All you need is love: Die 11 schönsten Liebespaare aus dem MCU
Von Manuel Simbürger
Die Liebe ist nach wie vor eines der letzten ganz großen Geheimnisse der Menschheit. Wenn du glaubst, dass das MCU der letzte Ort ist, an dem du Antworten darüber findest, was eine erfüllende, vertrauenswürdige, erotische und sich gegenseitig beflügelnde Liebesbeziehung braucht, dann solltest du deinen Zugang zur wichtigsten Sache der Welt (wir meinen natürlich das MCU und nicht die Liebe!) überdenken.
Auch, wenn in den Marvel-Filmen rasante Action, bildgewaltige CGI-Effekte und betont lässiger Humor im Vordergrund stehen, spielt die Liebe – wie in jeder guten Geschichte, die etwas auf sich hält – in den Abenteuern der SuperheldInnen eine wichtige Rolle. Denn die Welt zu retten, ohne dass die eigene Seele ein Zuhause gefunden hat, das ist nun mal nicht möglich.
Klar, wir geben zu: Eine abgrundtief psychoanalytische Auseinandersetzung mit der zwischenmenschlichen Annäherung darf man sich vom MCU nicht erwarten. Trotzdem wird die Liebe im Marvel Universum viel unterschiedlicher und vielschichtiger dargestellt, als man meinen möchte, überwindet gar ganze Dimensionen und ist mächtiger als die größte Superkraft.
Manchmal ist die Liebe im MCU wie eine Farbexplosion in absoluter Dunkelheit. Manchmal geht es um eine alles verschlingende Seelenverwandtschaft. Manchmal hat man vom Gegenüber bereits geträumt, bevor man es überhaupt kannte. Manchmal ist sie eine intensive Herzensangelegenheit, manchmal ein prickelndes Spannungsfeld zwischen Erotik und Romantik, dann wiederum die Suche nach dem verlorenen Paradies. Oft ist die Liebe die eigentliche Rettung der Menschheit. Und manchmal ist sie einfach nur fucking kompliziert.
Die 11 schönsten Liebespaare aus dem MCU:
Thor & Jane Foster
Die Liebesgeschichte zwischen ihnen hat ein bisschen etwas von "E.T.", nur ist hier das kleine unschuldige Mädchen eine selbstbewusste und hochintelligente Astrophysikerin. Als der Donnergott vom Himmel fällt, fühlt sich Jane sofort von ihm angezogen, der Blitz ist buchstäblich eingeschlagen. Und auch Thor kann sich dem Charisma seiner Retterin nicht entziehen.
Sie zeigen sich ihre so unterschiedlichen Welten, begegnen einander ohne Vorurteile. Jane ist es, die Thor für lange Zeit auf die Erde zurückholt (weil Fernbeziehungen halt auf die Dauer nie funktionieren) – und nach einer längeren Trennung feiern sie in "Thor: Love and Thunder" eine sowohl romantische als auch tragische Wiedervereinigung. Dass sich PartnerInnen mit der Zeit immer mehr einander ähneln, zeigt der Film ebenso eindrucksvoll: Jane wird selbst zur Donner-Göttin.
Peter "Spider-Man" Parker & M.J.
Das berühmteste Paar aus der Marvel-Welt ist so ikonisch, dass es im Kino gleich von mehren SchauspielerInnen dargestellt wurde: Toby Maguire & Kirsten Dunst (der legendärste Filmkuss aller Zeiten!) sowie Tom Holland & Zendaya (die auch im echten Leben ein Paar sind, was die Chemie auf der Leinwand noch authentischer macht).
Es ist zumindest bei Peter Liebe auf den ersten Blick, die Knospen der jungen Liebe sind frisch und blühen vor unseren Augen zu einer farbenprächtigen, sich weit dem Himmel entgegenstreckenden Pflanze auf, die sich schlussendlich (in "Spider-Man: No Way Home") selbst ihrer Wurzeln beraubt, um die Welt rund um sie herum zu retten. Doch das unsichtbare Band zwischen Peter und M.J., das bleibt für immer.
Peter Parker und Gwen Stacy
Zugegeben, die Spiderman-Filme mit Andrew Garfield sind streng genommen kein Teil des MCU, aber seit "Spider-Man: No Way Home" irgendwie doch, also drücken wir beide Augen zu, denn dieses romantisch-tragische Paar muss einfach in unserer Liste auftauchen.
