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"Liebes Kind": So ging man mit den Kindern am Set um

Da war man wohl selbst bei Netflix überrascht: Die deutsche Thriller-Serie "Liebes Kind" (basierend auf dem gleichnamigen Buch von Romy Hausmann) ist ein internationaler Mega-Erfolg und weist sogar höhere Streamingzahlen auf als die ebenfalls überaus beliebte Manga-Realserie "One Piece": Mehr als 25 Millionen Mal und wurde sie bereits angesehen – und in 92 Ländern ist sie auf Platz 1 der Netflix-Charts!

Ob das überraschend ist, da müsste man eigentlich eine/n Psycholog:in zu Rate ziehen, denn "Liebes Kind" ist eine durch und durch packende, aber aber auch zutiefst verstörende Serie, die sicherlich nichts für schwache Gemüter ist und einem die eine oder andere schlaflose Nacht rauben kann. Vor allem geht es um Kinder, die schier Furchtbares (wir spoilern hier natürlich nicht!) durchmachen müssen. 

Da stellt sich aber die Frage: Wie ging man am Set mit den Kinderdarsteller:innen um? Ist die Gefahr nicht groß, dass diese aufgrund des psychologisch düsteren Plots selbst ein Trauma davontragen?

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Eigenes Kinder-Drehbuch

Eine der Hauptdarsteller:innen ist die erst elfjährige (und überaus talentierte) Naila Schuberth. Ihre Performance ist "fesselnd, verstörend, zerbrechlich und unnahbar", bringt es die "Bild"-Zeitung absolut stimmig auf den Punkt. Diese bat den Serienproduzenten Thomas Spieß zum Interview – der verriet, dass man sehr genau darauf achtete, dass es den Kindern am Set gut ging. Dazu gehörte auch, dass man Schuberth das Original-Drehbuch gar nicht zum Lesen gab, was eine sehr ungewöhnliche Entscheidung ist.

"Die Kinder hatten ein eigens für sie geschriebenes Drehbuch", so Spieß zur "Bild". "Im Drehbuch der Kinder stand etwa, dass der ‚Papa‘ besorgt ist um die Kinder." Der praktische Nebeneffekt: Die Darstellung der Kinder in der Serie ist damit umso authentischer, da sie auch in der Story tatsächlich glauben, ihr Peiniger wolle ihnen nur Gutes.

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Keine Gewaltszenen

Zudem achtete man darauf, keine Gewaltszenen mit den Jungdarsteller:innen zu drehen, um sie auch vor diesen verstörenden Bildern zu schützen. Die Szene, in der Jonathan (Sammy Schrein) mit einer Leiche zu sehen ist, wurde separat gedreht: Einmal aus der Perspektive des Jungen, dann aus der "Perspektive" der Leiche.

"Die Kinder wurden am Set durchgehend betreut und dürfen die Serie in ihrem Alter natürlich auch noch nicht sehen", fasst Produzent Friederich Oetker zusammen. Auch die Eltern sowie Pädagog:innen waren bei den Dreharbeiten anwesend. Gut so, denn alles andere wäre schlichtweg nicht vertretbar.