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"Pulled Pork": Kinodebüt hebt Pizzera & Jaus in Superstar-Sphären

Taylor Swift? Harry Styles? Beyonce? Können sich alle verstecken, wenn es um Pizzera & Jaus geht – zumindest in Österreich: Bei der Wienpremiere am 3. Oktober von "Pulled Pork", dem neuen – und allerersten – Kinofilm des erfolgreichen Musik-Duos hätte man meinen können, internationale Weltstars hätten sich im Cineplexx Millennium City eingefunden.

Eine Masse an Fans, die ganz aus dem Häuschen waren und um Selfies baten, als ob ihr Leben davon abhängen würde; Pressevertreter:innen, die sich gegenseitig auf die Füße stiegen, um die besten Fotos und Zitate vor die Linse zu bekommen – sowie natürlich ganz viele Promis, die selbst über den massiven Andrang und des Interesses am Film überrascht zu sein schienen. Ganze vier Kinosäle mussten von Cineplexx für die Wienpremiere gebucht werden, allesamt ausverkauft. Da steht uns wohl ein ganz großer Filmhit made in Austria bevor – mit anderen Worten: Nicht nur die heimische Musik-, sondern auch die Filmbranche kann zukünftig Pizzera & Jaus dankbar sein. Aber sowas von.

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Natürlich waren Paul Pizzera und Otto Jaus die begehrtesten Golden Boys des Abends, ohne Zweifel sind die beiden mittlerweile endgültig in Superstar-Sphären aufgestiegen und seit Falco das größte (und interessanteste, weil talentierteste) Ereignis der heimischen Popkultur. Sie selbst aber wollen davon gar nix hören, denn trotz gigantischem Erfolg haben es Pizzera und Jaus immer noch nicht so mit Lob: "Wir sind nur Irrlichter, sicherlich keine Superstars", betont Pizzera (der mit "AUT of ORDA"-Kollege Daniel Fellner übrigens auch für die Filmmusik verantwortlich zeichnete) gegenüber film.at mit solch glaubwürdiger Authentizität, Bodenständigkeit und fester Stimme, dass nur böse (und neidische) Zungen ihm kalkuliertes Kokettieren unterstellen würden.

Neben Pizzera und Jaus präsentierten sich selbstredend auch ihre "Pulled Pork"-Co-Stars Valerie Huber ("Hier ist es so heiß, i kann nimma!"), Gregor Seberg, Elisabeth Kanettis, Melissa Naschenweng, Michael Rast, der Rest der Nebendarsteller:innen sowie Regisseur Andreas Schmied und Filmproduzentin Loredana Rehekampff (Samsara Filmproduktion) sympathisch und locker (wenn auch etwas gestresst, aber wer wäre das nicht?!) am Red Carpet. 

Wir haben die besten Sager des Abends (sowie der Pressekonferenz, die am Vormittag desselben Tages stattfand) der "Pulled Pork"-Stars für euch zusammengefasst:

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Was war vorher da: die Idee zu "Pulled Pork" oder die Idee, mit Pizzera & Jaus einen Film zu machen? 

Andreas Schmied: Es war zuerst die Filmidee da, die ich gemeinsam mit meiner Frau entwickelt habe. Ich habe mit Otto Jaus ja bereits bei "Hals über Kopf" sehr erfolgreich zusammengearbeitet. Da es in "Pulled Pork" eine zweite männliche Hauptfigur gibt, habe ich kurzerhand Otto gefragt, ob Paul schauspielern kann.

Otto Jaus: Meine erste Reaktion war: "Aber sowas von!"

Wie viel Budget hatte man für den Film zur Verfügung?

Schmied: Das klassische österreichische Budget ;-) Ich hatte aber bei diesem Film genug Budget zur Verfügung, um den Film so zu machen, wie ich ihn mir vorgestellt habe. Aber natürlich mussten auch wir sparen, zum Beispiel an den Drehtagen. Ich möchte Paul und Otto danken, dass sie stets so gut vorbereitet waren. Sie haben für ihre Szenen oft nur einen Take gebraucht. 

Loredana Rehekampff: Doch wenn beim Filmemachen gar keine Challenges auftreten, fragt man sich doch auch, wieso man überhaupt diesen Job macht ;-) Wir haben das Projekt gemeinsam toll gemeistert!

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Paul, war es für dich eine große Herausforderung, das erste Mal schauzuspielen? Du hast ja deine Stunts selbst gemacht ...

Paul Pizzera: Ich bin am Ende aus den sechswöchigen Dreharbeiten mit einer Kehlkopfquetschung, einer Steißbeinprellung und einem Muskelfaserriss im Oberschenkel gegangen. Aber das ist okay, denn jetzt kann ich sagen: Ich habe Tom-Cruise-esque alle Stunts selbst gemacht! Aber allein, dass ich im Zuge dieser Kinotour herausfinden durfte, dass "Cineplexx" von hinten nach vorn gelesen quasi "XXL Penis" heißt, entschädigt mich für alle Verletzungen.

Ich möchte auch sagen: Der gesamte Cast und das Team haben mich liebevoll und behutsam aufgenommen, deshalb war die Challenge nicht wahnsinnig groß. Andreas [Schmied| hat uns Gott sei Dank keinerlei künstlerische Planken aufgesetzt, sondern uns ermutigt, auf unser Gefühl zu hören. Er hat uns zur Authentizität ermutigt. Durch so viel Vertrauensvorschuss hat er natürlich auch unseren Ehrgeiz angezapft – so ein Umhiheber .... (grinst)

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Paul und Otto, hattet ihr auch Einfluss auf das Drehbuch?

