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"MH 370" auf Netflix: 3 Theorien zum verschwundenen Flugzeug

Was geschah mit Flug MH370? Das fragen sich seit dem 08. März 2014 nicht nur die Angehörigen der 239 Personen, die an Bord der verloren gegangenen, malaysischen Maschine waren, sondern auch der Rest der Welt, die von dem spurlosen Verschwinden einer Boeing 777 in Atem gehalten werden. Das schier unerklärliche Verschwinden eines Flugzeugs bestürzte Millionen von Menschen, die – dank den Sozialen Medien – sofort zu spekulieren begannen, was es mit dem Verschwinden von MH370 tatsächlich auf sich hat. 

Neben vielen Verschwörungstheorien und unglaubwürdigen Szenarien gibt es drei Theorien, die zumindest zu einem gewissen Grad möglich sind. Diese werden von Netflix in der beliebten True-Crime-Dokumentation "MH 370: Das Verschwinden eines Flugzeugs" ausführlich erläutert. Wir haben sie für euch hier zusammengefasst.  

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Was geschah mit MH370? Die offizielle Version 

MH370 sollte am 08. März 2014 über Nacht von Kuala Lumpur, Malaysia nach Peking, China fliegen. Nach ungefähr einer Stunde Flugzeit verließ das Flugzeug den malaysischen Flugraum und der Pilot Zaharie Ahmad Shah verabschiedet sich. Das ist die letzte Spur von MH370. Bevor das Flugzeug den vietnamesischen Luftraum betreten kann, verschwindet es von jedem Radar. 

Laut der malaysischen Behörde wurde MH370 in der Nacht in ihrem Luftraum gesehen, wie es eine Kehrtwende durchführte und in Richtung Westen geflogen ist. Daraufhin soll es laut Satellitendaten von Inmarsat (ein Satelliten-Unternehmen) ungefähr sechs Stunden in Richtung Süden in den Indischen Ozean geflogen und dann abgestürzt sein. 

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Theorie 1: Der Pilot von MH370 hat Selbst- und Massenmord begangen 

Wie ist es abgelaufen? Nachdem sich der Pilot von seinen malaysischen KollegInnen am Boden verabschiedete und die Grenze nach Vietnam überquerte, sorgt er dafür, dass er im Cockpit ungestört ist, indem er seinen noch jungen und damit eher unerfahrenen Co-Piloten mit einer Ausrede aus dem Cockpit lockt. Daraufhin stellt er alle Kommunikationskanäle aus, sodass ihn niemand mehr erreichen kann und MH370 unerkannt durch die Nacht fliegt. Daraufhin dreht er den Luftdruck im Flugzeug ab, woraufhin die PassagierInnen nach einer Viertelstunde aufgrund von Sauerstoffmangel, sterben, während er mit seiner Sauerstoffmaske weiterfliegt und schließlich nach sechs Stunden mit Absicht ins Meer stürzt. 

Was spricht für die Theorie? Zaharie Ahmad Shah war ein überaus erfahrener und kompetenter Pilot, der die Mittel für die Tat gehabt hätte. Ihm wäre es möglich gewesen, binnen Sekunden alle Kommunikationskanäle auszuschalten. Abgesehen davon soll er exakt jene Route, die das Flugzeug noch nach seinem Verschwinden geflogen sein soll, an seinem heimischen Flug-Simulator durchgespielt haben. 

Was spricht gegen die Theorie? Der Pilot war ein überaus lebensfroher Mensch, der für seine Mitmenschen nur das beste wollte. Außerdem wird die lange Flugdauer kritisiert: Hätte sich Zaharie Ahmad Shah umbringen wollen, hätte er das auch gleich zu Beginn machen können. Wieso so lange warten?

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Theorie 2: MH370 wurde von Russland entführt 

Wie ist es abgelaufen? Nachdem MH370 den malaysischen Luftraum verlassen hat, geht einer der drei sich an Bord befindenden Russen (während ein anderer die Crew ablenkt) in den Avionic-Raum, dem "Nervenzentrum eines Flugzeugs", von dem aus man sowohl den Kontakt zur Außenwelt abstellen als auch die Route – jene, die später von der Inmarsat entdeckt wurde – bearbeiten kann, sodass sich das Flugzeug quasi von selbst bewegt. Währenddessen wird die Sauerstoffzufuhr zur MH370 gestoppt, sodass alle PassagierInnen und die Crew das Bewusstsein verlieren. Lediglich die russischen Agenten mit der Sauerstoffmaske sind noch am Atmen. Diese haben die Route so manipuliert, dass es so aussieht, als ob sie nach Süden geflogen seien, während sie eigentlich in Richtung Norden nach Kasachstan geflogen sind. 

