"Lockwood & Co.": Unterschiede zwischen Buch und Netflix-Serie
Von Maike Karr
Auf dem Streaming-Giganten Netflix ist vor kurzem die Adaption der Jugendbuchreihe "Lockwood & Co." von Jonathan Stroud erschienen. Die Reihe besteht bisher aus fünf Büchern. Staffel 1 der Netflix-Serie handelt von den ersten zwei Romanen.
Während vielen Fans der Bücher mit Sicherheit die (überraschend wenigen) Unterschiede zwischen der Verfilmung und der Vorlage aufgefallen sind, gibt es auch Personen, die zum ersten Mal auf den Stoff stoßen. Deshalb haben wir die vier größten Unterschiede zwischen den Büchern und der Netflix-Serie für euch zusammen getragen.
1. Netflix hat eine Kampfszene ausgelassen
In der Netflix-Serie "Lockwood & Co." mangelt es nicht an Geisterjäger-Action, nichtsdestotrotz hat es ein großer Kampf aus dem zweiten Buch nicht in die Fernsehserie geschafft. Zu Beginn von Jonathan Strouds "Der flüsternde Schädel" bekämpfen Lockwood und George Geister, als sie auf Quill Kipps Crew treffen, die sie verprügelt. Obwohl dieses Ereignis ein wichtiges Element im Buch ist, fehlt diese Begegnung in der Netflix-Serie. Warum?
Laut einem "Radio Times"-Interview mit Regisseur Joe Cornish "brachte die Szene die Geschichte nicht wirklich voran, und wir hatten weder Zeit noch das Geld dafür." Als Kompromiss verweisen die Hauptfiguren in der Serie zumindest auf eben jenen Kampf, sodass dieser nicht ganz aus der Erzählung verschwindet.
2. Netflix hat Georges Namen geändert
Obwohl die Netflix-Serie die Charaktere der Bücher sorgfältig auf den Bildschirm übertragen hat, wurden einige wichtige Details über George für die Serie geändert. Während George in den Büchern mit Nachnamen Cubbins heißt, lautet er in der Adaption Karim.
Diese Änderung ergab sich aus der Besetzung der Rolle des George durch Ali Hadji-Heshmati, der im wirklichen Leben britisch-iranischer Abstammung ist. Die Herkunft des Schauspielers sollte sich auch in der Herkunft der Figur widerspiegeln, sodass sie ihm unter anderem einen neuen Nachnamen gaben.
3. Netflix hat Lucys Hintergrundgeschichte ausgebaut
George ist nicht die einzige Figur, die in der Netflix-Serie leicht verändert wurde. Die Hintergrundgeschichte von Lucy wurde darin ebenfalls ausgebaut. Laut den Büchern starb ihr alkoholkranker Vater und ihre Mutter hat sich nicht viel um ihre Kinder gekümmert, sodass Lucy bereits mit acht Jahren als Agentin arbeitete. Obwohl sie sich schnell in diesem Job auszeichnete, führte der Vorfall in Wythburn Mill dazu, dass sie weglief und sich schließlich bei Lockwood & Co. bewarb.
So sieht Lucys Vorgeschichte in der Netflix-Serie aus: Lucy ist in den Rückblenden nicht acht, sondern 13 Jahre alt. Außerdem erfahren ZuschauerInnen mehr über ihre Ausbildung, die zu dem Vorfall in Wythburn Mill führte. Insgesamt wurde sich für Lucys Vorgeschichte in der Serie also mehr Zeit genommen.
4. Kipps hat in den Büchern gekündigt, aber nicht in der Netflix-Serie
In den letzten Folgen von Lockwood & Co. wird enthüllt, dass Quill Kipps, der Leiter eines Fittes-Teams und Lockwoods größter Rivale, sein Talent zu verlieren beginnt. Nur junge Menschen haben die übersinnlichen Fähigkeiten, mit Geistern zu interagieren und sie zu besiegen, was bedeutet, dass die Fähigkeit der AgentInnen, Geister zu sehen und zu hören, mit der Zeit nachlassen kann - so auch bei Kipps. Während er deshalb in den Büchern kündigt, arbeitet er in der Netflix-Verfilmung weiterhin mit Fittes zusammen. Warum?
Dazu gibt es keine definitive Antwort, aber man kann annehmen, dass der Streaminganbieter Lockwood noch nicht seinen größten Rivalen, also Kipps, wegnehmen wollte, da durch die Dynamik der beiden die Geschichte erst so richtig interessant wird.
"Lockwood & Co." Staffel 1 befindet sich auf Netflix.