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"Peter Kraus - eine Legende": Neue Doku blickt auf seine Karriere

"Peter Kraus - Eine Legende" heißt ein neuer Film von Otto Retzer über den Mann, der als Teenager den Rock 'n' Roll in den deutschsprachigen Raum brachte. Aber der am Montag 85 Jahre alt werdende Entertainer hatte in seiner Karriere noch viel mehr zu bieten, wie die Dokumentation zeigt (TV-Premiere Sonntag, 17. März, 18.10 Uhr, auf Servus TV). "Einigermaßen stolz" sei er beim Rückblick auf seine Laufbahn, sagte Kraus anlässlich der Pressevorführung im Interview mit der APA.

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Erbte von seinem Vater die Begeisterung für das Showbiz

"Es ist nicht so einfach und alltäglich, dass man eine Karriere über 70 Jahre so gut aufrecht hält. Ohne dass ich mich jemals verbogen hätte", betonte der Jubilar. Die Produktion der Lisa Film geht zurück bis in die Anfangstage von Kraus, als er von seinem österreichischen Vater - zum Leidwesen der Mutter - die Begeisterung für das Showgeschäft erbte. Man sieht zunächst, wie Kraus als Bub zum Star wird in der Verfilmung von Erich Kästners "Das fliegende Klassenzimmer", dann als Teenager den Rock 'n' Roll entdeckt und zum Schwarm der Jugend avanciert.

"Es war nicht einfach", sagte Kraus der APA über diesen Lebensabschnitt. "Ich habe mich als Vorbild für die Jugend gesehen. Ich musste für Kinder und Jugendliche, für Gleichaltrige ein Star zum Angreifen sein, also mittendrin sein - kein Star, der mit zehn Bodyguards daherkommt und vom anderen Stern ist. Das war schon anstrengend, aber ich war sehr jung, mir hat das auch Spaß gemacht." Allerdings galt es einen Spagat zu machen "zwischen dem rebellischen Jungen, den die Jugend mag, und dem, der auch die Muttis dafür gewinnen kann".

"Das wäre das Ende meiner Karriere gewesen"

Er sei ein bisschen traurig, dass diese Zeit vergangenen ist: "Spätestens in den 60er-Jahren ist es losgegangen, dass die Künstler Joints auf der Bühne angeboten oder das mehr oder weniger propagiert haben. Das war zu meiner Zeit nicht, das wäre das Ende meiner Karriere gewesen", gab sich Kraus überzeugt. In der Doku erfährt man auch, dass Jugendlichen in den 50ern von den Eltern vieles verboten wurde, was als "rebellisch" galt, viele Heranwachsende konnten nur heimlich die Songs von Peter Kraus hören. Bei seinen Auftritten, heute kaum zu glauben, wurden Konzertsäle verwüstet.

Retzer hat eine besondere Verbindung mit Kraus: "Meinen ersten Schilling, den ich in eine Musikbox gesteckt habe, war für seinen Hit 'Sugar Baby'", erzählte der Regisseur. "Ich hätte mir damals nie gedacht, dass ich den Mann einmal live sehen werde. Dann durfte ich irgendwann sein Aufnahmeleiter und Regisseur sein. Peter hat sich nicht verändert. Er ist immer Star geblieben, aber auch immer Mensch." Für ihn sei es auch Anliegen gewesen, die Fernsehkarriere des vielseitigen Entertainers in den Fokus zu rücken. "Es wird oft vergessen: Was Peter bereits vor 40 Jahren im Fernsehen gemacht hat, wird heute als neue Show-Erfindung verkauft."

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Hat immer alles mit dem Herzen gemacht

Über seine Vielseitigkeit meinte der Jubilar im APA-Gespräch mit einem Augenzwinkern: "Die Abwechslung hält dich, na ja, jung würde ich jetzt nicht sagen, aber im Geschehen." Aber was ist denn das Geheimnis für seine noch jugendliche Ausstrahlung? "Ich glaube die Tatsache, dass ich ein sehr vernünftiges Leben führe und gut verheiratet bin. Das werden heuer schon 55 Jahre mit meiner Ingrid. Nicht schlecht, oder? Und weil ich es mir erlaubt habe, immer alles nur mit dem Herzen zu machen. Alles andere habe ich abgesagt und bin trotzdem ein bisschen bekannt geblieben."

Kraus findet es "sehr spannend", dass Retzer auch diverse Kolleginnen und Kollegen über ihn zu Wort kommen lässt. So schildert etwa Cornelia Frobeoss, wie ihr Kraus den ersten Kuss ihres Lebens gab. Apropos Ausschweifungen: Eigentlich dachte der Regisseur: "Sex, Drugs und Rock 'n' Roll - vielleicht habe ich da was bei Peter übersehen." Retzers Einsicht nach den Interviews: "Nein, habe ich nicht, der Mann ist einfach cool."

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Auch der ORF gratuliert der Legende zum 85. Geburtstag. ORF 2 und ORF III würdigen den Publikumsliebling von Freitag bis Sonntag (15. bis 17. März) mit fünf Spielfilmen. Weiters ist der Jubilar am Samstag (16. März) Gaststar in "Die große Schlagerüberraschung für Florian Silbereisen".