Die besten TV-Momente und Sager am Wiener Opernball
Von Manuel Simbürger
Viel Gedränge, Getummel und natürlich viel Glamour, Glitzer und Walzer: Der Wiener Opernball ist nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause zurückgekehrt. Darüber waren sich auch die GästInnen mehr als erfreut, man zeigte in der Staatsoper sichtlich Freude daran, wieder zu sehen und gesehen zu werden.
Die Symbolhaftigkeit war an diesem Abend tatsächlich nicht zu übersehen: "Nach" (geht man zumindest nach der öffentlichen Wahrnehmung) Corona dürfen wir endlich wieder feiern – und haben uns eh alle lieb. Zumindest vor den Kameras und in den sündhaft teuren Logen.
Bunte GästInnen-Schar
Insgesamt 5150 BesucherInnen zählte heuer die vollgestopfte Oper, darunter Promis und Politiker wie Bundeskanzler Karl Nehammer, Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Ex-ORF-Chef Alexander Wrabetz, Wiens Bürgermeister Michael Ludwig, Stars wie Jane Fonda, Chris Noth, Lilian Klebow, Alfons Haider, Mariella Ahrens, Nobelpreisträger Anton Zeilinger, Sylvia Schneider und Verena Altenberger (die vom Spektakel sichtlich gerührt war). Und ja, Richard Lugner war natürlich auch dabei und mittendrin.
Souveräne Leistung der ModeratorInnen
Das (neuen) ModeratInnen-Team Teresa Vogl, Mirjam Weichselbraun, Andi Knoll, Nadja Bernhard und Tarek Leitner sowie die Urgestein-Kommentatoren (manche mögen auch "Legenden" zu ihnen sagen) Christoph Wagner-Trenkwitz und Karl Hohenlohe führten souverän und gut gelaunt durch den Abend, wobei besonders der ewig junge Knoll mit frechen Sprüchen (die zugegeben teils zu sehr an seine ESC-Kommentate erinnerten) und Bernhard mit ihren perfekten Englischkenntnissen (positiv) auffielen.
film.at-Favorit war aber eindeutig ZIB-Mann Leitner, der zwischendurch wirkte, als würde er sich im ORF-Nachrichten-Studio wohler fühlen und nicht ganz packen, wo er gerade ist und was er hier tut, im Laufe des Abends aber Gefallen am noblen Trubel zu finden schien und so manchen (nicht immer sitzenden) Schmäh vom Stapel ließ.
Ihr konntet das Ballgeschehen nicht live mitverfolgen oder seid auf der Couch eingeschlafen? Kein Problem – denn hier sind:
Die besten (sprich: lustigsten und skurrilsten) Momente und Sager des Wiener Opernballs 2023:
"Bussi, Miri"
Im Vorfeld des Balls hinterließ Moderatorin Miriam Weichselbraun Bundeskanzler Nehammer in seiner Loge einen Blumengruß (aus der Oper) mit einer schriftlichen Nachricht, die sie mit "Bussi, Miri" unterschreibt. War das eh nur ein Gag und zur Unterhaltung des TV-Publikums gedacht? Wahrscheinlich.
Alfons Haider kämpfte mit Tränen
45 Minuten hat es gedauert, bis das erste Mal Alfons Haider erwähnt und natürlich auch gleich gezeigt wurde. Der Zusammenschnitt mit den besten Opernball-Haider-Momenten schien als Geste vom ORF gemeint gewesen, wirkt aber eher wie eine Entschuldigung des Senders, dass sie den ehemaligen Opernball-Moderator (nach 24 Jahren!) rausgekickt haben. Im Interview mit Weichselbraun kämpft Haider deutlich mit den Tränen, seine Stimme ist immer wieder kurz davor zu brechen. Sein unfreiwilliger Abgang scheint den 65-Jährigen sichtlich zugesetzt zu haben. Aber: Werbung für seine kommende ORF-Show war trotzdem noch drin.
Anton Zeilinger beweist: Physik kann auch lustig sein!
Physik-Nobelpreisträger Anton Zeilinger war sichtlich gut gelaunt und überlegte im Interview mit Weichselbraun prompt, die Oper zu fluten und dann in Booten darin herumzuschwimmen. Der sympathische 77-Jährige ist sicher der Knaller auf jeder Party (und das meinen wir sprichwörtlich).
