Diese 10 Serien haben die meisten Emmys gewonnen
Von Manuel Simbürger
"Succession", "Ted Lasso", "Squid Game" und "The White Lotus": Diese vier (tatsächlich sehr empfehlenswerten) Serien waren die großen Abräumer bei der Emmy-Verleihung 2022, immerhin die Oscars in der Serien-Branche.
"Succession" konnte drei Awards (unter anderem "Beste Dramaserie") für sich entscheiden, genauso wie "Squid Game" (unter anderem "Bester Hauptdarsteller in einer Drama-Serie"). Vier Preise durfte "Ted Lasso" (unter anderem "Beste Comedy-Serie") mit nach Hause nehmen, aber am erfolgreichsten war "White Lotus" mit gleich fünf Auszeichnungen (unter anderem "Beste Mini- oder Anthologie-Serie").
Ob diese Serien-Juwelen in ein paar Jahren in die Hall of Fame der am meisten ausgezeichneten Serien in der Emmy-Geschichte aufgenommen werden? Ein bisserl anstrengen müssen sie sich noch, denn die erfolgreichste Serie bei den Emmys hält bei sensationellen 59 Auszeichnungen ...
Diese 10 Serien haben bisher die meisten Emmys gewonnen:
Platz 10: Modern Family (2009-2020)
Keine (Serien-)Familien waren unterhaltsamer, liebenswürdiger und vor allem moderner als die Dunphys, die Pritchetts und die Pritchett-Tuckers. Die Sitcom machte Anfang der Zehner-Jahre die Familien-Thematik quasi im Alleingang wieder Sitcom-en-vogue – einem modernen Abbild der Gesellschaft, dem kreativen Mockumentary-Stil und einem Cast zum Liebhaben sei Dank.
Emmy-Resümee: 80 Nominierungen, 22 Gewinne
Ist auf Disney+ zu sehen und auf Amazon Prime Video zum Kaufen erhältlich. Hier geht's zur Serie!
Platz 9: Emergency Room (1994-2009)
Die kultige Krankenhaus-Serie brach radikal und mit lautem Gedöhns das Image des romantisch-verspielten und nur sanft dramatischen Krankenhaus-Alltags mit verlässlichem Happy End: Noch nie wurde der Job von ÄrztInnen zuvor so hektisch, so packend, so dreckig, so furios, so realistisch inszeniert. Mit wackelnder Kamera, rasanten Schnitten, gebrochenen Charakteren und sowohl dichten wie mutigen Storylines schrieb die Serie TV-Geschichte.
Emmy-Resümee: 124 Nominierungen, 23 Gewinne
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Platz 8: The Carol Burnett Show (1967-1978)
Carol Burnett gehört zu den ersten SchauspielerInnen, die mittels dem damals neuen Medium TV zu Starrruhm gelangt sind. Und sie gehört bis heute zu den besten Comedians, die uns je zum Lachen gebracht haben. "The Carol Burnett Show", ein Mix aus Sketches und Varieté (diese Art von TV-Sendungen waren in den 1960ern und 70ern extrem beliebt) genießt in den USA Kultstatus. Und Burnett beweist, dass Humor auch lustig ist, wenn man oberhalb der Gürtellinie bleibt.
Emmy-Resümee: 70 Nominierungen, 25 Gewinne
Ist derzeit nur auf DVD erhältlich. Hier geht's zur DVD!
Platz 7: The West Wing – Im Zentrum der Macht (1999-2006)
Lange vor "House of Cards" gab es "The West Wing": Die bissige, hochdramatische, aber auch humorvolle Politserie spielt im Westflügel des Weißen Hauses und zeigt uns Normalsterblichen, wie es hinter geschlossenen Türen der Mächtigsten der Welt wirklich zugeht. Natürlich mit sehr viel dramaturgischen Freiheiten, aber realistisch genug, um für immer das Vertrauen in die Politik zu verliehen.
Neben den rasanten und intelligenten Dialogen von Aaron Sorkin (der auch die Idee der Serie hatte) sind die Glanzstücke der Serie die DarstellerInnen, die Creme de la Creme der TV-, Film- und Theaterbranche. Leider hat es "The West Wing" bei uns nie über den Status des Geheimtipps hinaus geschafft.
Emmy-Resümee: 95 Nominierungen, 26 Gewinne
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Platz 6: Polizeirevier Hill Street (1981–1987)
Die Polizei-Serie hatte großen Einfluss auf thematisch ähnlich ausgerichtete Serien, die da noch kommen sollten: Sie fügte das serielle Erzählen ein, zeigte erstmals die Verknüpfung zwischen Beruf- und Privatleben, die Figuren durften Alltagssprache verwenden, bei der Polizeiarbeit wurde auf Realismus geachtet und Off-Kommentare gab es obendrein auch noch. Zudem waren die Figuren für damalige Verhältnisse überraschend (und erfrischend) komplex und dreidimensional gezeichnet.