Was spricht für die Theorie? An Bord des Flugs MH370 befanden sich drei Russen. Zu der Zeit machte Russland mit seiner Invasion der ukrainischen Insel Krim weltweit Schlagzeilen. Eine Meldung, die die Welt in Atem hält und somit von ihren Gräueltaten ablenkt, kam für das größte Land der Welt wie gerufen. Das Land, in dem MH370 gelandet sein könnte, nämlich Kasachstan, steht seinem Nachbarland Russland sehr nahe. 

Was spricht gegen die Theorie? Die Theorie setzt voraus, dass die FlugzeugentführerInnen vorher wussten, dass Inmarsat die Route rekonstruieren würden. Das konnten sie jedoch nicht, da die Inmarsat das noch nie zuvor gemacht hat. Abgesehen davon hat ebendiese Gruppe später festgestellt, dass das Flugzeug eben nach Süden und nicht nach Norden geflogen ist. Zudem kann man ein Flugzeug nicht aus dem Avionic-Raum bewegen.

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Theorie 3: MH370 ist im südchinesischen Meer abgefangen worden 

Wie ist es abgelaufen? Während sich MH370 zwischen dem malaysischen und dem vietnamesischen Luftraum befand, wurde es von zwei US-amerikanischen Flugzeugen, sogenannten AWACs, blockieren, sodass MH370 von der Außenwelt nicht mehr wahrgenommen wird und nicht mehr mit dieser kommunizieren kann. Pilot Zaharie wird aufgefordert, in der Nähe zu landen, was dieser ablehnt. Als das Flugzeug den chinesischen Luftraum betritt, düsen die zwei AWACs ab und MH370 wird entweder durch eine Rakete oder durch eine Kollision zum Absturz gebracht. 

Was spricht für die Theorie? Die Journalistin Florence de Changy von "Le Monde" zweifelt das offizielle Narrativ an, dass MH370 plötzlich Richtung Süden geflogen sein soll, da es dafür die Luftzone von sechs Ländern (Vietnam, Thailand, Malaysia, Indonesien, Singapur und Australien) hätte durchqueren müssen, ohne bemerkt worden zu sein (Es gibt kein einziges Radarbild von MH370 nach seinem Verschwinden). Demzufolge muss MH370 auch über die Luftwaffenbasis Butterworth von Australien geflogen sein, ohne dass dort ein Alarm ausgelöst wurde oder ein Bild oder Video aufgenommen wurde. Abgesehen davon, gab es zu dem Zeitpunkt zwei große Militärübungen im südchinesischen Meer, bei der auch die USA beteiligt war, was ein spurloses Verschwinden einer Boeing 777 in diesem Gebiet unglaubwürdig macht. Inmarsat sind diejenigen, die Daten dafür gefunden haben, dass MH370 in Richtung Süden geflogen ist. Ihre Glaubwürdigkeit kann man jedoch aufgrund ihrer Nähe zu den USA in Zweifel ziehen. 

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Es gibt eine Frau, die Trümmerteile von MH370 im südchinesischen Meer gefunden haben will, ein Mitarbeiter einer nahegelegenen Bohrinsel, der in der Nacht Feuer am Himmel gesehen haben will, sowie Piloten, die ein großes Trümmerfeld im Meer gesehen haben wollen. Warum sollte die USA MH370 zum Absturz bringen? Aufgrund einer mysteriösen Technik, die sich an Bord des Flugzeugs befand und vor dem Flug weder gescannt noch sonst wie kontrolliert wurde und auf die China Besitzanspruch erhebt? Wollten die USA verhindern, dass China dieses Stück moderne Technik erhält?

Was spricht gegen die Theorie? Die Flugroute von Inmarsat, die in Richtung Süden geht; die Aussage der malaysischen Regierung, dass MH370 ihren Luftraum durchquert haben soll; sowie die Trümmerteile von MH370, die auf der französischen Insel La Réunion gefunden wurden. 

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Wo kann man "MH370" ansehen? 

"MH 370" befindet sich im Streaming-Angebot von Netflix.