Stefan Ruzowitzky hatte keine Ahnung, wo seine Loge ist
Den Oscar-Regisseur ("Die Fälscher") erinnerte der Opernball an eine "theatralische Inszenierung!" Der Stolz auf seine Tochter, die sich unter den diesjährigen Debütantinnen befand (genauso übrigens wie die Tochter von Staatsoper-Direktor Bogdan Roščić), platzte ihm aus allen Poren. Im Interview gab er allerdings zu, dass er keine Ahnung hat, wo sich sein "Sitzplatz" befindet: "Wir sind in irgendeiner Loge. Ich muss erst die Frau fragen, wo genau." Auch Oscar-Preisträger sind halt oft einfach nur Männer.
Sylvia Schneider in spektakulärem Kleid
Würde beim Opernball ein Preis für die glanzvollste Robe des Abends verliehen werden, ORF-Moderatorin Sylvia Schneider hätte ihn wohl gewonnen. In einem von ihr selbst designten Kleid, das mit 67.644 Strasssteinen besetzt war, präsentierte sich Schneider glamourös und extravagant. Insgesamt 162 Arbeitsstunden (in London) hätte das Kleid in Anspruch genommen, erzählte sie, zudem brachen die vielen Glitzersteine einen Harrods-Rekord!
Andi Knoll interviewte Alexander Wrabetz
Knoll bat den ehemaligen ORF-Generaldirektor zum (durchschnittlich spannenden) Gespräch in dessen Loge. Was auffiel: Knoll sprach Wrabetz ausschließlich als Präsident des SK Rapid Wien an und deutete nicht im geringsten an, dass Wrabetz vor gar nicht so langer Zeit noch sein Chef war.
Jane Fonda sah sich als "Cinderella"
Während der (rundum gelungenen) Eröffnung kam Hollywood-Star Jane Fonda gar nicht aus dem Knipsen mit ihrem Handy heraus – natürlich alles in ihrer Loge. Im Interview mit Nadja Bernhard (die Fonda stets mit vollständigem Namen anspricht) zeigte sie sich begeistert ("Diese Art zu tanzen sieht man nicht in meinem Land") und kann sich auch während des Gesprächs nur schwer vom emsigen Treiben am Parkett losreißen.
Trotzdem aber beantwortete sie souverän alle Fragen von Bernhard, bedankte sich artig bei Lugner für dessen Einladung und betonte, dass Hollywood endlich "gescheit" geworden sei, weil die Traumfabrik ältere Schauspielerinnen wiederentdeckt habe. Das Thema Klimaaktivismus wurde ausgelassen. Um Mitternacht aber sei für sie Schluss, meinte Fonda, weil sie am nächsten Tag früh raus müsse und außerdem ihre Robe samt Schmuck nur geliehen seien. "Ich bin Cinderella!"
Leitner zeigte sich (gespielt) eifersüchtig
Nachdem ORF-Generaldirektor Roland Weißmann Moderatorin Bernhard am Ende des gemeinsamen Interviews zum Tanz aufforderte, zeigte sich Kollege Leitner daraufhin gespielt eifersüchtig und onnte sich einen Seitenhieb nicht verkneifen. "Es kann ja nicht jeder mit dem Chef tanzen. Die Nadja schon anscheinend", sagte er verschmitzt in die Kamera und setzte noch nach: "Mal schauen, was mir heute noch gelingt.“ Wir haben die Daumen gedrückt!
InfluencerInnen gönnten sich Shots vor der Kamera
Die InfluencerInnen Christl Clear und Michael Buchinger (zudem einer der KandidatInnen bei "Dancing Stars" 2023) genehmigten sich beim Interview mit Mirjam Weichselbraun einen Jägermeister-Shot. Sie luden auch die Moderatorin zum (Be)Trinken ein, die aber leerten professionell das Stamperl (mehr oder weniger) heimlich aus. Bevor man das Stamperl-Leeren auf Ex von Clear und Buchinger aber tatsächlich sah, schnitt der ORF schnell zu Andi Knoll weiter. It's a Family Show, people!
Weitere amüsante Sager beim Wiener Opernball 2023:
- Andi Knoll bezeichnete die Oper als "volle Hütte"
- Karl Hohenlohe stellte fest, dass Marco Angelini kein Tänzer sei. "Er geht wie Hans Krankl."
- Eine Gästin mit wunderschöner Abendrobe gab zu: "Meine Stromrechnung ist teurer als mein Abendkleid."
- Das Chaos am Tanzparkett während der Quadrille kommentierte Christoph Wagner-Trenkwitz mit: "Könnte mir vorstellen, beim Heurigen geht’s friedlicher zu.“