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Queere Charaktere in Pixar- und Disney-Filmen: Ein Überblick!

Representation matters: Die mediale Sichtbarkeit von marginalisierten Gruppen (wie die queere Community) hat besonders in der modernen Zeit, die von Social Media, Popkultur und internationaler Vernetzung geprägt ist, nichts an Bedeutung verloren. Im Gegenteil: Jemanden am Bildschirm oder auf der Kinoleinwand zu sehen, der so ist wie du, kann Leben retten. Plötzlich weiß man wieder: Man ist nicht alleine. Es ist okay, so zu sein, wie du bist. 

Sichtbarkeit ist der wichtigste Aspekt, wenn es um gesellschaftliche Gleichstellung geht. Mehr noch: wenn es um gesellschaftliche Veränderung geht. Denn Sichtbarkeit hilft, Vorurteile und Ängste beim Publikum abzubauen.

Besonders Popkultur ist hier mehr als seichte Unterhaltung, vielmehr kommt ihr eine große Verantwortung inne: Dank ihr ist es möglich, eine breite Masse mit gesellschaftskritischen Themen in Berührung zu bringen und eine Normalität außerhalb der heterosexuellen Matrix zu betonen – und das im bunten Gewand der Unterhaltung. Aus Eskapismus wird Realitätsverwurzelung.

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Weg von der "konservativen Schiene"?

Auch Mauskonzern Disney, immerhin der größte Player in Hollywood, ist sich nach jahrelangem Reisen auf der konservativen Schiene endlich dieser Verantwortung bewusst geworden: Seit geraumer Zeit inkludiert Pixar/Disney in ihren Filmen queere Figuren und lädt in ihren bunten Filmen endlich auch den Regenbogen ein (auch wenn es Anfang 2022 schwere Zensur-Vorwürfe von Pixar an seinen Arbeitgeber gab).

Das freut nicht nur die queere Community sowie sämtliche anderen weltoffenen Menschen, sondern auch alle PädagogInnen mit Hausverstand: Denn dank queerer Charaktere in Disney-Filmen lernt das junge Publikum spielerisch und ganz nebenbei über solch wichtige Themen wie Inklusion, Toleranz und Gleichstellung.

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Auch der neue Disney-Animationsfilm "Strange World", der am 24. November in die Kinos kommt, fährt diesen Weg konsequent weiter: Im Fantasy-Action-Abenteuer bekommen wir die erste schwule Teenie-Romanze in einem Disney-Film zu sehen. Und nicht nur das: Die Figur Ethan ist sogar einer der ProtagonistInnen im Film, somit also die allererste queere Hauptfigur in einem Disney-Film! 

Anlässlich dieses freudigen Hüpfer in die richtige Richtung haben wir in den Regenbogen-Disney-Geschichtsbüchern geblättert und präsentieren euch einen Überblick aller queeren Figuren in Disney/Pixar-Filmen:

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Lesbisches Pärchen in "Findet Dorie" (2016)

Das Prequel zum Pixar-Hit "Findet Nemo" konnte zwar an den Erfolg des Original-Films nicht anknüpfen, betrat aber immerhin Neuland, indem er das allererste lesbische Pärchen in der Pixar-Historie präsentierte (auch wenn die Beziehung zwischen ihnen nur angedeutet wird). Das war zwar nur weniger als drei Sekunden lang zu sehen (also bitte nicht blinzeln), aber es war ein Mini-Anfang. Ob Ellen DeGeneres, die Fisch Dorie ihre Stimme lieh, hier etwas mitzureden hatte?

"Findet Dory" ist auf Disney+, Amazon Prime Video und AppleTV+ zu sehen. Hier geht's zum Film!

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Bucky und Pronk Oryx-Antlerson in "Zoomania" (2016)

Im selben Jahr hatte auch das erste schwule (verheiratete!) Pärchen in einem Disney-Film ihren Auftritt – wenn auch ähnlich kurz wie ihre lesbischen Pedants in "Findet Dorie": Bucky und Pronk Oryx-Antlerson waren die lauten und nervigen Antilopen-Nachbarn von Judy Hopps. Dass die beiden ein Paar sind, haben die meisten von uns erst Monate später nach dem Kinostart gecheckt. Das geht besser, Disney!

"Zoomania" ist auf Disney+, AppleTV+ und Amazon Prime Video zu sehen. Hier geht's zum Film!