KritikerInnen liebten die Serie, trotzdem hatte "Polizeirevier Hill Street" von Beginn an mit Quotenproblemen zu kämpfen.
Emmy-Resümee: 98 Nominierungen, 26 Gewinne
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Platz 5: Cheers (1982–1993)
"Friends" gilt gemeinhin als Mutter der modernen Sitcom, doch bei aller Liebe zu Rachel, Ross und Co: das ist Blödsinn. So zum Beispiel galt "Friends" zu Beginn als "neues 'Cheers'" – eine Sitcom rund um die titelgebende Kellerbar in Boston und dessen Besitzer Sam Malone, einem ehemaligen Baseballstar. Die Bar entwickelt sich für Sam, seine Angestellten und seine StammgästInnen schnell zu einer Art Mini-Universum, in der sympathischer Humor genauso Platz findet wie kleinere und manchmal auch größere Alltagsdramen.
Die Serie war Sprungbrett für viele spätere Hollywood-Stars wie beispielsweise Woody Harrelson, Kelsey Grammer und Kirstie Alley. Apropos "Friends": Auch Lisa Kudrow schaute in der achten Staffel vorbei.
Emmy-Resümee: 117 Nominierungen, 28 Gewinne
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Platz 4: The Mary Tyler Moore Show (1970-1977)
Auch diese Serie fristete im deutschsprachigen Raum seit jeher ein Nischen-Dasein, in den USA brach sie jedoch sämtliche (damalige) Quotenrekorde. Die Comedy war in vielerlei Hinsicht bahnbrechend: Die Protagonistin war die erste Frau in fiktiven TV-Geschichten, die arbeiten gehen durfte, anstatt zuhause auf ihren Ehemann zu warten. Mary war selbstbestimmt, ihr Leben nicht auf die Suche nach einem Mann ausgerichtet. Zudem durften sich die Charaktere weiterentwickeln anstatt in einem starren Korsett verharren zu müssen – etwas, was auch in modernen Sitcoms immer noch nicht selbstverständlich ist.
Emmy-Resümee: 67 Nominierungen, 29 Gewinne
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Platz 3: Die Simpsons (seit 1989)
"Die Simpsons" ist die langlebigste Cartoon- und Prime-Time-Serie der Welt – klar, dass sich da im Laufe der Zeit auch einige Emmys ansammeln. Das jedoch absolut zu Recht: Nirgendwo anders wird derart schonungslos, frech, witzig, mutig und pointiert Kritik an der US-amerikanischen, aber gleichzeitig auch an der internationalen Gesellschaft geübt wie im gelben Springfield.
Der beißende Witz, der waffenscheinpflichtige subversive Humor und die hohe Gag-Dichte (oftmals unter der Gürtellinie) machen "Die Simpsons" zum zeitlosen Entertainment, das mit voller Ehrfurcht und einem Heiligtum ähnelnd an die jeweils nächste Generation weitergegeben wird.
Emmy-Resümee: 97 Nominierungen, 35 Gewinne
Zu sehen vollständig auf Disney+. Einige Staffeln gibt es auf Amazon Prime Video zu kaufen. Hier geht's zur Serie!
Platz 2: Frasier (1993-2004)
Die Sitcom ist ein Spin-Off von "Cheers“ und fokussiert sich auf das Leben des exzentrisch-intelligenten Psychologen Dr. Frasier Crane (Kelsey Grammer), der nach seiner Scheidung wieder in seine Heimatstadt Seattle zieht. Dort bekommt er eine eigene Radiosendung, in der er den HörerInnen psychologische Ratschläge gibt und sich mit seiner ständig auf Männersuche befindlichen Aufnahmeleiterin herumschlagen muss. Einfache Prämisse, aus dem die MacherInnen pures Comedy-Gold verwandelten.
"Frasier" ist eine der erfolgreichsten Sitcom aller Zeiten. Ein Revival für Paramount+ ist geplant.
Emmy-Resümee: 107 Nominierungen, 37 Gewinne
Ist derzeit nur auf DVD erhältlich. Hier geht's zur DVD!
Platz 1: Game of Thrones (2011-2019)
Die erfolgreichste und laut vielen KritikerInnen und Fans beste Serie aller Zeiten entführt, genau wie die ebenfalls kultisch verehrte Fantasy-Roman-Reihe "Das Lied von Eis und Feuer" von George R.R. Martin, in eine düstere und archaische Welt voll von Machtgier, Hass, Rache, Intrigen, Sex und moralischen Grauschattierungen. Und, oh boy, diese Cliffhanger! Dank hervorragender DarstellerInnen, komplexen Drehbüchern und einem spektakulären Bildersturm auch bei den Emmys ungeschlagen.
Emmy-Resümee: 160 Nominierungen, 59 Gewinne
Zu sehen auf Sky und auf Amazon Prime Video zum Kaufen erhältlich. Hier geht's zur Serie!
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