Vor M.J. gab es Gwen, die große Jugendliebe von Peter Parker. Gwen musste rennen, damit M.J. gehen konnte: Gwens Tod ging als einer der tragischsten und schockierendsten Momente in der Marvel-Comic-Geschichte ein – und man fragt sich, ob M.J. tatsächlich einen Platz in Peters Herz gefunden hätte, wenn Gwen nicht dieses herzzerreißende Schicksal ereilt hätte. Gwens Tod hat für immer blaue Flecken auf Peters Seele hinterlassen – doch ihrer gemeinsame Geschichte ist dank "Spider-Man: No Way Home" ein zumindest bittersüßes Ende gegönnt.
Steve "Captain America" Rogers & Peggy Carter
In einer Zeit, in der der Ausnahmezustand die Normalität ist, in der die Welt rund um dich zusammenfällt und nie mehr so sein wird, wie sie einmal war, da gaben sich Steve Rogers und Peggy Carter Halt, waren für einander der berühmte Fels in der Brandung, der aber schließlich doch unter dem Horror des Zweiten Weltkriegs zum Einsturz kommt.
Der Tod Steves macht Peggy trotz unvorstellbarer Trauer zu einer noch stärkeren Person, als sie ohnehin schon ist. Die Storyline zeigt auf sehr gelungene Art und Weise, wie schwer es ist, nach dem Tod seines/seiner PartnerIn mit dem Leben weiterzumachen – aber dass es doch geht, irgendwie, und man an diesem Schmerz sogar wachsen kann, wenn man es zulässt.
In "Avengers: Endgame" wird diese zeitlose Love-Story zu einem romantischen und würdigen Ende gebracht, bei dem du besser gleich mehrere Taschentuch-Packungen bereithalten solltest. Denn der letzte Tanz, der gehört nur den beiden ...
Stephen "Doctor Strange" Strange & Christine Palmer
Das Paar, das nicht hatte sein sollen – weil die verkümmerte Gefühlswelt des Helden es nicht zuließ: Stephen Strange, selbstverliebt und draufgängerisch, tut sich mit zwischenmenschlichen Beziehungen schwer. Je enger sie sind, desto mehr ergreift er die Flucht. Christine Palmer, das empathische Gegenstück von ihm, stößt er immer wieder weg – bis es zu spät ist und sie einen anderen Mann heiratet.
In "Doctor Strange in the Multiverse of Madness" versucht Strange alles, um den Tod von Christine zu verhindern, setzt seine eigene geistige (und physische) Gesundheit auf Spiel, um das Leben seiner großen Liebe zu retten. Die beiden bewegen sich durch die Zeit, die Zeit bewegt sich durch sie, alles verändert sich, nur das, was sein soll, das bleibt. Und das, was nicht sein soll, das bleibt auch. Es ist eine kraftvolle, emotionale Reise, bei der Strange lernen muss, dass auch Liebe manchmal nicht genug ist.
Peter "Star-Lord" Quill & Gamora
Peter Quills (Chris Pratt) und Gamoras (Zoe Saldaña) Romanze ist eine klassische Liebesgeschichte zwischen dem Anführer und der unnahbaren coolen Frau der Gruppe. Sie dient als Bindeglied zwischen den Mitgliedern der Außenseitertruppe "Guardians of the Galaxy".
Zunächst gab es nur vorsichtige Annäherungsversuche zwischen Peter und Gamora, bis sie durch ihr wachsendes Teamgefühl eine starke Zuneigung füreinander entwickeln. Obwohl oder gerade weil die beiden Helden auf den ersten Blick absolut verschieden sind, wirkt ihre Liebe umso gefestigter.
Es fällt beiden einfach leichter, über die Fehler des andern hinwegzusehen. Doch auch ihre Liebe wird durch Thanos (Josh Brolin) in "Avengers: Infinity War" durcheinandergebracht. Er opfert seine Ziehtochter Gamora, indem er sie von einer Klippe stürzt.
In "Avengers: Endgame" taucht sie zwar dank eines alternativen Zeitstrahls wieder auf, jedoch ist sie die Gamora von 2014, die den Star-Lord noch nicht kennenlernt hat. Ob Peter Gamora wieder dazu bringen kann, ihn zu lieben, steht in den Sternen.
Vision & Wanda "Scarlet Witch" Maximoff
Dass Liebe nicht immer ausreicht, das wissen auch Vision und Wanda Maximoff, die füreinander bestimmt sind, aber trotzdem nicht zusammen sein können. Die beiden schreiben in (fast) allen Avengers-Filmen ein vielschichtiges ABC der Gefühle, erleben die Schatten- als auch die Sonnenseiten einer Liebe, die so stark ist, dass sie manchmal weh tut. Und die, wenn sie einem brutal entrissen wird, einem in den Wahnsinn treiben kann, denn wenn es ein Gefühl gibt, das stärker ist als Liebe, dann ist es die Trauer.