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LeFou in "Das Schöne und das Biest" (2017)

Zugegeben, bei der 2017er-Version des Disney-Klassikers handelt es sich um keinen Animationsfilm, aber wir wollen ihn trotzdem nicht ignorieren. Denn viel zu groß war die Aufregung beziehungsweise die Freude (je nachdem, wen man gefragt hat), als Regisseur Bill Condon im Vorfeld des Kinostarts ankündigte, LeFou als hoffen homosexuelle Figur zu präsentieren und dessen ohnehin immer schon existierenden queeren Subtext zum Text zu machen.

Umso enttäuschter waren wir alle, als sich dieser "großer Moment", auf den wir alle warteten, als Mini-Szene entpuppte, in der LeFou (Josh Gad) mit einem Mann tanzte. Schade, hier wurde wahnsinnig viel Potenzial verschenkt.

"Die Schöne und das Biest" ist auf Disney+, AppleTV+ und Amazon Prime Video zu sehen. Hier geht's zum Film!

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Lesbisches POC-Pärchen in "Toy Story 4" (2019)

Auch hier steht das Paar im (starken) Hintergrund, aber wir sind versöhnlich gestimmt und meinen: Der Gedanke zählt. Kurz bekommen wir ein lesbisches POC-Pärchen mit ihrem gemeinsamen Kind zu sehen. Kriegt man fast nicht mit – aber eine christliche fundamentalistische Gruppe hat sich trotzdem aufgeregt.

"Toy Story 4" ist auf Disney+, AppleTV+ und Amazon Prime Video zu sehen. Hier geht's zum Film!

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Officer Specter in "Onward" (2020)

An den Kinokassen ist "Onward" (mit Tom Holland und Chris Pratt in den Hauptrollen) zwar weit hinter den Erwartungen geblieben, Filmgeschichte hat der Streifen trotzdem geschrieben: Die Figur Specter ist die erste offen lesbische Figur in einem Pixar-Film. Doch es gibt auch Schattenseiten – und das nicht zu knapp: Eine Lesbe als knallharte, männliche (Cylclops!-) Polizistin bedient ein uraltes Klischee. Und ihre Partnerin ist auch nicht zu sehen, Specter erwähnt sie nur.

Da hat sich Pixar an den Film-Untertitel "Keine halben Sachen" wohl selbst nicht gehalten ...

"Onward" ist auf Disney+, Amazon Prime Video und AppleTV+ zu sehen. Hier geht's zum Film!

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Hawthorne in "Lightyear" (2022)

Das "Toy Story"-Spin-Off rund um Astronauten-Helden Buzz Lightyear (Chris Evans) ging in der Präsentation von queerer Sexualität schon viel weiter und zeigte einen Kuss zwischen Protagonistin Hawthorne (Uzo Aduba) und ihrer Lebenspartnerin. Es handelt sich dabei um den ersten Kuss zwischen zwei Frauen in Pixar-Film.

Angeblich wurde der Kuss von Disney zuerst aus dem Film gestrichen, nach den Vorwürfen von Pixar aber doch wieder erlaubt (siehe unseren Artikel unten). Gut so! Doch leider gibt's auch hier SpielverderberInnen: In 14 Ländern wurde "Lightyear" aufgrund des sekundenlangen (!) Kusses zwischen den beiden Frauen verboten. InsiderInnen sprechen davon, dass Pixars "woke agenda" daran schuld sei, dass der Film brutal gefloppt ist ...

"Lightyear" ist auf Disney+, Amazon Prime Video und AppleTV+ verfügbar. Hier geht's zum Film!

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Fazit: Es geht noch besser!

Wir finden: Disney/Pixar bewegt sich mit der Inklusion von queeren Charakteren auf jeden Fall in die richtige Richtung. Doch viel wird im Mauskonzern noch falsch gemacht, wenn es um die Sichtbarkeit von queeren Charakteren geht – sowohl, was die Quantität als auch Qualität betrifft. Das queere Disney-Geschichtsbuch muss noch um viel mehr Kapitel bereichert werden!

Dann, irgendwann, wird's vielleicht keinen Aufschrei mehr geben, wenn in einem Animationsfilm eine Frau eine Frau küsst oder ein Mann einen Mann. Und irgendwann werden solche Artikel wie dieser hier vielleicht obsolet sein. Wie heißt es so schön: Disney macht schließlich Träume wahr ... 

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