News

Die wahre Geschichte hinter dem Netflix-Thriller "München"!

Der historische Polit-Thriller "München – Im Angesicht des Krieges" ist seit 21. Jänner auf Netflix zu sehen und befindet sich gleich nach dem Start in den österreichischen Top 10 des Streaming-Anbieters. 

Für alle, die den packenden Streifen noch nicht gesehen haben: Im Film steht Europa im Herbst 1938 kurz vor dem Krieg. Während Adolf Hitler den Einmarsch in die Tschechoslowakei plant, sucht die Regierung Neville Chamberlains händeringend nach einer friedlichen Lösung.

Vor diesem Hintergrund reisen der britische Beamte Hugh Legat (George McKay)) und der deutsche Diplomat Paul von Hartmann (Jannis Niewöhner) nach München, um an einer Notfallkonferenz teilzunehmen. Mit dem Beginn der Verhandlungen werden die alten Freunde in eine politische Intrige mit ernstzunehmenden Konsequenzen verstrickt ...

Alle Inhalte anzeigen Alle Inhalte anzeigen Alle Inhalte anzeigen

Wie viel im Film ist wahr?

"München – Im Angesicht des Kriegs" basiert auf dem internationalen Bestseller von Robert Harris – aber basiert er auch auf wahren Begebenheiten?

Für alle, die im Geschichtsunterricht einmal zu viel gefehlt haben: Klar, den Zweiten Weltkrieg und all seine Gräueltaten hat es tatsächlich gegeben. Und auch Adolf Hitler (der im Film in nur wenigen Szenen zu sehen ist, eindrucksvoll dargestellt von Ulrich Matthes) war natürlich eine reale Person.
 

Alle Inhalte anzeigen

Neville Chamberlain

Auf ganzer Linie überzeugt ebenso Jeremy Irons, der in "München" Neville Chamberlain gibt. Auch dieser hat wirklich gelebt: Chamberlain diente von 1937 bis 1940 als britischer Premierminister. 

Wie auch im Film zu sehen ist, war Chamberlain einer derjenigen, die am 30. September 1938 das Münchner Abkommen unterzeichneten. Das Abkommen bestimmte, dass die damalige Tschechoslowakei das Sudetenland an das Deutsche Reich abtreten und binnen zehn Tagen räumen musste. Als Teil der Abmachung garantierten England und Frankreich dafür den weiteren Bestand des tschechoslowakischen Reststaats. 

Chamberlain wurde von HistorikerInnen beschuldigt, Großbritannien nicht auf den Zweiten Weltkrieg vorbereitet zu haben. In "München", wie Decider richtig analysiert, wird er sympathischer gezeigt: nämlich als Anführer, der alles tut, um den Frieden zu wahren.

Alle Inhalte anzeigen

Historisch authentisches Setting

Faszinierend: Nicht nur einige der Figuren, die wir in "München" zu sehen bekommen, hat es tatsächlich gegeben. Auch achtete Regisseur Christian Schwochow auf ein historisch authentisches Setting: Die Münchner Konferenz (die im Film einen zentralen Stellenwert einnimmt) fand im selben Gebäude statt, in dem "München" gedreht wurde.

Dazu Autor Robert Harris, der bei der Verfilmung seines Buches als Executive Producer fungierte, in einem Promo-Interview zu "München", das von "Decider" zitiert wird: "Ich denke, einer der Triumphe des Films ist, wie viel davon in dem Gebäude gedreht wird, in dem die Münchner Konferenz stattfand. Man kann so ein außergewöhnliches Gebäude nicht erfinden beziehungsweise rekonstruieren."

Das Gebäude wurde 1937 fertiggestellt "und war in hohem Maße Hitlers eigene Schöpfung. Einer der großartigen Momente des Films ist, wenn man alle in diesem großen Raum herumsitzen sieht und man realisiert, dass es genauso so gewesen sein muss."

Die exakten Gespräche, die während dieser Konferenz geführt wurden, sind aber freilich nicht überliefert.
 

Alle Inhalte anzeigen

Paul und Hugh

Das Herz und der Dreh- und Angelpunkt des Historien-Dramas sind aber die Freunde Paul und Hugh. Diese Figuren sind rein fiktional und basieren auch nicht lose auf wahren Persönlichkeiten. Sie dienen als emotionaler Anker der Story, durch ihre Augen taucht der/die ZuschauerIn in die vergangene Welt ein, sie sind Schablonen für das Grauen, die Ängste und das ständige Misstrauen, das zur damaligen Zeit vorherrschte. Und die komplizierte Politik bekommt zwei sympathische, individuelle Gesichter, wirkt somit weniger abstrakt.

Übrigens: Es gab keinen Versuch, Chamberlain zu später Stunde von der Unterzeichnung des Abkommens abzubringen, wie im Film zu sehen. Zumindest nicht, dass HistorikerInnen davon wüssten ...

"München – Im Angesicht des Krieges" ist derzeit auf Netflix zu sehen. Hier geht's direkt zum Film!