Getrieben von der Sehnsucht nach Zweisamkeit tut in "WandaVision" und "Doctor Strange in the Multiverse of Madness" alles, um sich ihr Happy End zu sichern. Um das wiederzuerlangen, was verloren ist. Bis sie erkennen muss, dass das Suhlen im Scheinbaren ein Glück mit Ablaufdatum ist.
Hulk & Black Widow
Ein klassisches Will-They-Won't-They-Couple, dem schlussendlich ein Happy End verwehrt blieb. Die Figur des Hulk, die Analogie des wütenden Mannes, der seinen Zorn und seine Gewaltausbrüche nicht im Griff hat, bekommt in Zeiten der vermehrten Femizide einen noch tragisch-intensiveren und auch etwas fahlen Beigeschmack. Er kann nur von Natasha Romanoff, früher ebenfalls eine Außenseiterin, gezähmt werden.
Wenn Bruce Banner als Hulk die Kontrolle über seine Aggressionen und somit den Zugang zu seiner Menschlichkeit verliert, dann ist es Black Widow, die ehemalige KGB-Agentin, die ihn daran erinnert, wer er eigentlich wirklich ist, wenn das Monster in ihm nicht überhand nimmt. Sie ist die einzige, die den Hilferuf von Banners Seele in Hulks Körper hört.
Es ist eine zart-zögerliche, durch und durch unschuldige Annäherung aneinander, die aufgrund der äußeren Umstände aber niemals in einer Liebesbeziehung endete. Der grüne Riese und die kämpferische Prinzessin: ein Märchen, leider ohne "Happily ever after" ...
Tony "Iron Man" Stark & Pepper Potts
Das Royal Couple im MCU: Schon im allerersten MCU-Film, "Iron Man", beginnt die Liebesbeziehung zwischen den beiden, die erst in "Avengers: Endgame" ihren tragischen Abschluss findet. Wir begeben uns mit Tony und Pepper auf eine emotionale Achterbahn, begleiten sie bei der Familiengründung und sehen zu, wie sie einander Stütze und Reibungspunkt zugleich sind. Wahrscheinlich das (elterliche) Vorbild aller MCU-Paare.
Besonders schön: Tony und Pepper, trotz dem Reichtum von Tony, sind stets gleichberechtigte PartnerInnen, die sich respektieren und zwar ohne den Anderen könnten, aber nicht wollen. Eine moderne, erfrischend erwachsene Beziehung, die auch dem stärksten Wirbelwind im MCU standhielt – zumindest, bis Thanos auf der Bildfläche erschien.
Ikaris & Sersi
Eine wahre göttliche Liebe, die Ikaris und Sersi miteinander verbindet. Ganze 5000 Jahre lang waren die beiden ein Power-Couple – und auch, wenn sich am Ende ihre Wege trennten (eine Scheidung ist schließlich keine Frage des Alters!), ist bis heute ihre tiefe Verbundenheit zueinander deutlich spürbar. Die gemeinsame Vergangenheit gibt ihnen Kraft, ist Balsam für ihre HeldInnen-Seele. Sie sind engste Vertraute, die das eigene Leben für den Anderen geben würden.
Wir haben das starke Gefühl: Die Geschichte zwischen den beiden ist noch nicht zu Ende ...
Clint "Hawkeye" Barton & Laura Barton
Wenn es ein Pärchen gibt, das Tony und Pepper in Sachen Stabilität schlägt, dann ist es das Ehepaar Barton. Inmitten des chaotischen, rasant rotierenden Universums voll von BösewichtInnen, Aliens und Weltuntergängen sind Clint und Laura füreinander eine Oase der Sicherheit, des Rückzugs und der Liebe. Clint tut alles, um Laura und seine Kinder aus seiner verrückten Superhelden-Welt rauszuhalten – und steht plötzlich vor den Scherben all seiner Träume, als ihm seine Familie durch Thanos gewonnen wird.
Im Gegensatz zu Tony und Pepper ist den Bartons aber ein glückliches Ende gegönnt, wie wir in "Hawkeye" sehen dürfen: Laura ist Clints Epizentrum der Gefühle, die beiden sind Seelenverwandte, ohne ihre große Liebe in die Welt hinaus zu posaunen. Das müssen sie auch nicht. Sie haben einander. Mehr ist nicht nötig.
Alle MCU-Filme und -Serien könnt ihr euch auf Disney+ ansehen.