Lulu Wang wütend über Ron Howards Biopic-Pläne zu Lang Lang
Von Oezguer Anil
Die Bekanntgabe, dass Ron Howard ein Biopic über den chinesischen Starpianisten Lang Lang plant, stieß auf Kritik. „The Farewell“ Regisseurin Lulu Wang bezweifelt in ihren Tweets, dass Howard das nötige Wissen über die chinesische Kultur habe, um so einen Film zu drehen. „Als eine ausgebildete Pianistin, die in China geboren wurde, glaube ich, dass es unmöglich ist, Lang Langs Geschichte zu erzählen, ohne über die chinesische Kultur und den Einfluss der kulturellen Revolution auf Künstler und Intellektuelle Bescheid zu wissen“ twitterte die 37jährige am Dienstag.
Emotionales Tweet
„Ich sage das nicht, weil ich bei diesem Film Regie führen möchte. Das möchte ich nicht. Ich denke nur, dass diese Künstler nicht die Richtigen sind, um die kulturellen Eigenheiten von Nordost-China, wo Lang Lang (und auch meine Familie) her ist, zu erzählen.“ Weiter schreibt sie: „Haben wir nichts von Mulan gelernt? Ich habe dazu nichts gesagt, weil viele Menschen die ich liebe, an dem Projekt beteiligt sind, aber ich kann nicht anders. Ich muss etwas sagen. Weil es 2020 ist und ich es verdammt satt habe.“
Kritik an den Autoren
Der Hollywood Reporter veröffentlichte gestern, dass Ron Howard ein Biopic basierend auf den Memoiren des Starpianisten verfilmen würde. Howard und Brian Grazer würden den Film mit ihrer Produktionsfirma Imagine Entertainment produzieren. Michele Mulroney und Hieran Mulroney (Power Rangers, Sherlock Holmes: A Game of Shadows) werden das Buch zur Verfilmung adaptieren, eine Entscheidung, die auch für Kritik sorgte, denn beide Autoren sind weiße Amerikaner.
Zustimmung von Lang Lang
Lang und Jean Jacques Cesborn werden zusammen mir Polygram Entertainment als ausführende Produzenten beteiligt sein. Die Memoiren „Journey of a Thousand Miles“ setzen in Lang Langs Kindheit in Shenyang an und erzählen seinen Aufstieg zu einem Superstar der klassischen Musikwelt. „Lang Langs Lebensgeschichte erzählt von Leidenschaft und einem starken Willen, um gegen Widerstände anzukämpfen.“, sagten Grazer und Howard gegenüber dem Hollywood Reporter. „Dieser Film ist eine Brücke zwischen zwei Kulturen und erzählt von den Schwierigkeiten mit denen man auf dem Weg des Erfolges konfrontiert wird“ Lang Lang fügte hinzu: "Habt große Träume, arbeitet hart und glaubt immer an euch. Dieser Film wird dank der Vision von Ron Howard, weltweit junge Menschen inspirieren, ihre Träume zu verwirklichen."
Wangs starkes Debüt
Ron Howard war als Regisseur für „Apollo 13“, „A Beautiful Mind"(für den er zwei Oscars erhielt), "Frost/Nixon" und „Solo: A Star Wars Story“ tätig. Er und Grazer produzierten auch TV-Serien wie „Arrested Development", "24", "Friday Night Lights" und "Felicity". Lulu Wang erregte mit ihrem Debütfilm „The Farewell“ letztes Jahr große Aufmerksamkeit. Darin erzählt sie die Geschichte einer jungen Amerikanerin mit chinesischen Wurzeln, die, als sie von der tödlichen Erkrankung ihrer Großmutter erfährt, nach China reist. Die Tragikomödie wurde für zwei Golden Globes nominiert und Awkwafina sogar als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet wurde.