2011 begann.

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Gold, Gold und noch mehr Gold

Zwar war Biles für Großes vorbestimmt, ihr Debüt als professionelle Athletin sorgte aber noch nicht für allzu viel Aufsehen. Schon ein Jahr später wurde sie nach ersten Siegen jedoch ins Junioren-Nationalteam aufgenommen. 2013 sicherte sie sich den ersten internationalen Titel bei den Weltmeisterschaften in Antwerpen. Von da an gab es kein Halten mehr.

Biles schrieb schon 2015 Turngeschichte. Auf nationaler Ebene konnte sie mit ihrem dritten Titel in Folge mit Kim Zmeskal (48) gleichziehen, der dies in den 1990er-Jahren gelungen war. Mit nur 18 Jahren errang sie zudem im gleichen Jahr ihren dritten Mehrkampftitel in Folge bei den Weltmeisterschaften. Das war zuvor noch keiner anderen Frau gelungen. 2016 gab es auch bei den Olympischen Sommerspielen in Rio kein Vorbeikommen an der Ausnahmesportlerin - viermal Gold, einmal Bronze und die endgültige Bestätigung, dass sie ein Star ist.

Im selben Jahr veröffentlichte die Sportlerin in Zusammenarbeit mit Michelle Burford ihre Autobiografie: "Courage to Soar: A Body in Motion, A Life in Balance". 2017 nahm sich Biles eine wohlverdiente Auszeit. Sie kehrte im Folgejahr in den Wettbewerb zurück - und natürlich sollten zahlreiche weitere Medaillen folgen. 2019 wurde sie zur Turnerin mit den insgesamt meisten Medaillen bei den Weltmeisterschaften - ein Erfolg, den sie zuletzt noch ausbauen konnte. Bis 2023 gewann die Athletin in diesem Rahmen 23 Gold-, 4 Silber- und 3 Bronzemedaillen. 2022 erhielt Biles von US-Präsident Joe Biden (81) gar die höchste zivile Auszeichnung der USA, die Presidential Medal of Freedom.

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Sexuelle Übergriffe und mentale Gesundheit

Oftmals zeigte sich Simone Biles in der Öffentlichkeit während der ersten Jahre im Rampenlicht lebhaft und positiv, im Hintergrund hatte die Athletin jedoch mit dem Schlimmsten zu kämpfen. Anfang 2018 machte sie auf der Social-Media-Plattform Twitter, heute X, öffentlich, dass sie eines der vielen Opfer von Larry Nassar (60) war. Dem wegen sexuellen Missbrauchs verurteilten Ex-Mannschaftsarzt der Turnerinnen wurde vorgeworfen, sich an mindestens 265 Mädchen und Frauen vergangen zu haben - darunter auch an Biles.

"Die meisten von euch kennen mich als ein fröhliches, albernes und energiegeladenes Mädchen. Aber in letzter Zeit fühle ich mich ein bisschen kaputt und je mehr ich versuche, die Stimme in meinem Kopf abzuschalten, desto lauter schreit sie. [...] Auch ich bin eine der vielen Überlebenden, die von Larry Nassar sexuell missbraucht wurden", schrieb Biles damals. Nachdem sie die Geschichten anderer gehört habe, wisse sie, "dass diese schreckliche Erfahrung mich nicht definiert. Ich bin viel mehr als das. Ich bin einzigartig, klug, talentiert, motiviert und leidenschaftlich. Ich habe mir selbst versprochen, dass meine Geschichte viel größer sein wird als das hier, und ich verspreche euch allen, dass ich niemals aufgeben werde."

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Kampf gegen Dämonen bei der Olympiade in Tokio

Das tat Biles auch nicht, auch wenn die Olympischen Sommerspiele in Tokio, die wegen der Corona-Pandemie versetzt erst 2021 ausgetragen wurden, für sie nicht so verliefen, wie es sich Fans und Medien ausgemalt hatten. Die viermalige Olympiasiegerin brach das Mannschaftsfinale ab. Sie gewann zwar trotzdem Silber im Team und Bronze am Schwebebalken, sagte weitere Starts aufgrund von Orientierungsschwierigkeiten und mentaler Probleme jedoch ab. "Ich kämpfe gerade gegen Dämonen", habe sie ihrem Team damals gesagt, erinnerte sich Biles vor einigen Monaten im Podcast "Call her Daddy" an Tokio zurück. Sie habe sich "buchstäblich so gefühlt, als ob ich meinen Körper und meinen Geist bekämpfe, um diese Tricks zu machen".

Biles habe damals geglaubt, dass Amerika sie fortan hassen würde, doch sie bekam Unterstützung für den offenen Umgang mit ihrer psychischen Gesundheit. Unter anderem die ehemalige First Lady Michelle Obama (60) und Popstar Justin Bieber (30) erklärten, stolz auf Biles zu sein. Sie selbst teilte mit, viel Liebe und Zuspruch zu erhalten und realisiert zu haben, "mehr als meine Leistungen und das Turnen" zu sein. Daran habe sie zuvor nicht geglaubt.

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Simone Biles ist ungebrochen

Es ist eine Lebensgeschichte wie aus der Traumfabrik. Die Geschichte einer Frau, die sich trotz aller Widrigkeiten zurückkämpft. Auch Hollywood lässt sich das Olympia-Comeback der Ausnahmesportlerin nicht entgehen. Biles' Qualifikation in der Pariser Bercy Arena wurde zum Hotspot für Stars und Sternchen. Mit Jubel wurde die 27-Jährige in der Halle begrüßt, in der sich unter anderem auch Action-Star Tom Cruise (62), die Sängerin Ariana Grande (31), ihre im Rahmen der Eröffnungsfeier aufgetretene Kollegin Lady Gaga (38) sowie Rapper und Fackelträger Snoop Dogg (52) eingefunden hatten, um die Leistungen der Turnerin zu bestaunen.

Und die lieferte ab. Sie strahlte heller als ihr mit tausenden Swarovski-Kristallen besetzter Glitzer-Anzug. Trotz einer Verletzung am linken Bein galt Biles bereits als absolute Gold-Favoritin.

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Biles zeigt nicht nur, dass ihr Kampfgeist ungebrochen ist und sie ihre inneren Dämonen offenbar besiegt hat. Sie kehrt nach den Spielen auch in eine Heimat zurück, in der sie, egal was auch passieren mag, auf viel Unterstützung hoffen kann - von der Öffentlichkeit und von ihrem Ehemann. Im April 2023 machte sie öffentlich, ihren Partner Jonathan Owens (29) geheiratet zu haben. Der kann den Druck im Profisport als Footballspieler wohl nur zu gut verstehen. Wie viele Medaillen Simone Biles letztendlich also aus Frankreich mit nach Hause nimmt, ist eigentlich egal.

Wo ist "Simone Biles: Wie ein Phönix aus der Asche" zu sehn?

Die zweiteilige Doku "Simone Biles: Wie ein Phönix aus der Asche" ist auf Netflix verfügbar.