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Sprachliche Diskriminierung im Kinder-Klassiker "Mary Poppins"?

Man kann ohne Übertreibung sagen, dass die (be)zaubernde Nanny Mary Poppins (Julie Andrews) seit ihrem ersten filmischen Auftreten im Jahr 1964 über Generationen hinweg für leuchtende Kinderaugen gesorgt hat, sobald sie auf der großen oder kleinen Leinwand zu sehen war. Doch wird ihr Auftauchen auch künftig so unbeschwerte Stimmung erzeugen oder könnten sich vor allem bei den Eltern Bedenken regen?  

In Großbritannien wurde der Musical-Klassiker jedenfalls kürzlich durch das British Board of Film Classification (BBFC) nicht mehr so harmlos eingestuft und die Altersfreigabe um eine Stufe hinaufgesetzt: statt U (wie unbedenklich) heißt es nun PG (also ist ein Kinobesuch nur in Begleitung der Eltern gestattet).

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BBFC äußert Bedenken

Was ist der Grund für diese Änderung?  Das Werk weist an einigen Stellen einen diskriminierenden Wortgebrauch auf. Das BBFC begründet laut "Daily Mail" seine Entscheidung folgendermaßen: "Aus unserer Rassismus- und Diskriminierungsforschung wissen wir, dass eine Sorge von Eltern darin besteht, ihre Kinder keiner diskriminierender Sprache oder diskriminierendem Verhalten auszusetzen - also Szenen, die Kinder möglicherweise als beunruhigend empfinden oder selber wiederholen, ohne sich der potenziellen Beleidigung bewusst zu sein."

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Ein Admiral spricht und handelt bedenklich

Zu den beanstandeten Szenen lieferte das BBFC dann aber keine nähere Erklärung, doch die "Daily Mail" konnte hierüber Hintergrundinformationen geben: Stein des sprachlichen Anstoßes war der Umstand, dass die Figur des Admiral Booms mehrmals den Stamm der Hottentotten nennt. Der Mann verwendet somit eine für unser heutiges Empfingen veraltete und sogar abwertende Bezeichnung für eine in Südafrika und Namibia lebende Völkerfamilie.  

In "Mary Poppins" hört sich das etwa so an: Als die Rauchfangkehrer mit rußgeschwärzten Gesichtern auf den Dächern tanzen, ruft der Admiral: "Wir werden von den Hottentotten angegriffen" und lässt ein Feuerwerk auf sie abschießen. Hier seht ihr die beanstandete Szene:

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Fehlverhalten wird nicht als solches deutlich gemacht

Für die britische Behörde ist eine solche Szene bedenklich, da den jungen Zuschauer:innen nicht deutlich genug das Fehlverhalten der Figur vor Augen geführt wird. 

Ob sich nach Großbritannien auch andere Länder - allen voran die USA - dieser Meinung anschließen werden, bleibt abzuwarten. Die radikalste und auch fragwürdigste Lösung wäre selbstverständlich, die Figur des Admirals komplett aus dem Film herauszuschneiden.

Die originale "Mary Poppins" und das Sequel "Mary Poppins Rückkehr" sind jedenfalls beide auf Disney+ verfügbar.