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"Der Prinz aus Zamunda 2" wiederholt einen "Bridgerton"-Fehler

Das lange erwartete Sequel des Eddy-Murphy-Hits von 1988 setzt vor allem auf Wiedererkennungs-Effekte, verwendet viele altvertraute Motive, kann mit musikalischen Gaststars aufwarten und versucht, es eigentlich allen recht zu machen.

Dennoch ist es äußerst fragwürdig, wie verharmlosend hier mit einem sexuellen Übergriff umgegangen wird, dem die männliche Hauptfigur einst ausgesetzt war. In diesem Punkt weist "Coming 2 America" übrigens auch eine Parallele zum Netflix-Hit "Bridgerton" auf.

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Ein unfreiwillig gezeugter Sohn

Bleiben wir zunächst in Zamunda. Nachdem Akeem vom Prinzen zum König aufgerückt ist und einen männlichen Erben vermisst, erfährt er plötzlich, dass er bereits seit 30 Jahren Vater eines Sohnes ist. Bisher war Akeem davon überzeugt, bei seinem ersten Amerika-Trip mit keiner anderen Frau außer Lisa Kontakt gehabt zu haben, doch nun verrät ihm Semmi, was damals wirklich passiert ist. Eines Abends hat eine Frau namens Mary Akeem unter Drogen gesetzt und zum Sex "gezwungen" – so wurde sein Sohn Lavelle gezeugt.

Dieser unfreiwillige One Night Stand sorgt im Film für Lacher, später wird Akeem seiner Frau gegenüber scherzend erwähnen, dass ihn sein Freund mit dieser "seltsamen Frau" bekannt gemacht habe, "die mich unter Drogen setzte und Sex mit mir hatte". Lisa selbst scheint die Sache so zu betrachten, als wäre ihr Ehemann schuld daran und nimmt Mary eher in Schutz. Die Ernsthaftigkeit von diesem sexuellen Übergriff wird also in ihrer Bedeutung heruntergespielt.

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Kinderwunsch in "Bridgerton"

Ähnlich liegt der Fall auch bei Daphne in "Bridgerton". Obwohl Simon von vornherein die Karten auf den Tisch legt und seine Frau Daphne darüber aufgeklärt hat, dass er keine Kinder haben kann, weil er beim Tod seines Vaters geschworen hat, der letzte seiner Linie zu sein, bringt Daphne ihn dazu, beim Sex in ihr zu kommen. Zugleich beschuldigt sie ihn dann der Lüge – ähnlich wie das Lisa bei Akeem tut. Sie wirft Simon vor, ihr den Kinderwunsch vorzuenthalten und stellt sich als Opfer dar.
 

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Fehlendes Problem-Bewusstsein

Sowohl Mary als auch Daphne verhalten sich höchst unkorrekt, entschuldigen sich aber niemals bei Akeem oder Simon. Beide Produktionen wären gut beraten gewesen, wenn die Figuren so etwas wie Problem-Bewusstsein gezeigt und ein ernstes Gespräch über die Vorfälle geführt hätten. Gerade ein Film wie "Der Prinz von Zamunda" unterstreicht die Wichtigkeit darin, dass alle Figuren für ihr Verhalten Verantwortung tragen sollen, führt diese Überzeugung aber durch die Story-Line selbst ab absurdum.