Pizzera: Das Drehbuch war perfekt, wie es war. Manchmal haben wir einzelne One-Liner, einzelne Idiome oder Vokabeln ausgetauscht. Das war's. Es war einfach eine coole, schöne Zusammenarbeit.

Valerie, wie ging's dir mit dem Dialekt im Film?

Valerie Huber: Oh Gott, es war eine schwere Geburt! Ich musste fast den gesamten Film nachsynchronisieren. Es war auf jeden Fall eine interessante Erfahrung. 

"Pulled Pork" soll in seiner Machart den gesamten deutschsprachigen Raum ansprechen. Trotzdem habt ihr Mut zum österreichischen Dialekt gezeigt ...

Schmied: Für mich waren immer schon jene Filme "cool", in denen die Leute so reden, wie sie auch im echten Leben reden würden. Das habe ich bei meinen Filmen immer durchgezogen. Zudem empfinde ich das österreichische Idiom als etwas unglaublich Tolles, das auch im deutschsprachigen Raum sehr geschätzt wird. Nur bei der Erzählerstimme (Gizem Emre) hätte mich ein steirischer Dialekt zu sehr irritiert und mich zu sehr an die Brenner-Filme erinnert.

Rehekampff: Man muss sich irgendwann entscheiden, was man will – und das haben wir getan: "Pulled Pork" ist ganz klar für das österreichische Publikum und den heimischen Markt gedacht. Wenn er über die Grenzen hinaus strahlt, freut uns das total, aber das war nicht unser Ziel.

Pizzera: 'Hässlich' ist ein schönes Wort, aber 'schirch' ist treffender.

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Otto, du und Paul seid eng miteinander befreundet, musstet im Film aber auch viel streiten. Redet ihr noch miteinander?

Jaus: Natürlich! Wenn wir uns mal ein oder zwei Wochen nicht sehen, hören wir uns jeden zweiten, dritten Tag. Und wir freuen uns immer sehr, wenn wir uns wiedersehen. Vor der Kamera zu streiten war eigenartig, weil wir in echt noch nie miteinander gestritten haben. Am Tag der Szene haben wir unbewusst kein einziges Wort miteinander gesprochen, nicht mal Guten Morgen haben wir gesagt. Wir waren so angespannt, weil wir wussten: Jetzt geht's gleich ans Eingemachte!

Pizzera: Ich liebe Otto wie einen Bruder. Er wollte immer, dass ich ihn schlage, aber da hatte ich extreme Hemmungen. Es hat sich einfach falsch angefühlt. Es hat viele Anläufe gebraucht, um ihm weh tun zu können. 

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Valerie und Paul, aufgrund eurer gemeinsamen privaten Geschichte: Wie war der Dreh und auch jetzt die Promotour für euch?

Huber: Ich kannte ja zuvor schon den Andreas, die Elisabeth [Kanettis] und natürlich auch Paul und Otto. Deshalb war der Dreh für mich der familiärste Dreh, den ich je hatte! Es hat sich nicht wie Arbeit angefühlt. Es war irgendwie ganz normal, mit Paul zusammenzuarbeiten, alles hat sich sehr organisch angefühlt. Es war sehr leiwand.

Pizzera: Ich war sehr dankbar, dass ich von Valerie, aber auch von allen anderen so tolle Tipps bekommen habe.

Huber: Ich hatte es auch gar nicht erwartet, dass Paul es wirklich so toll macht! So auf zack einfach schauzuspielen, das kann nicht jeder. Ich musste ihm eigentlich gar keine Tipps geben.

Pizzera: Doch, doch.

Gregor Seberg: Es gibt im Leben so etwas wie 'das Gespür für'. Und Paul hat eindeutig dieses 'Gespür für'. 

Otto und Paul, habt ihr während der Dreharbeiten Seiten am Anderen entdeckt, die ihr vorher nicht kanntet?

Paul: Mir ist aufgefallen, wie wahnsinnig viel Otto und Valerie essen können, ohne zuzunehmen! (lacht)

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An den Titel angelehnt: Welches Essen, welches Gericht wärt ihr in eurem nächsten Leben?

Pizzera: Auf jeden Fall Eierschwammerl mit Semmelknödel. Das ist nämlich meine Leibspeise.

Jaus: Frankfurter Würstel mit Senf und Kren und dazu eine Semmel und ein Bier.

Welcher ist euer liebster österreichischer Film?

Pizzera: "Die Siebtelbauern". Großartiger Film, unbedingt anschauen: schirch, schwarz, ehrlich.

Jaus: Spontan fällt mir "Der Fuchs" ein. Unfassbar gut! Und dann, wenn auch eine Serie: "Ein echter Wiener geht nicht unter".

Wie sieht es eigentlich mit einer Fortsetzung von "Pulled Pork" aus? Ist etwas geplant?

Schmied: Jetzt schon über einen zweiten Teil zu sprechen, mag ich gar nicht, dafür bin ich zu abergläubisch. Aber ja: Es gibt schon einige und sehr genaue Ideen, wie es weitergehen könnte. Da gibt es definitiv Pläne. Das Genre "Crime Comedy" gibt ja auch sehr viel her.